Wirtschafts- und sozial- politisch beeindruckt der US-Präsident gerade durch seinen umverteilenden Reformeifer. Außenpolitisch geht es, abgesehen von der Betonung des internationalen Klimaschutzes, größtenteils zurück in Richtung Status quo vor Donald Trump. Multilateralismus unter Führung der USA wird hervorgehoben, zum Zusammenhalt gegen den großen Rivalen China und gegen Russland aufgerufen. Von den linken Demokraten fehlt, abgesehen vom Klima, der politische Druck, etwas Neues zu versuchen. Das progressive Amerika ist anderweitig beschäftigt. Tonangebend sind bei den internationalen Beziehungen die komfortabel finanzierten Denkfabriken und Sicherheitslobbyisten, die sich keine Welt ohne US-Vorherrschaft und expandierende NATO vorstellen wollen.
Das viel zitierte Fernsehinterview, in dem Biden den russischen Staatschef heftig angriff, liegt nun beinahe drei Monate zurück. „I do“, äußerte Biden im März auf die Frage von Moderator George Stephanopoulos, Theologe, Politikwissenschaftler und Berater von Präsident Bill Clinton in dessen erster Amtsperiode ab 1993, ob er Putin für einen „Killer“ halte.
Am 16. Juni steigt der Gipfel
Inzwischen haben sich die Wogen geglättet angesichts dieser Art von Beziehungspflege. Es ist egal, ob die Beschimpfung kalkuliert war oder nicht. Am 16. Juni steigt in Genf der Gipfel USA – Russland, und beide, Putin und Biden, haben mehrmals Nadelstiche ausgeteilt. Putin ließ sich Zeit, bevor er dem siegreichen Demokraten zur Wahl gratulierte. Bei Donald Trump im Herbst 2016 kam der Glückwunsch aus Moskau postwendend. Bei Biden verging gut ein Monat. Putins in US-Medien viel zitierte Einschätzung von Anfang Juni, die Teilnehmer beim Pro-Trump-Ansturm auf das US-Kapitol am 6. Januar seien nicht nur Randalierer, sondern auch Menschen mit politischen Forderungen gewesen, war Wasser auf die Mühlen demokratischer Politiker.
Prägend beim Thema Russland sind in Bidens Partei nach vier Jahren Trump häufig Warnungen des Kalibers, Putin und der Ex-Präsident seien irgendwie verbündet. Dieses Mutmaßen soll Trump delegitimieren und Putin hinabziehen in den tiefen Abgrund einer politischen Hölle, in der Pläne zur Wahlmanipulation gekocht werden. Doch dass ein russischer Regierungschef interne Konflikte in den USA ausschlachten wollte und weiterhin will, liegt auf der Hand: Machtpolitiker tun das und mischen sich ein, nicht zuletzt bei den Wahlen rivalisierender Nationen, wenn es ihren Interessen dienlich erscheint.
Attacken auf den Gegner Putin kosten einen US-Präsidenten innenpolitisch nichts; sie werden erwartet. Gegenwärtig erregen Hackerangriffe auf Unternehmen in den USA die Experten. Biden sei überzeugt, dass Putin in der Lage wäre, Derartiges zu verhindern, meinte jüngst Jen Psaki, die Pressesprecherin des Weißen Hauses.
Vom Kalten Krieg sind die USA und Russland freilich weit entfernt. „Richtiger“ Kalter Krieg, das waren Nuklearkriegspläne in den 1960er- und 1970er-Jahren oder Stellvertreterkriege in Südostasien und Afrika. Jedoch ist mit Biden die alte Garde von Barack Obama zurückgekommen, verankert in der Gewissheit, man sei überlegen und müsse Putin seine vermeintlichen Grenzen zeigen. Michael McFaul, zwischen 2012 und 2014 Obamas Botschafter in Moskau, schrieb im Magazin Foreign Affairs: Nicht länger werde der jetzige Präsident Putins Freund werden wollen, wie Trump das versucht habe. Biden werde „die richtige Balance“ finden müssen zwischen dem „Containment“ Russlands und einer Kooperation „in den begrenzten Bereichen gemeinsamer Interessen“. Die US-Politik ist sich nicht sicher, ob sie Putin als gefährlichen Autokraten sehen will oder als abgehalfterten, und ob man sich schon vorbereiten sollte auf die Zeit danach. Putin wird verachtet. In seinen Memoiren hat Obama geschrieben, dieser Präsident habe sich nie außerhalb eigener begrenzter Erfahrungen bewegt. Er betrachte Korruption und gelegentliche Gewalt als legitime Mittel.
Die USA hätten gern eine „stabile und berechenbare“ Beziehung mit Russland, erklärte Biden zuletzt, der das Problem Russland wohl am liebsten beiseiteschieben würde. Hauptgegner in der Außen- und Sicherheitspolitik ist China, eine unverkennbar aufstrebende Macht, die es offenbar wenig kümmert, wenn Washington als Träger des moralischen Kompasses auftritt. Mittlerweile rechtfertigt Biden selbst eigene Infrastrukturprojekte mit dem wirtschaftlichen und ideologischen Konkurrenzkampf, den es mit China zu führen gelte. Und da Biden seit einem halben Jahrhundert in der US-Politik steht, ist es legitim, an seinen Umgang mit der Sowjetunion zu erinnern, als ein auf Ausgleich bedachter Pragmatiker zum Vorschein kam. Folgende Geschichte hat Biden stets gern erzählt: Im Sommer 1979 sei er mit Kollegen aus dem Senat nach Moskau zu Gesprächen über das Rüstungskontrollabkommen SALT II gereist. Auf der anderen Seite des Tisches saß der sowjetische Premier Alexej Kossygin. „Sie sind die einzige Nation in der Geschichte der Menschheit, die jemals Atomwaffen eingesetzt hat“, habe der gesagt. „Sie müssen verstehen, dass wir denken, Sie könnten das wieder tun.“ Die Sowjets hätten dem Vertrag zugestimmt, „nicht weil sie uns vertraut haben, sondern weil sie uns nicht vertraut haben“.
Biden äußerte sich optimistisch zum amerikanisch-sowjetischen Verhältnis und blieb auch dann Fürsprecher von SALT II, als Stimmen laut wurden, die vom damaligen demokratischen Präsidenten Carter unterzeichnete Übereinkunft benachteilige die USA.
Symbol Rüstungskontrolle
Heute bietet sich Kooperation beim Klimaschutz an. Biden will international die Führung übernehmen beim Kampf gegen die Erderwärmung. Bei internationalen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie ist ebenfalls Raum für mehr. Und Rüstungskontrolle könnte Stärke und Kompromissbereitschaft zugleich symbolisieren. Mit Putin hat Biden gleich zu Beginn seiner Amtszeit den New-START-Vertrag zur nuklearen Rüstungsbegrenzung verlängert. Die beiden würden nicht in Genf zusammenkommen, will man hoffen, wären Russland und die USA nicht auf der Suche nach Schritten, die beiden Nationen dienen.
Kommentare 382
Wenn Russlands Führer klug wären, hätten sie sich zu den Verteidigern der Meinungsfreiheit und Demokratie aufgeschwungen.
es gibt eben in herrschafts-dingen zwei pfade/logiken.
Genau das tun sie doch ständig, jedenfalls im Westen.
Biden: Führungsanspruch im Altersheim. Nee ... mal im Ernst. Würde Putin im Breschnew-Stil rumstolpern und rumnuscheln ... wär er schon längst eine Witzfigur in Bild und Gestern-Show. Aber so ... hält die westliche Verwertungsgesellschaft Biden's Händchen. Bleibt zu hoffen, dass Biden beim Uhrentest nicht scheitert. Es ist 5vor12.
Laut UNO sind alle Staaten gleichberechtigt.
Das können die USA nicht akzeptieren.
Von daher ist es müßig das Agieren der USAdminstration irgendwie schön zu reden. Wir müssen davor warnen die Vasallen der USA zu wählen, besonders die "Grünen", aber auch den Meister im Kotau: Heiko Maas.
Heute wird der Grundstein zu einem neuen, kalten Krieg gelegt. In den USA unter ganz anderen, innenpolitischen Vorzeichen, nota bene: Der Arbeiter ist wieder wer und wird auch entsprechend hofiert. Der Kalte Krieg des 21. Jahrhunderts ist vor allen Dingen ein wirtschaftlicher. Deshalb ist er auch gar nicht mehr mit demjenigen vergleichbar, der schlussendlich zum Mauerfall geführt hat.
Ein Grossteil des Kalten Krieges läuft heute über die Weltbörsen und das Internet. Und über protektionistische Massnahmen von Seiten aller Beteiligten. Ein Kernelement des neuen, Kalten Krieges ist die (zumindest partielle) De-Globalisierung: Der Welthandel wird neu strukturiert.
Natürlich rüsten die grossen Machtblöcke nebenher noch gewaltig auf. Aber das ist mehr Drohkulisse. Handelsrestriktionen richten auf Dauer einen viel grösseren Schaden an, als militärische Interventionen. Zudem gilt bei alledem immer noch das vom ersten Kalten Krieg übernommene Prinzip der gegenseitigen Abschreckung. Einen richtigen Atomkrieg will keiner, also verlegt man sich unter anderem auf die digitale Dimension. Ein Cyberwar ist eine denkbare Alternative zu einem heissen Krieg. Zudem ist dessen Ausführung sehr viel billiger, als eine Generalkriegsmobilmachung. Und auch viel effizienter, was mögliche Schäden anbelangt.
Die Vorstellung es könnte mit Biden so weiter gehen wie vor Trump ist genauso irrsinnig wie die Vorstellung wir würden zu einer Zeit vor Corona zurückkehren.
Trump ist und war nie das Problem sondern das Symptom. Das Problem ist ein Imperium und eine Wirtschaftsordnung im Fall. Biden ist der Hindenburg der USA und wird mit seiner Politik der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts die Situation nicht in den Griff bekommen.
Die Gefahr eines echten Krieges und nicht eines Wirtschaftskrieges steigt steigt stetig, dass sieht man an der zunehmenden Propaganda, der zunehmenden Verengung des Meinungssektors und auch an der zunehmenden militärischen Konfrontation. Heute könnte man daran etwas ändern, ich sehe aber nicht, dass ein Biden hier bremst sondern eher aufs Gaspedal tritt.
Hat die Rede Putins vor dem Deutschen Bundestag am 25. September 2001 nicht stattgefunden?
Siehe auch
"'Gorbi, Gorbi!' Hunderttausende feierten im Juni 1989 in Bonn Staatsgast Michail Gorbatschow, auch die Politiker waren hin und weg.“ Zwölf Jahre später, im September 2001, sprach Gorbatschows Nach-Nachfolger Wladimir Putin im Reichstag in Berlin über deutsch-russische Freundschaft, auf Deutsch. Und wieder war das Publikum begeistert und berührt. "Unvergessene Szenen", betitelte der Sender Phoenix die Videoaufzeichnung des Auftritts.
Hat die Rede des Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, auf der Münchener Sicherheitskonferenz 2007 nicht stattgefunden?
Ach ja der Biden. Irgendwie sehnt man sich doch gerade im Verhältnis USA Russland den Trump zurück, oder?
Trump brachte am Anfang seiner Amtszeit so sprüche "währe es nicht toll wenn wir mit Russland friedlich auskommen könnten". "Soldaten zurück nach Hause holen"..Dementsprechend war er bald der "Putin-Freund" in den Qualitätsmedien. Bei Trump: USA auf dem Weg in den Isolationismus ? -> Die Medien: Wie furchtbar! (?) wer soll den dann Weltpolizei spielen und uns Demokratie und Frieden bringen ? (sic).
Biden ist jetzt die gewohnte Alte Schule der Konfrontation, nicht so schrill wie Trump und weniger peinlich (solange er nicht öffentlich spricht), dafür aber gibt es den neuen Kalten Krieg, den alle so begierig herbeischreiben. Applaus. Endlich wieder jemand "normales" im Weißen Haus.
Schon faszinierend, wie medial von einem Tag auf den anderen, die ständige anti-Trump Propaganda in ein überschwängliches Loblied auf Biden ungeschwenkt ist. Objektiv ist da nichts, Orwell's 1984 lässt grüßen.
Zumindest von der SPD am Anfang noch abgeleht, stellt heute (außer den LINKEN) keine Partei mehr das 2% Ziel der NATO infrage. Man will halt auch nicht die Unterstützung der (transatlantisch dominierten) "Qualitätsmedien" verlieren. Am Ende fahren die noch eine Kampagnie gegen einen, wenn man nicht jede zweite Woche gegen die Russen oder Chinesen ätzt.
2% bedeutet halt noch ca. läppische 20 Milliarden mehr jedes Jahr zum Fenster raus. Woher nehmen ? aus dem Sozialsystem, wie immer.
Ekelhaft, wie die politischen Spitzen des verlogenen Wertewestens dem Bellizisten und 46. USA-Präsidenten Joe Biden in den Hintern kriechen, als hätte es die Annäherungsversuche des Wladimir Putin nie gegeben.
Der Arbeiter ist wieder wer und wird auch entsprechend hofiert.
Zumindest ergeben sich Chancen, dass er nicht mehr wie ein Stück Scheiße behandelt wird. Das böte übrigens in den westlichen Ländern auch die beste Gewähr dafür, dass Trump & relations politisch nicht allzu fett werden.
Aber Cyberkriege, die für eine Seite schlecht ausgehen, können auch zu dem Versuch führen, die schlechte Fortüne nuklear zu korrigieren. Und nicht nur chinesische Angriffe auf Taiwan, sondern auch z. B. auf die Diaoyutai/Senkakus, können Auslöser für ungeahnt massive Kriege sein.
Ein Versuch, sich mit Russland auf ein paar grundsätzliche Spielregeln zu einigen, mit mehr Berechenbarkeit in Europa als bisher, ergäbe jedenfalls Sinn für Amerika.
Die im Artikel anklingende Hoffnung auf Abrüstung möchte ich gerne teilen.
Auch wenn allgemein bekannt sein sollte, welchen Wert sowohl mündlich gegebene Versprechen, als auch schriftlich fixierte Verträge mit den USA haben.
Ich finde es zutiefst erschreckend, wie einfach es war, die NATO vollends in ein weltweit agierendes Angriffsbündnis zu verwandeln - und die militärische Konfrontation mit China zu suchen. Ohne lange Begründung, ohne jeglichen vermeintlich moralischen Überbau. Einfach nur: Wir vertreten unsere Werte, China ist ein systemischer Rivale und gefährlich. Fertig.
„Zumindest ergeben sich Chancen, dass er nicht mehr wie ein Stück Scheiße behandelt wird. Das böte übrigens in den westlichen Ländern auch die beste Gewähr dafür, dass Trump & relations politisch nicht allzu fett werden.“
Passiert dieser Wandel nicht gerade? Und beinhaltet eine ökologische Wende nicht u.a. auch das, wenn man hier, da und dort von High Tech und Zentrierung weg kommen möchte? Insofern geht das organisch zusammen.
"Der Arbeiter ist wieder wer und wird auch entsprechend hofiert."
Was treibt Dich zu dieser Aussage, die ich mit ähnlicher Verstörung zur Kenntnis genommen habe wie den ersten Satz des vorliegenden Aritkels ("Wirtschafts- und sozial- politisch beeindruckt der US-Präsident gerade durch seinen umverteilenden Reformeifer.")?
Gibt es jetzt Medicare for All, einen Mindestlohn von 15 USD und Unternehmenssteuern wieder mit 35% wie vor Trump? Ach, nicht...?
Ich erinnere an den Satz von Biden während seiner Wahlkampagne, gerichtet an eine Runde von Wall-Street-Verbrechern: "Nothing will fundamentally change."
Dieses Versprechen hält Sleepy Joe, daran habe ich keinerlei Zweifel.
die behandlung von arbeitern besserte sich schon spätestens
um die mtte des 19.jhs.:
die groß-industriellen waren der unsteten arbeiterschaft
müde: sie suchten, eine stamm-arbeiterschaft zu halten,
die nicht so schnell weg-ging und immer wieder neu-
anlernungen nötig machten ( z.b."kruppianer")
dagegegen sind heutige prekär-beschäftigte hierzulande
wirklich in "scheiß-jobs", die weder rente noch
familien-unterhalt erbringen.
von zugeholten saison-arbeitern nicht zu reden
und den anderen nahe der "überflüssigkeit" stehenden
draußen in der welt zu schweigen...
"Zumindest ergeben sich Chancen, dass er nicht mehr wie ein Stück Scheiße behandelt wird. Das böte übrigens in den westlichen Ländern auch die beste Gewähr dafür, dass Trump & relations politisch nicht allzu fett werden."
Sich auf das klassische Arbeitermodell zu berufen ist doch verlogen. Die Arbeitswelt verändert sich gerade. Politik muss hier Wege aufzeigen wie ein Umbau in der Arbeitswelt gelingen kann. Die Produktion hat sich ja im Westen weitgehend verabschiedet. Sich die Werkbank aus Asien zurückzuholen und im Lohnwettbewerb mitzuhalten ist doch die Quadratur des Kreises, wie man so schön sagt. Diese Produkte können auf dem Markt niemals konkurrenzfähig sein. Mit dieser Scheindebatte will man nur das Rechte Klientel ruhigstellen, quasi verarschen. Das wird nicht funktionieren.
Habe die Rede damals live gesehen. Das war die große Chance. Sowas wie das Treffen Reagan - Gorbatschow. Hatte ich gedacht. Aber Irrtum. Es soll kein Frieden mit RU gemacht werden. Und so verschwandt diese historische Rede recht erfolgreich aus der Öffentlichkeit. Eigentlich erstaunlich, dass sie noch beim BT abrufbar ist.
Eine auf Russisch gehaltene Rede in der Duma hätte die adäquate Antwort sein müssen. Vielleicht hätte das sogar noch Merkel machen können. Träumereien...
Es war mutig, diese Rede zu halten, damals saß Putin noch nicht so fest im Sattel. Ich denke schon, daß die europäische Öffentlichkeit dies wohlwollend zur Kenntnis nahm und diese Rede noch heute nachhaltig wirkt. Damit hat Putin die Tür für eine eurasische Option geöffnet.
Volle Zustimmung!
"diese Rede noch heute nachhaltig wirkt"?
Das müssen Sie wohl näher erklären! Ich jedenfalls erlebe nur Putin-Hetze vom Feinsten.
China ist ein systemischer Rivale und gefährlich. Fertig.
Mich hat gewundert, wie lange es dauerte, bis es mal jemand merkte. China selbst handhabt das mit dem Westen seit vierzig Jahren so.
Stimmt, im Gegensatz zu diesen Tatsachen, grenzt jede Obama-Berichterstattung im Mainstream ja schon an Heiligenverehrung.
Die "Linksliberalen" hypen Biden mMn nicht, viele haben ja sogar vor ihm gewarnt "mehr Konfrontation zu erwarten" etc. Dass trotzdem fast nur positiv über ihn berichtet wird, liegt mMn an dem Einfluss welches das Imperium in den Medien und Verlagen besitzt, wo "Transatlantiker" an den richtigen und wichtigen Stellen (Chefredakteur etc.) sitzen.
Das "aggresive retten der US -Vorherrschaft" (sole superpower Blödsinn) kann nur gelingen, wenn Europa auf die Seite des Imperiums gezogen wird. Die Russen als auch die Chinesen wollen Europa als Marktplatz. Die USA will uns als Bollwerk gegen diese positionieren und wir sollen dabei auch noch für die Rüstungsspirale bezahlen...so blöd kann doch in Europa keiner sein könnte man meinen. Deshalb auch die ganzen "Einflussagenten" in Parteien und Medien. Das Volk hat an Konfrontation kein Interesse, da sitzt die Erinnerung an WW2 noch zu tief.
Schaut man sich die Grüne Spitze an, gibt es kaum jemanden der nicht "transatlantisch vernetzt" ist (bei Baerbock alleine bekommt man schon Gänsehaut)...daher ist es nur logisch und kein Wunder:
"Die aggressivste Außenpolitik betreiben derzeit die Grünen, Schoßhündchen des Imperiums..."
wer am lautesten gegen die Feinde des Imperiums (Russen/Chinesen) ätzt, bekommt die Unterstützung von den Medien wo die anderen Transatlantiker sitzten...so funktioniert das Netzwerk.
Der Pazifismus ist eingeschlafen. Die Figuren der höheren Politik sollten einem egal sein, der Pazifismus muß wieder mehr Druck ausüben. Bestimmte Figuren müssen es schwerer haben an die Schalthebel zu kommen. Wir waren schon weiter, ein neuer Rüstungswettlauf ein Versagen. Milliarden Arbeitsstunden werden für Rüstung verschwendet. Würde man die Hälfte für andere Maßnahmen einsetzen wäre mehr gewonnen.
Gut, Klima liegt im Trend, aber wieso das den meisten genügt ist mir schleierhaft. Die Politik hat es zumindest schlau angefangen. Im Klimaschatten kann man wieder mehr rüsten, Steuern erheben, Preise steigen lassen, Beschränkungen einführen....und wer hätts gedacht, vieles davon hat mit Klima gar nichts zu tun. Hauptsache die Bürger sind mit isolieren beschäftigt.
Schaut man sich die Grüne Spitze an, gibt es kaum jemanden der nicht "transatlantisch vernetzt" ist (bei Baerbock alleine bekommt man schon Gänsehaut).
Guter Gott, warum denn? Die Vernetzung muss ja nicht immer nur zur treuen Vasallenschaft genutzt werden. Andere nutzen sie, um Verbindungen zu pflegen und die politischen Absichten des transatlantischen Partners zu erkennen und sich drauf einzustellen. Ja, sowas gibt es. "Schoßhündchen des Imperiums" - ist das ein spannender Film?
"Guter Gott, warum denn? "Die Vernetzung muss ja nicht immer nur zur treuen Vasallenschaft genutzt werden."
Schon. Theoretisch ist das so. Da aber die transatlantische Ausrichtung zur Zeit (militärische!) Konfrontation befiehlt, und ich Pazifist bin, sehe ich die Mitgliedschaft zumindest skeptisch.
Klar kann jemand im Prinzip Transatlantiker sein um die U.S.A nur "besser zu verstehen". Das erklärt aber nicht die ständige und lautstarke Verteidigung von U.S. Interessen dieser Leute, vor allem wenn diese offensichtlich mit Interessen des eigenen Landes brechen. (Beispiel Iran)
Vor allem: setzt man die außenpolitschen Haltungen/Aussagen von Bearbock/Özdemir und anderer "transatlantikern" in Bezug zur Härte gegenüber den aktuellen Feinden der U.S.A, fällt schon auf, dass die härtesten Urteile und Kritik IMMER von Personen kommen, die mit einem Bein in so einem "Verein" sitzen oder mal Mitglied waren. Ich erkläre mir das hauptsächlich durch persönlichen Opportunismus.
"Schoßhündchen des Imperiums" - ist das ein spannender Film?"
Mein Kommentar war eine Antwort an WuMing und das war ein Zitat von ihm, auf dass ich Bezug genommen habe.
was die atlantische vernetzung der grünen angeht:
die kommt aus USA.
https://de.wikipedia.org/wiki/Petra_Kelly
sonstige wurzeln:
https://de.wikipedia.org/wiki/Umweltbewegung#Geschichte_der_Umweltschutzbewegungen
aber die spezifische verbindung von ökologie und
menschenrechten ist aus altlantischer verbindung.
s.o.
"Ein Versuch, sich mit Russland auf ein paar grundsätzliche Spielregeln zu einigen, mit mehr Berechenbarkeit in Europa als bisher, ergäbe jedenfalls Sinn für Amerika."
1.: Für welches Amerika?
2.: Würde das nicht in beide Richtungen gelten?
" Wir vertreten unsere Werte..." Gemeint war wohl: Wir setzen unsere Werte, die wir selbst mit Füssen treten, in allen Staaten durch, die in unser Fadenkreuz kommen (unabhängig davon, wie es mit diesen Werten dort aussieht).
1. Für Amerika.
2. Für Russland könnte das auch gelten, ja.
Ok, meine persönliche Einschätzung
Ich erlebe gerade unter jüngeren Leuten, daß die Mär über einen "Mann ohne Seele" nicht verfängt. Putin wird eher als klug, verlässlich gesehen, dessen Absprachen noch etwas wert sind. Und ja, es gibt tatsächlich noch Leute, die jenseits von Shitstorms und Beeinflussung zu eigener Meinung fähig sind und die Verhältnisse beobachten.
Junge Leute denken heutzutage über parteipolitische Programme und Ideen hinaus und wollen eine friedliche fortschrittliche Welt gestalten. Die Weltgemeinschaft ist nicht nur strukturell (Medien) sondern auch in den Köpfen der Menschen zusammengewachsen. Der derzeit stattfindende inszenierte Infokrieg der Medien soll hier Menschen zusammentrommeln und Angst befördern. Was das mit der politischen Mitte macht, hat man auch in Sachsen-Anhalt gesehen.
Deshalb ist es ratsam sich mit Putin näher zu beschäftigen um verlorengegangenes Vertrauen, so weit dies überhaupt möglich ist, wieder gutzumachen. Denn die postputinsche Ära mit Nawalny oder sonstjemanden könnte unangenehme Überraschungen für Europa bereithalten.
Putin braucht Europa und Europa braucht Russland. Das ressourcenreiche Land will sich nicht für einen Apfel und ein Ei ausbeuten lassen. Braucht aber dringend wirtschaftliche und technologische Investition um das Erdöl und Gasgeschäft in neue Technologie zu wandeln. Dies liegt nicht nur im Interesse der Weltbevölkerung. Das wäre der politische Ansatz für eine europäische Initiative um welche die Bewegung Fridays for Future, wie auch Grünen nicht drumherum kommen werden, wenn ernsthaft Klimapolitik betrieben werden soll.
Das gigantische transatlantische Arsenal der Waffen wird als totes Kapital nur die westliche Wirtschaft und dadurch auch die weltweite Ökonomie belasten. Das wusste schon Donald I, welcher deshalb sein Land mit Zöllen versuchte abzuschotten. Deshalb auch der Versuch der Amis, die Kosten des weltweiten Zangengriffs auf Russland und China auf die Nato umzuwälzen. Aber diese Überdehnung des Militärbudgets wird mit finanzieller Beteiligung der Nato nicht zu finanzieren sein. Durch die coronabedingte Krise des Gesundheitssystems der wertewestlichen Staaten wird zusätzlich Geld fehlen, um folgenden Pandemien vorzubeugen.
Das bringt selbst eine leistungsfähige Wirtschaft, wie die Deutsche in Schwierigkeiten. Es steht eine Kostenexplosion bevor und damit auch unser Sozialstaatsprojekt der sozialen Marktwirtschaft.
Dieses Geld fehlt für Investitionen für Klima und nachhaltige Projekte um der globalen Herausforderung vielleicht doch noch Herr zu werden. Es wäre völlig irrational anhand die Herausforderungen sich von China und Russland abzkoppeln. Die Menschenrechtsfrage als ideologische mediale Waffe gegen den Osten wird verpuffen. Wertvoller ist doch, die Menschenrechtslage in unserer Dunstzone zu verbessern damit die Eigendarstallung wieder etwas aufpoliert wird. Solange man die Flüchtlingsproblematik und die geostrategischen Kriege an der Peripherie Europas nicht in den Griff bekommt, Erdogan uns am Nasenring in Libyen wie der Ägäis vorführt, braucht man den Chinesen und Russen sich nicht als vorbildliche Menschenfreunde darzustellen.
Die jungen Leute gehen heutezutage in die Sachzwänge zielorientiert rational und werden sich vom ideologischen Balast der Röttgens und Merz`s befreien, da bin ich mir sicher.
Und Merkel hat nach dem Nato Treffen Bidens Agitation Russland und China gegenüber relativiert:
Systemische Rivalen ja, aber auch wirtschaftliche Partnerschaft. Sie hat sich damit für eine Präferenz einer politischen Konfliktlösung mit China und Russland ausgesprochen.
Doch noch erschallen die Fanfaren der Transatlantik Mainstream Press laut, dieser Tage. Sie wollen keine eurasische Annäherung zulassen. Meiner Meinung nach ist der Zug aber längst abgefahren.
1. Ich versuche gerade krampfhaft, den Ihren Beitrag in einen Bezug mit Peru zu setzen. Würden Sie mir helfen?
2. Da bin ich aber beruhigt, dass Sie nicht nur die USA meinen!
1. Ich versuche gerade krampfhaft, den Ihren Beitrag in einen Bezug mit Peru zu setzen. Würden Sie mir helfen?
Immer, wenn es nichts kostet. Entkrampfen Sie sich, dann geht alles besser.
"'1. Ich versuche gerade krampfhaft, den Ihren Beitrag in einen Bezug mit Peru zu setzen. Würden Sie mir helfen?'
Immer, wenn es nichts kostet. Entkrampfen Sie sich, dann geht alles besser."
Danke für den Hinweis, hilfreich war er allerdings nicht. Auch ohne Krampf geht es nicht weiter... kann das vielleicht daran liegen, dass einige Gernegroße immer so einen gewissen Alleinvertretungs- und -versfügungsanspruch (USA = Amerike, EU = Europa) haben?
"Amerika" hat sich so eingebürgert, lange bevor aus dem Land eine Supermacht wurde - ist mindestens so sehr ein Teil der deutschen wie der amerikanischen Sprache.
Natürlich ist die EU nicht Europa, und Europa nicht die EU. Das ist auch gut so.
U.S.American Exceptionalism ist das Stichwort...man ist einfach automatisch "besser" als alle Anderen....,braucht sich an keine Regeln zu halten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Amerikanischer_Exzeptionalismus
“the most powerful, good, and honorable nation in the history of mankind, the exceptional nation” Dick Cheney.
>>Ich erlebe gerade unter jüngeren Leuten, daß die Mär über einen "Mann ohne Seele" nicht verfängt.<<
Schön, wenn dem so wäre. Als ich heute beim Bäcker einkaufte, lag auf dem Tresen die Bildzeitung mit dem Titel: "So will Putin Baerbock verhindern". Er wolle massiv in den deutschen Wahlkampf eingreifen, wird behauptet. Die West-Propaganda läuft jetzt schon auf Hochtouren. Grüne und Bild-Zeitung scheinen sich auf einer Linie gefunden zu haben.
Da bin ich aber der falsche Adressat, ich habe diesen Teil nämlich auch nur zitiert. ;-)
Ronald Reagan verwechselte seinen Haushund mit Lassie. Trotzdem sagt man ihm in Amerika nach, ein ziemlich guter Präsident gewesen zu sein.
Das lässt doch hoffen. Gute Laune ist die halbe Miete.
Ihre Ursprungsaussage ging so: »Ich denke schon, daß … diese Rede noch heute nachhaltig wirkt.«
Meine Nachfrage bezog sich auf die aktuell noch NACHHALTIGE Wirkung, und Sie berichten mir von »jüngeren Leuten,…«, deren nachhaltige Wirkung ich nicht zu erkennen vermag. Sie sind, was die politische Handlungs- und Veränderungsfähigkeit angeht, signifikant nicht wirklich bedeutungsvoll, jedenfalls nicht mehr, wie Sie und ich. Und – seien wir doch ehrlich – wir bewirken hinsichtlich der politischen Großwetterlage so gut wie nichts. Und um die politische Großwetterlage geht es hier doch wohl bei diesem Thema: »Termin mit dem „Killer“«
Außerdem, wer hat Bündnis 90/Die Grünen während der letzten Monate eigentlich zu dem Hype verholfen? Waren es nicht die »jüngeren Leute«, die überhaupt nicht bemerkt haben, dass Annalena Charlotte Alma Baerbock ein nostalgisches Revival, einen Rückfall in alte Zeiten bedeutet, als die Partei von Benzinpreisen träumte, die bei 5 DM pro Liter liegen sollten und völkerrechtwidrig einen schmutzigen Krieg gegen Jugoslawien führte, was selbstverständlich auch nicht umweltschonend war?
Warum hofieren Parteien eigentlich die »jüngeren Leute«? Weil sie über ein noch völlig unzulängliches Geschichtsbewusstsein verfügen und ihnen die Genese der gesellschaftlichen und politischen Gegenwartssituation nicht bekannt ist. Und damit natürlich auch die Todsünden der eigenen Partei nicht. Das ist notwendig für den Verdrängungsprozess hinsichtlich des Drecks am eigenen Stecken und wird vom politisch/medialen Klan des verkommenen Wertewestens massivst betrieben.
»Der derzeit stattfindende inszenierte Infokrieg der Medien« ist kein DERZEITIGER, sondern PERMANENTE PR. Monetäre Machthaber, Politiker, als deren Vasallen und die Medien als deren propagandistische Schreihälse pflegen hierfür eine symbiotische Kultur der Kumpanei und begleiten die Mainstreampolitik mit Chorgesang.
»Junge Leute denken heutzutage über parteipolitische Programme und Ideen hinaus und wollen eine friedliche fortschrittliche Welt gestalten.« – Meinen Sie wirklich, das mache Eindruck auf die Architekten des politischen Mainstreams? Klar, Sie und ich gehören auch zu denen, die der verlogenen Propaganda nicht auf den Leim gehen! Doch bewirken wir etwas signifikant anderes?
Annalena Charlotte Alma Baerbock predigt Veränderung, hört man allenthalben und hat doch nur Altbekanntes im Portfolio. Als sich ihre Partei gründete, lag sie selbst noch in den Windeln, als ihre Partei den völkerrechtswidrigen Überfall auf Jugoslawien betrieb, war sie gerade mal 18 Jahre alt. Hören Sie? Ich spreche von mangelhaftem Geschichtsbewusstsein Jüngerer. Heute will Frau Baerbock – wie damals – auch wieder Krieg ohne UNO-Mandat ungehindert führen dürfen.
Sie verweisen auf Sachsen-Anhalt. Was, bitteschön, ist dort denn Spektakuläres passiert, außer, dass DIE LINKE spektakulär in die Schranken verwiesen und die AFD etwas zurechtgestutzt wurde?
Denn neben Partei DIE LINKE und AfD stand nur das »Parteienkartell aus CDU, SPD, FDP und GRÜNEn« zur Wahl, das seit Gerhard Schröder sämtliche Regierungen der BRD bildeten.
»Deshalb ist es ratsam sich mit Putin näher zu beschäftigen um verlorengegangenes Vertrauen, so weit dies überhaupt möglich ist, wieder gutzumachen.«
Ja, es ist ratsam, aber vor allem eines wirklich anderen Konzepts wegen: Wieso kann es nicht darum gehen, ein »Gemeinsames Haus Europa« als Mittel zur Überwindung der Vorstellung von zwei feindlichen Blöcken und zur Integration Ost- und Westeuropas zu gestalten. Es gibt gute Gründe, gegen Bündnisse mit den USA zu sein und ein »Gemeinsames Haus Europa« unter Einbeziehung Russlands zu gestalten.
Zu Ihrer Unterstützung!
"Grüne und Bild-Zeitung scheinen sich auf einer Linie gefunden zu haben."
Die Bildzeitung "richtet" und "henkt" schneller als ein Eichhörnchen den Baum hochrennt. Und ein Titel wie "So will Putin Baerbock verhindern" ist eine so typische Schlagzeile und easy zu durchschauen.
Damit verfolgt das Blatt drei Ziele auf einen Streich:
Diskreditierung Putins (Angst)
Meinungsmache zur Bundestagswahl
Angriff auf fundamentale Grüne Befindlichkeiten (links blinken rechts zuschlagen)
So mag es Bild.
Ein ausgesprochener Hardliner hat sich da zu Wort gemeldet. Einer derer, die sich sonst kritisch zu gerieren verstehen. Aber beim Thema Russland und China lässt er sich von keinem konservativen kalten Krieger übertreffen:
>>Von Putins Russland wissen wir schon länger, wie aggressiv, strategisch und clever die verschiedenen Organe des Staates samt ihrer Handlanger die europäischen Öffentlichkeiten manipulieren. Und wie geschickt sie dabei die deutsche, politische Plumpheit auszunutzen wissen. Wie in einer Dreifach-Zangenstrategie setzt Putin dabei einerseits auf Handlanger der Sorte Gerhard Schröder oder Matthias Platzeck, zweiterseits auf die oft antiamerikanisch und reaktionär gefärbte Gutgläubigkeit der deutschen Putin-Fanbase und dritterseits auf zielgerichtete Propaganda mithilfe redaktioneller und sozialer Medien. Stichwort: Trollfabriken.<<
Und dann seine Argumentation: "Von Putins Russland wissen wir schon länger...". Wer mit solchen Quellen argumentiert passt gut zu Bild Nr. 2, dem Spiegel.
Hardliner? Eher ein Ahnungsloser.
China scheint in den meisten dieser Propagandadisziplinen zwar noch am Anfang zu stehen.
Das ist das Dämlichste, was ich zum Thema chinesische Propaganda in Jahren gelesen habe. Da rettet auch "scheint" nichts mehr.
Warum schreiben diese Heinis nicht über Themen, von denen sie den Schimmer einer Ahnung haben?
Schon wieder auf Krawall gebürstet?
Wir werden uns bei diesem Thema nicht einig. Krieg finde ich nicht wirklich witzig, den kann man nicht ironisch meinen.
Finden Sie es gut, dass die NATO nun einfach global agiert für unsere "Werte"? Gerne auch im südostchinesischen Meer. Ohne noch irgendwelche Vorwände wie einen Angriff auf eigenes Territorium zu benötigen?
Oder fehlinterpretiere ich da Ihre Beißreflexe auf WuMing, im Rahmen Ihrer Privatfehde?
"Durch das Portal treten Biden und Putin eng umschlungen, jeder für sich rechts und links in die Kameras lächelnd und - sie küssen sich..."
Puh, also bei den Bildern, die Sie in meiner Vorstellung heraufbeschworen haben, empfinde ich nicht unbedingt nur Wohlgefallen, gerade in ästhetischer Hinsicht.
Die NATO dringt ja nicht in fremde Gewässer ein. Warum soll sie nicht global agieren, zumal dann, wenn ihre Fahrzeuge den meisten Staaten vor Ort willkommen sind?
"Die NATO dringt ja nicht in fremde Gewässer ein."
Das war ernst gemeint, oder?
"Warum soll sie nicht global agieren, zumal dann, wenn ihre Fahrzeuge den meisten Staaten vor Ort willkommen sind?"
Weil die NATO (laut eigener Aussage) als Verteidigungsbündnis gedacht war und auch nur dafür eine völkerrechtlich einigermaßen valide Grundlage hat. Und weil "NA" für nordatlantisch steht, nicht für ostpazifisch.
Zählt Schellenverpassen für das Gute zu unseren westlichen Werten? Ach so. Ich kenne mich da ja nicht so aus und frage mich seit jeher, was damit gemeint sein könnte.
Was haben Sie gegen homoerotische Inszenierungen einzuwenden mit nacktem Oberkörper auf dem Pferd? Sagen Sie jetzt ja nichts Falsches, so als Agent des Wertewestens!
"Man kann eine ganze Menge Falsches sagen, ohne das groß was passiert."
Ja, stimmt. Jede Menge Falsches sogar! Nur nicht das falsche Falsche. Grüße von Edward Snowden, Julian Assange und Chelsea Manning!
Ja, da sind wir wohl änlicher Ansicht, das freut mich.
Landesverrat bei einem Journalisten wie Assange? Hmm. Ist das ein Tatbestand im Presserecht?
Oder besser gesagt: Verleger.
Ich hoffe, diesen Link zu dem Ischinger-Gespräch finden Sie nicht. Das will ich nicht sehen, aus Gründen der Psycho-Hygiene.
Richtig, es müsste da viel mehr Druck von unten kommen. Aber auch die Presse sollte sich eindeutig hinter Assange stellen, schließlich könnte es ihnen morgen genau so ergehen.
Versuchen wir es doch mal konkret, Wenigkeit: welches Land hat berechtigten Anlass, sich über NATO-Grenzverletzungen im Südchinesischen Meer zu beklagen?
Putin hätte sich ein Beispiel an Adenauer und der CDU nehmen sollen!
Wenigstens so tun als ob!
Ich denke, Wenigkeit wird konstruktiv auf meine Frage antworten. Sollte er sich lieber ein Beispiel an Ihnen nehmen, wäre das allerdings schade.
Ich hatte Ihnen eine Frage gestellt, auf die ich eigentlich auch eine Antwort erwarte.
Warten wir doch einfach ab, ob Wenigkeit das besser hinbekommt als Sie, Herr Erich.
Auch mich treibt die Frage viel stärker um, was wir überhaupt im südchinesischen Meer verloren haben. Ob es nun konkret Grenzverletzungen - also ein Eindringen in chinesische Gewässer - gab oder nicht. Oder was amerikanische Schiffe vor der iranischen Küste machen.
Warum brauchen die USA eine globale Militärpräsenz? Pardon, den Weltraum wollte ich natürlich nicht unterschlagen.
Und warum sollten wir Deutschen uns in den Konflikt der beiden Supermächte USA und China hineinziehen lassen? Warum agiert Europa nicht endlich eigenständig?
Matthias Koch, Chefautor beim RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), stänkert weiter:
Gelingt jetzt Putins Zähmung
Es geht um das Treffen Biden/Putin in Genf, das der Autor zu einer Laudatio auf den Bellizisten und neuen Mann im Weißen Haus instrumentalisiert.
Das tut er nicht nur auf der Homepage seines Verlagshauses, sondern ebenso in meiner Tageszeitung, den Ruhr Nachrichten | Castrop-Rauxel-Ausgabe vom 17.06.2021.
»G7, Nato, Russland-Gipfel: Der alte Hase Joe Biden will allen Ernstes die Welt neu ordnen«, heißt es da.
»In Genf hat der US-Präsident jetzt ein Projekt gestartet, mit dem vier seiner Vorgänger gescheitert sind: die Zähmung des widerspenstigen Wladimir Putin.«
Das ist das Wichtige!
Und es geht weiter mit jener Hetze, die die behaupteten Sünden Putins geißelt, die eigenen Todsünden dabei absichtlich außer Acht lässt, weil man selbst natürlich nur gute Bomben abgeworfen und auf diese Weise selbst niemals gegen internationale Regelwerke verstoßen hat. Als hätte es die völkerrechtswidrigen Handlungen diverser Coalitions Of The Willing nie gegeben.
»Im US-Sender NBC betonte Putin kurz vor dem Genfer Gipfel, der Zustand der Beziehungen zwischen den USA und Russland sei so schlecht wie selten zuvor – dass dies an der inzwischen ellenlangen Liste von russischen Verstößen gegen internationales Recht liegen könnte, von der Annexion der Krim über die Bombardierung von Krankenhäusern in Syrien bis zur Vergiftung politischer Widersacher, lässt der Kremlherr nicht gelten. Für die russische Verwicklung in Wahlkampfmanipulationen und Hackerangriffe, stänkerte Putin, wolle er erst mal Beweise sehen.
In einer für Biden beinahe beleidigenden Weise lobte Putin Trump als ungewöhnliche Persönlichkeit, „egal, ob man ihn mag oder nicht“. Jedenfalls sei er kein Mann aus dem Establishment wie Biden, der eher „ein Karrieremensch“ sei.«
Mich trieb bis vor kurzem die Frage um, warum sich Taiwan - ein Land, das ich gut kenne und sehr mag -, sich nur auf amerikanische Unterstützung (halbwegs) verlassen konnte. Tatsächlich finde ich, dass wir Deutsche / Europäer da auch eine eigene Rolle spielen sollten.
Wozu brauchen die USA eine globale Militärpräsenz? Genauso gut könnten Sie fragen, wozu Deutschland Weltmärkte braucht. Jeder verkauft das, was er hat, nimmt Einfluss mit dem, was er hat, und der amerikanische Wachdienst ist in der von uns diskutierten Region sehr gefragt.
So wie übrigens auch in Europa. Aber auch hier ist ja Besserung in Sicht.
Der Bericht von Michael Maier von der Berliner Zeitung liest sich jedenfalls nicht so ganz hoffnungslos:
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/nach-gipfel-mit-putin-joe-biden-erstaunlich-konziliant-li.165763
Durchaus. Vermutlich wird es auf Fernost-Seite sogar Beitrittskandidaten geben. Erklären Sie mir doch mal, was an meinen Antworten weniger berechtigt ist als an den Einwänden.
Oh je, Herr Blog. Mit Ihrem Fall bin ich wirklich überfordert, da liegt ja einiges im Argen.
Es ist zur Zeit besonders schwer, einen Platz bei einem Psychotherapeuten zu bekommen, habe ich gelesen. Trotzdem empfehle ich Ihnen sich um einen zu bemühen, zumindest können Sie sich mal auf die Warteliste setzen lassen.
Gute Besserung!
Dass eine die Argumente ausgehen, kann schon mal vorkommen, Wenigkeit. Und mancher Zeitgenosse wird dann eben auch pampig.
Aber Psychotherapie eignet sich m. E. schlecht dafür. Es ist eine gute und unterschätzte Disziplin, die in Deutschland leider viel zu oft in einer Welle von Psychopharmaka untergeht.
Weder Therapeuten noch Patienten verdienen es, herabgewürdigt zu werden.
Zu Ihrer These von den jungen Leuten und wie die ihre Hoffnung auf die Grünen setzten.
...die haben gerade auf dem Grünen-Parteitag eine herbe Niederlage gegen die Parteispitze erlitten. Die Anträge der Grünen Jugend sowie der Bewegungen von der Straße (FFF etc), für ECHTEN Klimaschutz und Systemwandel wurden abgeschmettert.
Man will nicht zu radikal erscheinen, lieber nicht zu viel fordern, das könnte ja dem Wunsch-Koalitionspartner (Union) nicht schmecken (sic).
So lange es sich dabei um internationale Gewässer handelt, ist das keine Zündelei. Ob das in Krieg "ausartet" oder nicht, hängt erheblich von China ab.
Sollte allerdings aus den Durchfahrten eine institutionalisierte Zusammenarbeit zwischen Nachbarländern Chinas und der NATO werden, kann es schon sein, dass dazu eine Satzungsänderung erforderlich wird.
Mehr aber auch nicht. Ich finde es etwas weltfremd, von den meisten Staaten dieser Welt zu verlangen, sie sollten sich mit einem Vasallenstatus zufriedengeben.
Zumal in der FC, in der ein solcher Status - allerdings in etwas merkwürdigen Zusammenhängen - immer wieder thematisiert und kritisiert wird.
Seerecht ist Seerecht, und was China freisteht, steht auch anderen Ländern frei.
Was allerdings China dort treibt, hat mit dem Seerecht nichts zu tun. Von daher darf es Sie eigentlich nicht wundern, wenn Ansichten wie Ihren in der Region bestenfalls mit Verwunderung begegnet wird.
Hier der Link zu einem guten Kommentar über das Genfer Gipfeltreffen, wenn man gedanklich die beim Spiegel offenbar obligatorische Aussage streicht, nach welcher man Putin mit Recht als "verbrecherischen Politiker" sehen könne:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/der-westen-und-russland-lebensgefaehrliche-selbstueberschaetzung-a-28948312-c657-4c34-8335-deb0a5440c81
>>Man will nicht zu radikal erscheinen, lieber nicht zu viel fordern, das könnte ja dem Wunsch-Koalitionspartner (Union) nicht schmecken (sic).<<
Man könnte auch mal die Unionsseite betrachten: Der potenzielle Bündnispartner 'Die Grünen' wären für Merz, Scheuer, evtl. Maaßen und Konsorten eine wahrscheinlich größere Herausforderung als die FDP oder die Sozialdemokraten bzw. beide zusammen, wenn es Schwarz-Gelb-Rot geben sollte. Allerdings würden die Grünen in der Russland- und Chinapolitik die Schwarzen mit in den Schützengraben bzw. an die Front nehmen können, denn da sind sich extrem nah. Dazu brauchte es keine Verenkungen auf dem Parteitag.
Naja, so gut finde ich den nicht, wenn da u.a. steht: >>Man kann Putin mit Recht für einen verbrecherischen Politiker halten...<<
Hätte die Autorin jemals geschrieben: "Man kann Obama mit Recht für einen verbrecherischen Politiker halten..."? Ich vermute nein, obwohl er einen permanenten Drohnenkrieg führte, der auch zivile Opfer forderte.
Richtig, deswegen schrieb ich ja folgendes. Den Rest des Kommentars finde ich aber gut.
"Hier der Link zu einem guten Kommentar über das Genfer Gipfeltreffen, wenn man gedanklich die beim Spiegel offenbar obligatorische Aussage streicht, nach welcher man Putin mit Recht als "verbrecherischen Politiker" sehen könne:"
>>Naja, so gut finde ich den nicht, wenn da u.a. steht: >>Man kann Putin mit Recht für einen verbrecherischen Politiker halten...<<
Na ja, wahrscheinlich ist so ein Kotau alternativlos, wenn man keine USA-Lobeshymne schreiben will und auf Veröffentlichung hofft.
>>Na ja, wahrscheinlich ist so ein Kotau alternativlos, wenn man keine USA-Lobeshymne schreiben will und auf Veröffentlichung hofft.<<
Aber die Autorin heißt doch Bettina Gaus und ist die Tochter des ehemaligen Chefredakteurs des Blattes, in dem sie schreibt. Gibt es da keinen Freiheitsbonus?
The good, the bad, and the ugly – einer hat da gefehlt. Und wer ist hier wer? Es wurde schon trefflich einiges über diese Westernhelden gesagt, nur um hier noch einmal die Verhältnisse zurechtzurücken:
Die Kriege der Wewegemeinschaft, die Stellvertreterkriege lassen wir mal beiseite, haben wieviel Opfer gekostet? Die Annexion der Krim hat wieviel Opfer gekostet? Oder:
Vergleichen wir einmal die Hinterhofpolitik der USAmerikaner mit der Hinterhofpolitik von Russland und China, da müssen die letztgenannten aber noch schön üben, um auf US-Niveau zu kommen. Oder:
Das Meer und die Wüste. Die chinesische Einverleibung von unbewohnten Inselchen ist doch eine Lapalie gegen die israelische Landnahme in der Westbank, oder? Da stellt sich die Frage, was veranlaßt den Westen, das eine Mal den Weltfrieden bedroht zu sehen, das andere Mal wegzusehen, um nicht zu sagen, Verständnis für das Sicherheitsbedürfnis des Goliath zu bekunden? Die Reintegration Taiwans, für die eine Seite eine abtrünnige chinesische Provinz, für die andere Seite ein souveräner Staat, ins Mutterland (wohl nicht mehr möglich) ist zumindest sehr viel gerechtfertigter als die Integration der Westbank in ein Großisrael.
Na, dann schauen wir mal, wie Biden mit diesen drei Problemen umgeht, dem russischen (Krim), dem chinesischen (chinesisches Meer) und dem kleinamerikanischen (Israel), wie deeskalierend oder wie konfrontativ.
Die chinesische Einverleibung von unbewohnten Inselchen ist doch eine Lapalie gegen die israelische Landnahme in der Westbank, oder?
Ich glaube, Sie tun jetzt das, was Sie bei anderen kritisieren: moralisieren und moralisch gewichten. Es gibt im Fernen Osten eine Reihe von Staaten, die gegen die chinesischen Landnahmen opponieren. Solche Staaten gibt es im Nahen Osten nicht. Und daraus ergeben sich sowohl für die Nachbarstaaten Chinas als auch für etwaige Verbündete andere Möglichkeiten.
Natürlich wäre es erfreulich, wenn arabische Staaten und die PA-Behörde vergleichbar widerständig verfasst wären wie viele "metakonfuzianische". Das aber ist fahrradkette.
Übrigens war Taiwan nie Teil der VR China. Von daher kann von einer Re-Integration auch gar keine Rede sein.
Niedergehende Imperien reagieren irrational und deshalb kann man schlimme Entwicklungen nicht ausschließen.
Sie reden jetzt aber nicht von Ihrem Land und seinem Anteil am 1. Weltkrieg, oder, Wuming? War das auch ein niedergehendes Imperium, das darum irrational agierte?
Und wie sieht es mit China aus? Ist es drauf und dran, dem Beispiel Ihres Landes im vorigen Jahrhundert zu folgen?
Sieht mir nicht so aus, als ob die Biden-Admin das größte Problem wäre, das wir haben.
Ich bin ja immer wieder erstaunt, wie unter einem Artikel diskutiert wird. Hat eigentlich jemand den Artikel von Konrad Ege gelesen? Da standen schon ein paar interessante Aspekte drin...
»China befindet sich in seiner Interessensphäre. «
Was wollen Sie uns damit sagen? Bei mir kommt es so an, als wäre die Botschaft, dass Länder, die in der "Interessensphäre" anderer liegen, nicht souverän sind, sich nicht Bündnisse, Partner etc. aussuchen können, sondern hinnehmen müssen, dass die Macht, in deren "Interessensphäre" sie sich befinden, über sie Hegemonie ausübt?
Verwundern muss bestenfalls, das sich die der Westen wiederum entschlossen hat, sich in Vorgänge einzumischen, die eigentlich nur China und seine Kontrahenten in dieser Region etwas angehen.
Sie sagen es selbst, Herr Erich: China und seine Kontrahenten. Die einzige Partei, die die NATO nicht so gerne in der Gegend sehen möchte, ist China.
Die Welt ist kleiner geworden. Und es ist an China, seine Nachbarn davon zu überzeugen, dass man ohne auswärtige Mächte mit ihm auskommen kann. Bzw.: vielleicht wäre es an China gewesen. Kann gut sein, dass Beijing bereits verschissen hat.
Die Ukraine liegt ja ebenfalls in der Interessensphäre der FC und Russlands. ;)
Sie kennen das ...
Wenn China seine Handelswege hätte schützen wollen, hätte es gut daran getan, die Souveränitätsrechte seiner Nachbarn im Südchinesischen Meer zu achten.
Dass die China als Nachbarn jetzt nicht mehr vertrauen, geht voll auf Beijings Kappe.
>>Aber die Autorin heißt doch Bettina Gaus und ist die Tochter des ehemaligen Chefredakteurs des Blattes, in dem sie schreibt. Gibt es da keinen Freiheitsbonus?<<
Ich kann mir vorstellen, dass bei ,hrmhrm, systemrelevanten Themen die Freiheit auch in Chefdynastien nicht grenzenlos ist.
Warum ist das "nicht der Punkt"? China hat den Wettlauf der Systeme verkündet - und der Westen führt vor, wie attraktiv er in Chinas nächster Nachbarschaft ist.
Das ist kluge Politik: zeigen, was man (immer noch) kann, ohne jemanden anzugreifen. Bis jetzt hat nur China im Südchinesischen Meer Gewalt angewandt.
Gehen Sie ruhig davon aus, dass Hanoi, Seoul und Taipei an einer Destabilisierung nicht interessiert sind - und dass sie auch nicht von Onkel Sam missbraucht werden.
Die wissen sehr gut, was sie tun.
"Nur weil der wie immer kurzsichtige, kaptalinteressen geleitete Westen billige Arbeitskräfte gesucht und einen weiteren großen Absatzmarkt wollte. Das ist eben dämliche Quartalslogik und jetzt haben wir den Salat. "
Das ist eben Kapitalismus. Konzerne scheren sich nicht um Nationen oder solches Gedöns. Und das war doch keine "Quartalslogik", es hat schließlich bereits jahrzehntelang funktioniert.
Ich kann nicht den Sinn darin erkennen, sich als untergehendes Imperium mit aller Gewalt gegen den Lauf der Dinge stemmen zu wollen. Da würde ich mir lieber ein Altern in Würde wünschen und mehr Bescheidenheit.
Außer ihrem Militär, was überdies auch höchst ineffizient ist für die dort eingesetzten Summen, und ein paar Internetkonzernen, welche mit genügend politischem Willen von anderen mächtigen Ländern in die Schranken gewiesen bzw. - mehr oder weniger - kopiert werden könnten, haben die USA nichts mehr zu bieten. Keine Strahlkraft mehr für den Rest der Welt! Diese verblasst jedenfalls immer stärker. Und keine moralisch halbwegs glaubwürdige Botschaft. Grenzenlos verschuldet, geographisch überdehnt und extrem gespalten im Innern, v.a. aufgrund der grotesken Vermögensungleichheit.
Es ist völliger Quatsch, an ein Revival des in Auflösung befindlichen westlichen Imperiums zu glauben. Das ist einfach nur noch peinlich!
Ich habe interessant, nicht gut geschrieben. Das ist ein Unterschied. ;-)
"Wettlauf der Systeme" - Konzernkapitalismus gegen Staatskapitalismus. Beides ist Schrott. Wie wäre es mit einem neuen, intelligenteren Ansatz?
Wie beurteilen Sie das Genfer Gipfeltreffen? Bisschen blöd für die ukrainische Regierung, wenn sich der große amerikanische Bruder jetzt wirklich nicht mehr groß für sie interessieren sollte, oder?
Kommt ja völlig überraschend, damit konnte nun wirklich keiner rechnen...
Wenn jemand selbst moralische Urteile fällt (das sind die meisten in diesem Forum), ist es eine seltsame Form der Doppelmoral, einen anderen des Moralismus zu bezichtigen. Man kann allerdings die Inkonsequenz kritisieren, prinzipiell gegen Moral zu argumentieren und kasuell selbst moralische Argumente zu benutzen. Nur habe ich das nicht getan. Auch einem Nichtmoralisten muß es möglich sein, Moral wie Doppelmoral zu kritisieren, die Doppelmoralkritik verwirft kein moralisches Urteil, sondern eine Inkonsistenz, zB wenn im Moralvergleich die Argumentation unverhältnismäßig ist.
Übrigens habe ich von einer Reintegration der ursprünglich auch von Taiwan beanspruchten nationalen Einheit gesprochen, interessant, daß Sie diesen Fakt vergessen machen wollen. Nun, da übernehmen Sie den Standpunkt einer Seite, was dann ein moralisches Urteilen über die Gegenseite erlaubt, aber in Konflikt mit der Moral der Gegenseite gerät. Ich versuche, den Konflikt als lösbar denken zu können, da ist Moral absolut kontraproduktiv. Selbstverständlich hat das Harmonisierungsbedürfnis Grenzen, selbstverständlich gibt es Fälle, in denen nur eine Seite im Recht ist, aber das ist eher die Ausnahme. Die meisten auch hier im Forum diskutierten Konflikte ließen sich friedlich lösen, wenn die allgemein menschlichen Interessen ins Spiel kämen. Da ist es sehr dumm, Stellvertreterkriege zu führen, die sich hier immerhin nur als unendlich sich hinziehende Threads lesen lassen, in denen sich die Kombattanden ständig wiederholen, ohne ernsthaft sich mit Gegenargumenten zu beschäftigen.
Persönlich vertrete ich durchaus eine dezidierte Meinung, und ich muß gestehen, auch auf meiner Meinungsseite macht man es sich zu leicht. Ich kann nur dazu aufrufen, sich mehr ums Argumentieren zu kümmern und weniger um rhetorische Landgewinne.
Ist sicher richtig, die Ukraine nicht zum Grund für einen Ost-Westkonflikt zu machen. Das ist es nicht wert.
Die von Konrad Ege aufgeführten Punkte sind nicht alle Gesprächsthemen gewesen. Da gabs mehr Themen, die in dem Artikel nicht aufgetaucht sind. Gehen Sie davon aus, Biden wird Putin erzählt haben, was passiert, wenn die immer noch im Grenzgebiet stationierten russischen Soldaten wieder mal in fremden Staaten Urlaub machen wollen.
Ich sage es mal so. Konrad Ege hat geschrieben, worauf sich beide Präsidenten geeinigt haben. Es gab einiges, worauf sie sich nicht geeinigt haben. Halt das übliche Spielchen von Putin. Daher war das Treffen auch erwartbar und mit wenig Überraschungen.
Ich hatte das nicht auf Sie bezogen, dass ich ein Hoffen auf ein Revival des Westens peinlich finde.
"Aber ob es gut sein wird, was nach Amerika kommt? Ich habe da erhebliche Zweifel."
Naja, das liegt an uns. Ich plädiere immer dafür, dass wir (Europäer) unser Schicksal selbst in die Hand nehmen ohne allzugroße Konzentration darauf, wer da sonst noch so wichtig genommen werden möchte auf diesem Planeten. Weder von den USA, noch von China, Russland oder sonst wem möchte ich eine zu große Abhängigkeit.
"Konrad Ege hat geschrieben, worauf sich beide Präsidenten geeinigt haben. Es gab einiges, worauf sie sich nicht geeinigt haben. Halt das übliche Spielchen von Putin."
Spielchen von Putin? Warum lässt sich der "Führer der freien Welt" dann darauf ein? Checkt er's nicht mehr, Sleepy Joe?
Im Gegensatz zu Ihnen verstehe ich Politik nicht als Soap Opera Aber wenn Sie Wert auf den Spitznamen des anderen Gipfelteilnehmers legen - der ist allgemein als Huylo bekannt. Es ging bei diesem Treffen auch um IT-Angriffe. Natürlich ist Putin nicht für die Erpressungsversuche krimineller ITler in seinem Land verantwortlich. Und natürlich finden die nicht vom Boden Russlands aus statt. Der Strom in Kyiv und in Lviv fiel vor einigen Jahren ja auch nur so aus. Und die Attacken, denen sich viele Firmen ausgesetzt sehen, sind selbstverständlich nicht aus Russland. Wie schon gesagt - für Sie alles eine Soap.
Das Spannende ist - die USA erlebt gerade eine Wiedergeburt als Supermacht. China macht sich so ziemlich jeden Nachbarn zum Feind, Russland wird nur von Putin-Anhängern geliebt. Noch vor 10 Jahren hätte ich es für nicht möglich gehalten, die USA könnte von so vielen Staaten als Bündnispartner begrüßt werden. Ich stelle mir gerade vor, wie überzeugend hier einige in Polen, Schweden oder der Ukraine mit ihren Argumenten und ihrem Weltbild wirken...
..."Das Spannende ist - die USA erlebt gerade eine Wiedergeburt als Supermacht"...
Ich vermute eher das es ein Strohfeuer ist. Bei den Midterms 2022 oder spaetestens bei den Praeserwahlen 2024 ist der Hase wieder gelutscht.
:-/
>>Ich plädiere immer dafür, dass wir (Europäer) unser Schicksal selbst in die Hand nehmen...<<
Das heisst: Die Völker der europischen Länder (in und ausserhalb der EU) bündeln ihre Interessen. Bislang wird ja immer nur über Privatprofitinteressen gesprochen, die von Staaten verteten werden: Menschen gibt es gar nicht.
>>…von China abgesehen und mit ordentlich Wohlwollen auch Russland…<<
Ich denke, Russland & China kann man ökonomisch längst nicht mehr getrennt sehen. Russland bzw. die eurasische Wirtschaftsunion und China bilden zusammen einen annähernd rohstoff- und arbeitskraftautarken* Wirtschaftsblock.
Russland: auf 17 000 000 Quadratkilometer diverse Industrierohstoffe, nicht nur Öl&Gas, sondern auch Erze und Edelmetalle. Und wg. Klimawandel zunehmende Landwirtschaftsfläche. Relativ wenig Leute, genug für Extraktion der Rohstoffe und Erstellung von Grundstoffen (z. B. aus Öl/Gasdestillaten Polymere, aus Erzen Metalle). Aber für die Weiterverarbeitung aller Grundstoffe bis zu einer Vielzahl von Endprodukten zu wenig Personal.
China: Massenhaft Leute, deswegen die arbeitsintensive(trotz "Digitalisierung") Verarbeitung zu Endprodukten dort.
Ein solcher Block ist mit ökonomischen Kampfmitteln nicht zu knacken. Schon gar nicht unter privatkapitalistischen Verhältnissen, denn einzelne Konzerne lassen sich nicht durch Wirtschaftssanktionen in ihre Geschäfte hineinreden. Zum Beispiel in der BRD: Die Firma Linde baut im Gasprom-Auftrag Gasdestillationsanlagen und hat einen langzeitigen Liefervertrag für Helium aus der Destillation vereinbart. Oder Siemens betreibt „Joint Ventures“ mit russischen Bahnherstellern.
Gar so breit ist die Auswahl im Moment nicht.
Es überrascht mich immer wieder, mit welcher Selbstverständlichkeit Intellektuelle in Deutschland Dinge als "Fakten" annehmen, die gar keine sind. Vielleicht liegt es daran, dass sie zu jedem Problem in den Schlagzeilen eine Position beziehen müssen, oder daran, dass sie häufig dazu neigen, Dinge sofort in einen globalen Kontext einzuordnen - auch wenn der seiner Natur gemäß tendenziell schwammig ist. Und vielleicht ist das ja auch das Verstörende an dem in der FC (nicht von Ihnen - das registriere ich durchaus) als "halbes Sixpack" bezeichneten Trio, das sich durchaus kundig zu Ukraine und Russland (und nur selten zu anderem) äußert.
Taiwans Geschichte im Verhältnis zu China und Japan ist eine Kolonialgeschichte - spätestens seit der Übergangszeit von der Ming- zur Qing-Dynastie. Dazu, wie fragwürdig die Behauptung sowohl der 1949 nach Taiwan geflüchteten Kuomintang-Partei (die dort eine Militärdiktatur errichtete) als auch der KP Chinas im vergangenen Jahrhundert waren, Taiwan sei ein Teil Chinas, lässt sich vielleicht diesem Beitrag etwas entnehmen.
Aber selbst wenn man geneigt ist, die "Republik China" auf Taiwan als solche zu sehen (bei der derzeitigen Amtsinhaberin, die nichts mit der Kuomintang zu tun hat, ist das er Fall), ist es eben nicht die VR China, und daraus, dass der Name "China" zur Staatsbezeichnung gehört, ergibt sich weder eine Staatlichkeit noch eine Nation.
»Es überrascht mich immer wieder, mit welcher Selbstverständlichkeit Intellektuelle in Deutschland Dinge als "Fakten" annehmen, die gar keine sind.«
Danke dafür. Das überrascht mich zwar auch, aber viel mehr noch erschüttert es mich. Es gab mal Zeiten, wo es einen Konsens darüber gab, dass man als als linksdenkendes Menschenkind solidarisch Menschen half, die Opfer von Ausbeutung, Unterdrückung und Imperialismus geworden sind.
So einfach scheint es heute für viele nicht mehr zu sein. Anspruch auf all diese "linken Dienstleistungen" hat nur noch, wer nicht die "falsche" Weltanschauung hat, dessen Unterdrücker nicht ein als "notwendiges Gegengewicht" zum "ewig Bösen" (nämlich der USA) globale Amnestie genießt.
Wer sich mit den o.g. "linken Grundwerten" identifizieren will, muss endlich anfangen, sich vorwiegend für Menschen zu interessieren. Ohne deren Nöte und nähere Umstände zu kennen, kann man auch nicht helfen, und das "Globalgalaktische" wird immer "schwammig" bleiben. OK, ist natürlich auch bequemer so.
und @Calvin:
"Das heisst: Die Völker der europischen Länder (in und ausserhalb der EU) bündeln ihre Interessen. Bislang wird ja immer nur über Privatprofitinteressen gesprochen, die von Staaten verteten werden: Menschen gibt es gar nicht."
Genau. Wobei ich ja utopischerweise für eine Neugründung der EU eintrete. Mit komplett anderen Strukturen und nur mit Mitgliedern, die sich ausdrücklich dafür entscheiden.
Wir sind wohl alle einig, dass die derzeitige EU in vierlei Hinsicht eine Katastrophe ist - neoliberal, wenig demokratisch legitimiert, zu viel Macht bei den Nationalstaaten, zerstritten, etc. Dass es so nicht mehr lange weitergehen kann, ist wohl unstrittig. Worauf also noch warten?
Ob es in extremen Krisenzeiten - wie sie z.B. durch einen Zerfall des Euro ausgelöst werden könnten - besser klappt mit der Völkerverständigung, ist zu bezweifeln.
Ach, Du mit Deinen realwirtschaftlichen Erwägungen (zu Russland und China)! Das ist doch sowas von 20. Jahrhundert! Wir machen hier nur noch Finanzkapitalismus und erfinden innovative Finanzprodukte. Die Notenbanken pumpen fleißig Geld in den Kreislauf - und schon läuft der Hase!
Rohstoffe, Arbeitskraft, meine Güte... Laaangweilig!
;-)
Sehe ich auch so, inklusive Schlusssatz, meine aber, bei Herrn Endemann wirklich ein Bemühen um Fairness zu erkennen - und auch Fairness als persönliche Grundhaltung.
Ein Redakteur oder Gastkommentator hat meiner Erinnerung nach im "Freitag" mal geschrieben, es sei aussichtslos, sich in allen Dingen oder in aller Welt auskennen zu wollen - in solchen oder ähnlichen Worten.
Das sehe ich auch so. Das soll nicht heißen, man solle nicht versuchen, Dinge zu verstehen, die man noch nicht kennt, aber das hat natürliche Grenzen, und eine Kombi aus "Wissen" und "Offenheit" ergibt sich bestenfalls annähernd.
- als konventionellem "linken" fällt einem zur Us-politik
zunächst mal deren hinterhof auf,
den sie aus spanisch-kolonialer hand
in ihre bekommen haben.
- als dissidenter linker vergesse ich nicht, daß
die usa-präsidenten in 2 weltkriegen uns
a) vom wil-helm-inismus und
b) vom übelsten faschismus und stalinismus bewahrt haben,
obwohl wir weitab von ihrem vor-garten(atlantik)
gelegen sind.
c) eine differenzierte beurteilung der us-außenpolitik
ist damit nicht be-endet.
>>Ich kann nur dazu aufrufen, sich mehr ums Argumentieren zu kümmern und weniger um rhetorische Landgewinne.<<
Julian Reichelt wirds vernommen haben und ab morgen beginnen, differenziert und abwägend zu argumentieren. Ich weiß, das ist Polemik. Aber Politik ist keine Philosophie, in der das bessere, das tiefer begründete Argument sich durchsetzen würde, sonst würde die Welt nicht derart irrational mit Waffen vollgestellt sein.
>>...als dissidenter linker vergesse ich nicht, daß...<<
Was ist denn das, ein dissidenter Linker? Da gibt es einige, und die sind ziemlich weit rechts gelandet. Das intellektuelle Heimatblatt der Rechtsbürgerlichen 'Die Welt' hat einige aufgenommen.
..."sonst würde die Welt nicht derart irrational mit Waffen vollgestellt sein"...
Nicht das daran bestimmte Kreise ganz gut dran verdienen würden und ebensolche die ein oder andere Investition in die "Realpolitik" einsetzen.
16. Juni 2021:
Militärische Konflikte zwischen der Volksrepublik China und ihren Nachbarländern werden häufiger. Deutsche Rüstungsfirmen verdienen glänzend daran.
als un-beheimateter, nicht-identitäer linker bin
ich auch nicht in der "welt" untergekommen,
habs auch ganich vasucht...
<3
Ein Redakteur oder Gastkommentator hat meiner Erinnerung nach im "Freitag" mal geschrieben, es sei aussichtslos, sich in allen Dingen oder in aller Welt auskennen zu wollen - in solchen oder ähnlichen Worten.
Eigentlich eine Binsenweisheit. Oder um es noch detaillierter auszudrücken: Ich kenne mich ein wenig mit der Ukraine aus, Sie ein wenig mit China. Was bedeutet: Wir wissen beide, über wie viele Gebiete in dem jeweiligen Land, welches man einigermaßen kennt, wenig oder so gut wie nichts weiß. Für China gilt das natürlich noch mehr als für die Ukraine.
Wahrscheinlich sind Religionen und Ideologien deshalb auch so erfolgreich, weil diese die Illusion vermitteln, über jedes Thema mitreden zu können...
>>als un-beheimateter, nicht-identitäer linker<<, der du vorgibst zu sein, müssten wir uns eigentlich gut verstehen. Aber...
Das ist eine schwammige Vorhaltung. Ich verwies ja darauf, daß sich die Auffassung „eine Nation – zwei Staaten“ erst langsam herausgebildet hat, und wollen Sie etwa behaupten, daß sich die Formosaner überhaupt nicht mehr als Chinesen sehen? Daß bei den Kräfteverhältnissen allenfalls noch die VRChina verbal an der Einstaatlichkeit festhält, ist doch evident. Aber ich glaube nicht, daß das Festland noch an eine Vereinigung glaubt oder sie überhaupt als wünschenswert sieht. Und ich schrieb „wohl nicht mehr möglich“. Wenn dieser historische „Fakt“ nicht mehr reversibel ist, ist die emanzipatorische Perspektive eine gute Nachbarschaft. Der Westen (vor allem die USA) und bestimmte Kreise in Formosa haben diesen Staat zum Frontstaat des Westens gemacht oder zu machen versucht. Wenn ich das richtig sehe, ist die Bevölkerung in Formosa durchaus nicht antichinesisch gleichgeschaltet. Selbstverständlich bestreite ich nicht eine aggressive Komponente in der Politik der VRChina, fraglich, wie aktiv oder reaktiv sie ist. Die Forderung nach Entspannungspolitik geht selbstverständlich an beide Seiten. Mich interessiert vergleichsweise wenig, wer Recht hat, mehr, was richtig ist.
Und das können Sie getrost auf den Umgang mit Russland übertragen, auf die Krimproblematik. Realpolitisch war eine freundschaftliche Einigung zwischen U und R nicht mehr möglich, das beste, was passieren konnte, war die Trennung, wie sie erfolgt ist, trotz des völkerrechtlichen Nichtgerechtfertigtseins. Nach dieser Trennung wäre es geboten, doch wieder eine Annäherung zu erreichen, zB indem die Annexion anerkannt wird, aber den Ukrainern ein Rückkehrrecht, die Rückgabe ihres früheren Eigentums und die doppelte Staatsbürgerschaft und Gleichstellung mit den „russischen“ Bürgern gewährt wird. So wäre die Krim ein Modell fürs Zusammenwachsen, nicht für die Polarisierung des europäischen, euroasischen Raums. Leider kommen keine Impulse in dieser Richtung, es ist eine irreale Vorstellung.
Die hier genannte Perspektive ist übrigens auch die einzige, die das Problem der Ostukraine löst: Anerkennung der Zugehörigkeit zur U, weitgehender Autonomiestatus und Abbau der physischen und psychischen Feindseligkeiten. Wenn es nicht so selbstverständlich wäre, müßte ich hinzufügen, U nicht in die Nato, aber ansonsten volle Souveränität. Ein europafreundlicher Kurs, der nicht antirussisch ist, ist absolut gerechtfertigt.
PS. Trotz Ihrer transatlantischen Schlagseite erkenne ich durchaus Ihr Bemühen um eine differenziertere Sicht an.
Ach der Union ist alles Recht, solange sie nur an der Macht bleibt.
Ich glaube die Forderungen der Grünen sind ohnehin hohle Phrasen in einer Koalition mit der Union. Laschet hat schon allen Kernforderungen von denen im SPIEGEL eine Absage erteilt. Widerrede von Grün oder Forderungen in die Schwarze Richtung gibt es gar keine bisher. (Im Gegensatz zur NATO Bekenntniss Forderung an die Linken !?)
Man wird sich biegen und genau so entkernt werden wie schon die SPD zuvor. Man hofft wohl naiv im Grünen Lager einen Kretschman zu pullen und die bessere, konservative Alternative zu werden als das Orginal.
Das wird nicht klappen. Die weglaufenden Mitglieder und Wähler werden aus konservativen Kreisen nie aufgefüllt, das progressive, 'safe-the world'-Image wird in konservativen Kreisen verachtet. Sobald das aber nur Fassade ist, wie die "Bürgerrechtspartei FDP" kann und wird man sich 'arangieren'.
Naja, man darf doch träumen. Und da erscheint mir die FC als gute Kinderstube, wo man das konstruktive Gespräch lernen kann. Reichelt mußte ich nachschauen. Was für eine Kanaille; aber die muß es auch geben, wie sollten wir sonst lernen, gute Mitbürger zu werden?
>>Ob es in extremen Krisenzeiten - wie sie z.B. durch einen Zerfall des Euro ausgelöst werden könnten - besser klappt mit der Völkerverständigung, ist zu bezweifeln.<<
Dort wo keine (über kurz oder lang ruinösen) ökonomischen Konkurrenzen erzeugt werden klappt es ja ganz gut, zumindest soweit Sprachbarrieren überwunden werden können. Es ist ja nicht so, dass ich oder Frau Niedermaier oder Herr Obermaier einen Grund hätten, Italiener, Engländer, Tschechen, Dänen, Schotten, Rumänen oder Griechen zu hassen. Nicht mal Liechtensteiner oder Luxemburger.
Ein „neues Europa“ würde voraussetzen, dass Menschen nicht mehr als privatprofitschaffender Faktor fungieren müssen. Dann können sie sich (wir uns!) als menschenkompatible Gesellschaft einrichten. Wollen müsste man aber schon ;-)
>>Rohstoffe, Arbeitskraft, meine Güte... Laaangweilig!<<
Ach weisst Du, ich habe 51 Jahre lang im 20. Jahrhundert gelebt, und jetzt macht sich der Altersstarrsinn bemerkbar.
Zum Beispiel hänge ich immer noch in der irrigen der Meinung fest, dass Kapital nicht arbeitet. Und halte das nicht mal für therapiebedürftig, das muss man sich mal vorstellen.
»meine aber, bei Herrn Endemann wirklich ein Bemühen um Fairness zu erkennen - und auch Fairness als persönliche Grundhaltung.«
Das, gepaart mit der Sachlichkeit im Stil weiß ich natürlich auch zu würdigen (und in meinem Kommentar piekte ich eigentlich auch eher in eine andere Richtung).
Aber ich sehe bei aller Sachlichkeit und allem Bemühen um Fairness auch hier ein Problem, das im Kern ein ähnliches ist: die besten Schlussfolgerungen nützen nichts, wenn man von Dingen als Fakten ausgeht, die - vorsichtig gesagt - reichlich kontrovers sind.
Um zu den richtigen Schlussfolgerungen zu kommen, muss man also viel weiter vorn anfangen. Das führt aber dazu, dass man sich letztlich auch zu viel weniger Dingen wird äußern können. Und hier ist dann auch ein Punkt, wo ich bei Herrn Endemann leise Kritik anbringen muss: es ist wenig zielführend, ausführlich schlusszufolgern, wenn das Fakten-Fundament darunter zumindest hinterfragbar ist, dann aber auf genau dieses Hinterfragen mit "ich halte es für sinnlos, darüber zu diskutieren" zu reagieren.
Wenn man mit Fakten und Aspekten konfrontiert wird, auf die man keine Antwort hat, heißt das bei zwei möglichen Ausgängen vor allem, dass man ein wenig Hausaufgaben machen muss, um die Lücken zu schließen. Danach ist man dann entweder in der Lage, die Argumente mit einigermaßen Substanz zu widerlegen, oder man muss sich vielleicht eingestehen, etwas nicht richtig beurteilt zu haben.
Dass das im Kriegsgebiet der Kommentar-Eingabefelder meist beim frommen Wunsch bleibt, ist mir klar. Aber man wird ja noch träumen dürfen...
>>Gar so breit ist die Auswahl im Moment nicht.<<
Ja, wenn man etwas sucht an das man sich einfach dranhängen und im Windschatten ein bisserl mitfahren kann. Aber ich denke, das hat „Meine Wenigkeit“ mit „…einem neuen, intelligenteren Ansatz?“ nicht gemeint.
Ja, Zustimmung.
Bei dem, was ich von dem neuen, intelligenteren Ansatz hier bisher gesehen habe, halte ich lieber Abstand, Gelse.
Na gut, das muss ja nicht das Ende der Geschichte sein.
Das verstehe ich nicht. Warum war eine Trennung der Krym das Beste? Weil so mehr Besitz für Russen übrig ist? Wer die ukrainische Staatsangehörigkeit besitzt, der wird enteignet. Das gilt für Grund und Boden, für Immobilien und für Unternehmen. Das war das Beste für die Krym-Bewohner? Eine interessante Einsicht. Hätten Sie diese Ansicht auch 1938 für das Sudetenland so formuliert? Falls nein, wüsste ich gerne, worin der Unterschied besteht. Bei Ihnen habe ich die Hoffnung, sie werden Argumente nutzen.
Das kann ich so nicht bestätigen. In der DDR war die Hoffnung auf eine Wiedervereinigung in den 1980er Jahren durchaus zu sehen. Was mich einige Male bei meinen Besuchen in der DDR verblüfft hat. Ich hatte selbst als Westler keinen Gedanken daran verschwendet.
Ich denke auch, dass hier nur allzu leichtfertig davon ausgegangen wird, die Annexion sei im Grunde genommen vom Willen einer großen Bevölkerungsmehrheit gedeckt und dabei sei es auch nicht weiter relevant, wie schamlos beim "Referendum" betrogen wurde.
Fakt ist: man weiß es schlicht nicht, und daran mitschuldig ist gerade der massive Betrug beim "Referendum" (und auch dessen grundsätzliche Unrechtmäßigkeit): von rund einem Drittel der Bevölkerung war vorher ohnehin zu erwarten gewesen, dass es die Farce entweder boykottierte (was bei aufgrund der volksrechtlichen Nichtigkeit seines "Resultats" auch völlig legitim war) oder "dagegen" stimmen würde (was auch wiederum problematisch war, da ein echtes "dagegen" als Option überhaupt nicht vogesehen war). Dass über dieses Drittel hinaus das Abstimmungsverhalten durchaus Ausschläge in beide Richtungen enthalten könnte, war zumindest zu vermuten.
Leider wird man auch nicht mehr herausfinden können, wie Bevölkerung wirklich zu alldem eingestellt war, dafür haben massiver Zuzug von Festland-Russen und Flucht vieler Dissidenten und Krymtataren mittlerweile gesorgt.
Gleichwohl spricht die systematische Repression seitens der Moskauer Regierung gegen die Krymtataren als Volksgruppe und ansonsten auch jedes Anzeichen von Opposition nicht unbedingt dafür, dass man sich der quasi uniformen Zustimmung der Bevölkerung nun völlig sicher sei.
Insofern haben wir hier wieder ein ganz hübsches Beispiel einer gutgemeinten Schlussfolgerung, die auf einem sehr wackeligen Fundament sitzt.
Die BRD ist gemeinsam mit der DDR den Vereinten Nationen beigetreten. China versucht, Taiwan dort herauszuhalten.
Die DDR "fiel der BRD in den Schoß", weil die BRD ihr keine Gewalt androhte und nicht darauf aus war, eine "Einheit" ggfs. militärisch zu erzwingen.
Mit anderen Worten: aus einer chinesischen Aggression gegen Taiwan kann ein Weltkrieg entstehen. Mit einer so verantwortungslosen Macht wie China möchte man in Taiwan begreiflicherweise nichts zu tun haben.
Und in anderen Teilen Ostasiens auch nicht.
Nein, das muss es nicht.
w.endemann:
„...zB indem die Annexion anerkannt wird, aber den Ukrainern ein Rückkehrrecht, die Rückgabe ihres früheren Eigentums und die doppelte Staatsbürgerschaft und Gleichstellung mit den „russischen“ Bürgern gewährt wird. So wäre die Krim ein Modell fürs Zusammenwachsen, nicht für die Polarisierung des europäischen, euroasischen Raums.“
Sie:
„Wer die ukrainische Staatsangehörigkeit besitzt, der wird enteignet. Das gilt für Grund und Boden, für Immobilien und für Unternehmen. Das war das Beste für die Krym-Bewohner?“
Eine weitere Kommentierung erspare ich mir!
»Die hier genannte Perspektive ist übrigens auch die einzige, die das Problem der Ostukraine löst: Anerkennung der Zugehörigkeit zur U, weitgehender Autonomiestatus und Abbau der physischen und psychischen Feindseligkeiten. «
Auch hier habe ich grundsätzliches anzumerken. So wie ich Sie verstehe, gehen Sie davon aus, dass es einen Streit zwischen Russland und der Ukraine um die Zugehörigkeit des Donbass gebe. Diese Annahme ist zumindest diskussionswürdig, und ich sehe da andere Punkte, die Ihrer Annahme direkt widersprechen:
Der Donbass (also zumindest Donetsk und Luhansk mit den umliegenden Gebieten) ist nichts, was Russland unbedingt haben möchte. Der Bergbau ernährt die Gebiete schon lange nicht mehr, und die Industrie dort ist marode. Wer auch immer die Hoheit über diese Gebiete hat, wird sie finanzieren und sanieren müssen (interessanter wären die Rüstungsschmieden in Kharkiv und Dnipro sowie die Kontrolle über das Asowsche Meer in Form von Mariupol, aber in allen drei Städten scheiterten die "Revolutionen", so dass Moskau hier einen offenen Krieg benötigte).
Man könnte nun einwenden, dass es Moskau um die Bevölkerung dort ginge, die ja von der Ukraine weg wolle. Abgesehen davon, dass ich "Fürsorge" für ein eher unwahrscheinliches Handlungsmotiv der russischen Regierung halte, stellt sich auch hier wieder die Frage, wie genau wir denn zu wissen meinen, was die Bevölkerung dort wirklich will? Die "Wahlen" dort dürften kaum geeignet sein, darüber Aufschluss zu geben (waren doch ukrainische Parteien grundsätzlich nicht zugelassen). Und wie viele bewaffnete Einheimische konstituieren letztendlich eine "Bevölkerungsmehrheit"? Ich selber kenne genug Leute aus der Gegend, die damals von den Ereignissen völlig überrascht waren, um die These vom "Volksaufstand" zumindest stark anzweifeln zu können.
Also bleibt die Frage, worum es in dem Krieg wirklich geht. Wenn man - ich habe Sie so verstanden, dass Sie das durchaus einräumen - davon ausgeht, dass Russland hier der entscheidende Stakeholder ist, dann muss man verstehen, welchen Grund Russland haben könnte, die Gebiete dort nicht nur zu bewaffnen sondern auch über einen langen Zeitraum zu finanzieren. Und hier dürfen wir wirklich mal über Geopolitik reden: die Regierung in Moskau möchte auf keinen Fall die Ukraine in der EU oder der NATO sehen. Beide Organisationen werden keine Länder aufnehmen, die politisch instabil sind oder in denen offene territoriale Konflikte herrschen. Genau das aber ist der Status Quo, den Russland durch seine Intervention 2014 erreicht hat.
Wenn man dieser Argumentation folgt, ist nur logisch, dass Russland aktuell gar kein Interesse hat, überhaupt etwas an diesem Status Quo zu ändern, zumindest nicht, solange das, was an seine Stelle träte, den selben Zweck erfüllte. Und hier wird dann auch ein Schuh draus, warum Moskau so sehr auf die Wiedereingliederung der besetzten Gebiete in die Ukraine mit Verweis auf einige Klauseln im Minsk-Vertrag drängt: ideal (für Moskau) wäre eine "Eingliederung", bei der Kyiv die Gebiete künftig finanzieren müsste, ohne sie aber kontrollieren zu können und die den dortigen "Regierungen" weitreichende Einspruchsrechte in die Außen- und Bündnispolitik gäbe. Genau hier haben wir auch den Grund, warum Kyiv darauf besteht, vorher Kontrolle über die Grenzen erlangen zu müssen und Moskau genau so darauf besteht, dass gerade dass nicht geschähe.
Fazit: Sie mögen meinen Ausführungen zustimmen oder nicht, zumindest sollte an dieser Stelle klar sein, dass eine "Lösung" der "Krym-Frage" keineswegs fast schon automatisch eine "Lösung" der "Donbass-Frage" nach sich zöge.
ach, vieles un-ausgesprochene ist wohl gar nicht strittig.
es gibt aber leider soo viele themen, die offen
und damit strittig sein können...aber schwarz sehen tu ich
deswegen nicht.
Ersparen Sie der Welt Kommentare Ihrer Art. Ich kenne einige, die von der Krym emigrieren mußten. Die werden garantiert nicht zurückkehren, so lange es von Russland annektiert ist. Die Ereignisse der letzten 7 Jahre lassen das von w.endemann skizzierte Szenario als schlechten Witz erscheinen. Die Realität wird in russischen Medien beschrieben. Einer der Hauptprotagonisten der Annexion vermehrt seine Reichtümer. Eine Rückgabe des Eigentums ist daher eine völlige Illusion, so lange die Krym von Russland besetzt ist.
"Ersparen Sie der Welt Kommentare Ihrer Art."
Ich habe nicht kommentiert und habe ausdrücklich darauf hingewiesen.
Welche Nationalisten sind denn so in der derzeitigen ukrainischen Regierung? Kennen Sie Namen und Parteien? Nennen Sie diese doch mal.
»und die Krim gehört jetzt, wie vorher, zur RF«
Interessant. Von wann bis wann gehörte die Krym denn zur RF? Klären Sie uns gern auf!
"...und jetzt macht sich der Altersstarrsinn bemerkbar."
Ach, es geht schon noch - da gibt es hier weitaus starrsinnigere Exemplare, mich selbst eingeschlossen. ;-)
Die Nichtbeantwortung der Fragen interpretiere ich mal als Unwissen Ihrerseits. Sie behaupten, die Ukraine werde von Nationalisten regiert, sind aber nicht einmal in der Lage, Namen von Regierungsmitgliedern oder an der Regierung beteiligte Parteien zu nennen. Sie behaupten, die Krym sei Russisch, können aber keine historischen Belege dazu liefern. Interessant.
Die Krim gehört seit 2014 zur RF! Nur eine kleine Gedächnitzstütze.
Lesen Sie. Das hilft, Irrtümern vorzubeugen.
Sie verfügen über ein ausgeprägtes Wissen, was Sie leider nicht vermitteln können. Meinen Sie wirklich ich lese mir eine .asp-Datei durch.
Es handelt sich um eine pdf-Datei, Einstein.
Wieso? Irgendwelche ungewöhnliche Vorkommnisse?
»Die Krim gehört sein 1783 zunächst zu Russland, ab 1917 zu Sowjetrussland, seit 1922 zur UdSSR und gehört heute zur RF. Ende der Durchsage.«
Für Durchsagen sollte man schon ein wenig von dem wissen, was man da so durchsagt.
Sie hatten behauptet, die Krym habe vorher bereits zur RF gehört. Davon ist nun keine Rede mehr? Also haben Sie offenbar schon verstanden, was für einen Unsinn Sie da geschrieben haben, das ist ja schon mal ein Anfang.
Weiter: Was meinen Sie mit "Russland" in Bezug auf 1783? Vielleicht das Zarenreich (zu dem ja seinerzeit auch große Teile der Ukraine, Balarus etc. gehörten)?
Und was ist eigentlich "Sowjetrussland"? Kenne ich nicht. Vielleicht meinen Sie die Union sozialistischer Sowjetrepubliken?
Herr Erich, wenn Sie schon pöbeln, dann sollten Sie ein wenig Substanz mitbringen. Sonst wird es peinlich.
Ich möchte nicht auf dem Ukrainethema rumreiten, denn es ist ja nur ein kleiner Unterpunkt des Verhältnisses Biden-Putin bzw R-USA. Nur noch:
Die Annexion der Krim geschah sicher nicht um des Wohls einer Bevölkerung willen, sondern aus geostrategischen, machtpolitischen Gründen. Auch da muß man sagen, rechtlich nicht gerechtfertigt, aber verständlich, ging es doch darum, einen Schwarzmeerhafen für die Kriegsmarine zu erhalten und so der weiteren Einkesselung zu widerstehen. Diese Handlung darf in einer aggressiven westlichen Politik sogar als friedensförderlich gesehen werden. Anders wäre es gewesen, wenn die Annexion erfolgt wäre in Zeiten, in denen sich die Völker noch nicht entfremdet hatten. Da hätte es den Grundstein der Verfeindung gelegt. Wie integrativ oder wie konfrontativ R/P sich weiterhin verhält, wird die Zukunft zeigen. Man wird aber dabei berücksichtigen müssen, welchen Anteil am russischen Verhalten das westliche hat. Die Kunst der Diplomatie ist, einen Gegner zu einem nützlichen Verhalten veranlassen zu können. Wenn der Westen die Annexion als Ergebnis auch der Konfrontation und Polarisierung durch den Westen anerkennen kann, wird eine Umkehr in den Beziehungen mit Russland möglich sein. Es mag sein, daß eine Lösung wie von mir vorgeschlagen nicht möglich ist, weil das Vertrauen fehlt. Aber es könnte wenigstens über Entschädigungen der Ukrainer, die die Krim verlassen haben/mußten, verhandelt und entschieden werden.
Sicher gibt es besssere, kenntnisreichere als meine Vorschläge hier, entscheidend ist, daß man überhaupt eine gemeinsame Zukunftsperspektive entwickelt; im Bewußtsein dessen, was in der Vergangenheit falsch gelaufen ist, nach vorne schaut.
Wenn Biden – aus Eigeninteresse – die Europäer auffordert, die Reichenbesteuerung zu erhöhen und die Steuerschlupflöcher zu schließen, ist das eine gute Forderung (kann man da R und Ch ins Boot holen?), wenn Biden die Europäer zur Mobilisierung gegen R und hauptsächlich Ch auffordert, sollte man Biden die rote Karte zeigen. So treiben wir die beiden mit ihren Stärken und Schwächen in die Arme, und die werden uns dann nicht mehr brauchen, wir werden uns ins Abseits manövriert haben. Daß damit die Suprematie der Wewewelt nicht erhalten werden kann, solle kein Problem sein, daß die Destruktionskräfte geschürt, die immer nötiger werdende Gestaltungsmacht der Menschheit beschädigt wird, dafür umsomehr.
Das war nur eine UN-Resolution. Mehr nicht. Allerdings hat diese nicht das Ergebnis, welches Ihnen gefallen wird. Ich akzeptiere aber Ihre Verweigerung, Dinge zur Kenntnis zu nehmen.
Der Schwarzmeerhafen war für weitere 25 Jahre verpachtet. Es gab keinerlei Anzeichen dafür, die Ukraine würde vertragsbrüchig werden. Zudem sollte man vorgeschobene Vorwände nicht als Realität bezeichnen.
Sie meinen die RSFSR? Dann sollten Sie das auch so schreiben...
Um Ihr Geschichtsverständnis etwas aufzufrischen. Davor geschah so einiges. Die Zwangsvereinigung der SPD und der KPD zur SED, um nur ein Beispiel von vielen zu nehmen. Chronologien können manchmal ein falsches Bild ergeben. Ein Blick auf die Vorgänge 1944-1949 in Polen, der Tschechoslowakei, Ungarn, Bulgarien etc. kann auch helfen, um falsche Schlußfolgerungen zu vermeiden.
»Und Ihre Haarspaltereien«
Wenn die Alternative zu vagen, gerade mal halbwahren Behauptungen Haarspalterei ist, dann lieber das.
Ihre Behauptung war ja, die Krym gehöre jetzt "wie vorher" zur RF. Und das ist nun einmal falsch, oder wollen Sie uns nun vielleicht statt Pöbeleien einmal belegen, warum diese Behauptung von Ihnen dennoch wahr sein soll?
Kleiner Hinweis: ich spalte hier die Haare ja nicht aus Jux und Dollerei, sondern, weil die von Ihnen hier verwendete "Argumentation" einem pseudohistorischen Narrativ folgt, das einer genaueren Betrachtung nicht standhält.
Also, statt nebulöser Andeutungen und Abschweifungen, hätten Sie jetzt die Möglichkeit, uns alle mit gut strukturierten Argumenten zu überzeugen und das Thema ein für alle mal abzuschließen? Ich bin gespannt!
Jawoll, Herr Zweistein.
Ich bin sicher, Sie können das besser, Herr Erich. (Ironie aus.)
Wie gehabt, nix als heiße Luft, und das noch in einem unverschämten Ton. Eine Überraschung ist das leider nicht.
Interessant. Sie wollten über die Zeit zwischen 1917 und 1922 diskutieren. Das wurde aus dem Kontext heraus nicht klar.
"Das war nur eine UN-Resolution."
Es war eine .asp-Datei deren Ziel mir nicht klar war. Daraus Schlußfolgerungen zu ziehen, wie Sie es wieder versuchen, geschenkt.
Ihre Vorsicht rührt mich. Bei der Link-Adresse www.un.org kann man nicht vorsichtig genug sein.
Aua. Liegt's am Freitag (ich meine den Wochentag)? Es wird ja immer doller hier...
Ähm, es war, wie auf der Taskleiste deutlich erkennbar, ein UN-Dokument, Unterverzeichnis Vollversammlung.
Aber Sie haben natürlich Recht, man weiß nicht, was so eine verbrecherische Org an Ransom-Ware auf Lager hat.
Es gibt keine vertrauenswürdige Adresse. Es könnte auch www.un.net oder com, de und ir heißen. Möchten Sie, dass ich jeden Link auf Vertrauenswürdigkeit überprüfe oder meine eigenen Sicherheitsstandard behalte und dadurch wird es nicht immer doller. Wo .asp-Dateien mich hinführen, weiß ich nicht.
Rühmten Sie sich nicht selbst großer IT-Kenntnisse? Die Seite www.un.org wurde bei dem Link angezeigt. Wenn Sie eine un.net-Seite befürchten, sollten Sie einen Optiker konsultieren.
Es gibt jedenfalls Kommentare, die den Fachmann in Verwunderung und den Laien in Erstaunen versetzen.
Seien Sie bloß vorsichtig, Hallino! Ihr Rechner steht gerade vor Ihrer Haustür und will Ihnen eine schmierige Versicherung andrehen!
Hätte man sich ja denken können.
Jetzt werden einem schon Politessen von den Vereinten Nationen verkauft! Manchmal ist es wirklich schwierig, seine Gates-Wächter auf dem neuesten Stand zu halten. Life's a jungle.
Ich habe mich weder gerühmt noch benötige ich einen Optiker. Übrigens Ihr hochgelobter Link funzt nicht.
"Seien Sie bloß vorsichtig, Hallino!"
Sie hatten des öfteren wenig Ideen. Davon aber viele!
Wenn Sie eine pdf-Datei runterladen wollen, finden Sie je nach Browser vermutlich oben rechts ein blaues Symbol, das Ihnen anzeigt, dass Sie dort die heruntergeladene Datei finden. Klicken Sie dann "Verzeichnis öffnen".
Ich hab Sie gewarnt. Aber machen Sie halt Ihre Haustürgeschäfte.
Jetzt bin ich ganz durcheinander. Oben rechts wird mir nur word-doc angeboten. Aber die Profis werden mir sicherlich helfen.
„Ich hab Sie gewarnt.“
Leider nicht vor der Arroganz, die Sie in Ihren Texten benutzen.
„Aber machen Sie halt Ihre Haustürgeschäfte.“
Für alles suchen Sie eine persönliche Abwertung.
Welchen Browser haben Sie?
Das müssen Berufsschulexperten aushalten. Selbstmitleid ist für zu Hause, wenn Sie nicht darauf verzichten möchten.
Hat sich erledigt. Calvin hat sich für Sie den Arsch aufgerissen.
„So Hallino, ich habe Mitleid, hier die Resolution im Wortlaut:...“
Geht es noch eine Stufe tiefer. Niemand hat sich die Mühe gemacht einen vernünftigen Link zu setzen. Wenn ich das moniere, werde ich wie behandelt?
Ordentliches Verlinken gehört zum Kommentieren dazu. Oder nicht? Der Versuch mich als Trottel zu behandeln, schmeichelt mir. Den Text kenne seit langer Zeit.
Jaja. Die Qualität des Verlinkens bei Wikipedia ist einfach nicht Ihr Niveau.
Jaja. Die Qualität des Verlinkens bei Wikipedia ist einfach nicht Ihr Niveau.
Niemand hat sich die Mühe gemacht einen vernünftigen Link zu setzen.
Nein, natürlich nicht. Das fängt schon bei den blöden Vereinten Nationen an. Warum stellen die Deppen pdf-Dateien ins Netz?
Nix draus machen. Eines Tages werden auch Sie wieder sagen ...
Sie sind ein echter Profi!
Wenn das Video den richtigen Moment erreicht hat (oder besser eine Sekunde früher) "share" oder "Teilen" drücken, dort Kästchen unten links "start at" anhaken,
Dann den damit generierten Linktext https://youtu.be/43QGMq9nbdY?t=22 kopieren und in Kommentar verwenden.
Einfach - Vorsicht, es könnte ein asp dabei rauskommen! - ein "?t=5" (ersetze "5" durch die gewünschte Anzahl von Sekunden) oben in der URL-Leiste an die URL anhängen.
Bitte Ruhe im Puff. Der fette Fisch hat schon angebissen. Dieses WE mache ich ein Fass auf.
Ich frag mal für einen Mitforisten: Klappt das auch mit asp-Dateien?
Bitte fragen Sie mich nicht. Teile der Antwort würden ihn nur verunsichern.
Ich konstatiere. Während Rainer Erich die einfachste Frage zu seiner Behauptung ignoriert, hatte hallinos Ausweichen durchaus hohen Unterhaltungswert. Da will ich ihn mit inhaltlichen Dingen nicht mehr belasten.
Wußten Sie das asp-Dateien auch Programmierung wie VBScript oder JavaScript enthalten können? Wußten Sie, das durch Progammierung auch Viren geschrieben werden können?
Vor knapp 30 Jahren habe ich mit Macros gearbeitet. Seitdem gehe ich Worddokumenten aus dem Weg. Macro war eine eingebaute Programmierung in Word. Viel Spass noch heute Abend.
Da überschätzen Sie die Vertrauenswürdigkeit von Verträgen mit Partnern, die zu Kriegsgegnern werden. In diese Richtung hat es sich entwickelt. Vertragsuntreue ist vielleicht nicht anständig, aber konsequent, wenn man sich auf nichts mehr verlassen kann. Und wenn man schon Erfahrungen mit mündlichen oder in gutem Vertrauen unterstellten Versprechungen gemacht hat.
Ich kann sogar die östlichen Länder einschließlich der U verstehen, die nach der Eskalation mit Wirtschaftssanktionen befürchten, daß ihnen das russische Gas abgestellt wird. Ohne Vertrauen geht nichts, und ohne vertrauensbildende Maßnahmen ist kein auskömmliches Miteinander möglich. Daß sich die Staaten zwischen EU und R nur als Opfer fühlen, nicht als Protagonisten, ist allerdings ein Witz.
»Da überschätzen Sie die Vertrauenswürdigkeit von Verträgen mit Partnern, die zu Kriegsgegnern werden.«
Der Krieg begann doch erst nach der Krym-Annexion?
„Ohne Vertrauen geht nichts, und ohne vertrauensbildende Maßnahmen ist kein auskömmliches Miteinander möglich.“
Ein wichtiger Satz in jedem Konflikt!
»Wußten Sie das asp-Dateien auch Programmierung wie VBScript oder JavaScript enthalten können?«
Kann Ihr Browser VBScript ausführen? Meiner nicht.
Was JavaScript betrifft, empfehle ich Ihnen dringend, einen großen Bogen um das WWW zu machen.
»Ein wichtiger Satz in jedem Konflikt!«
Völlig d'accord. Nur darf das nicht heißen, dass getanes Unrecht einfach hingenommen werden darf. Wenn ich mit einem Bankräuber und Geiselnehmer durch vertrauensbildende Maßnahmen einen Abzug ohne Blutvergießen erreicht habe, heißt das ja nun nicht, dass er deshalb nun ein legitimes Anrecht auf seine Beute hat, oder?
Protagonist würde ich die Ukraine nicht nennen. 80% der ukrainischen Marine hat sich Russland mal so eben en passant unter den Nagel gerissen. Angst vor dem Abstellen russischen Gases hat auch niemand in der Ukraine. Seit Jahren importiert die Ukraine kein russisches Gas mehr. Neben dem Einsacken ukrainischen Kapitals, Immobilien etc. beutet Russland auch ukrainische Gasförderstellen aus. Und zwar nicht nur innerhalb der Seezone der annektierten Krym. Von daher finde ich gerade den Witz nicht.
„Wenn ich mit einem Bankräuber und Geiselnehmer durch vertrauensbildende Maßnahmen einen Abzug ohne Blutvergießen erreicht habe, heißt das ja nun nicht, dass er deshalb nun ein legitimes Anrecht auf seine Beute hat, oder?“
Gab es einen Bankräuber oder Geiselnehmer in der Ukraine? Ist die Beute bereits verteilt? Vielleicht, ich kann das nicht beurteilen, waren und sind es im Donbass nur Ukrainer mit russischen Hintergrund, die versuchen ihre Identität zu bewahren.
»Vielleicht, ich kann das nicht beurteilen, waren und sind es im Donbass nur Ukrainer mit russischen Hintergrund, die versuchen ihre Identität zu bewahren.«
Darauf bin ich ja weiter oben (ab "Man könnte nun einwenden ...") schon eingegangen.
Leider verhindern Ihre überragenden Computerkenntnisse die Informationsbeschaffung. Gestern um 19:46 Uhr wurden durch die Staatsanwaltschaft interessante Belege für Artilleriebeschuß aus Russland vorgestellt. Gut - durch Bekannte hatte ich schon vor 7 Jahren davon erfahren, die einige Kilometer östlich von Amvrosiivka lebend auch von Artilleriebeschuß aus Russland berichteten. Ich nehme an, Sie werden das durch Ihre Filter auch blockieren.
Und was den Bankräuber und Geiselnehmer betrifft, hat ja Wilfried bereits hier ein Beispiel genannt. Es gibt eine ganze Reihe weiterer, sowohl auf der annektierten Krym als auch in den besetzten Gebieten im Donbass - sowohl was entwendetes materielles Eigentum betrifft als auch einfach nur Menschen zugefügtes Unrecht.
Mag sein, daß dieser eine Punkt nicht witzig ist.
Aber die Energieabhängigkeit von R ist eines der Hauptargumente gegen Nord Stream 2. Wenn stimmt, daß R ukrainische Gasförderstellen nicht nur innerhalb der Seezone der Krim ausbeutet, wäre das abzustellen einmal eine legitime Forderung an R, die über Verhandlungen durchgesetzt werden sollte. Auch da müßte man sich wieder auf Verhandlungslösungen verlassen. Will man das denn?
So, ich verabschiede mich aber jetzt aus dieser Diskussion, weil das nicht mehr im Topos ist.
Ja. Aber da geht es um die Energieabhängigkeit von Deutschland. Das hat mit der Annexion der Krym nicht so viel zu tun. Was legitime Forderungen der Ukraine gegenüber Russland betrifft, so werden die zum Teil auch längst eingetrieben. Russland scheitert regelmäßig mit seiner Rechtsauffassung vor internationalen Gerichten.
Filter benutze ich zum Kaffeekochen. Sie wahrscheinlich, ich möchte Ihnen nichts unterstellen, zum Denken.
Bitte lesen Sie den Kommentar von w.endemann nochmal.
Ich habe seine Kommentare gelesen und auch darauf geantwortet. Mir will sich nicht ganz erschließen, welchen Zusammenhang Sie darin zu meinem Punkt sehen (auf den er schließlich gar nicht eingegangen ist)?
Halleluja, hier ist ja was los. Konntet Ihr den Ukraine-Konflikt mittlerweile lösen?
Mir stellt sich die Frage, ob die USA sich nun wirklich mehr auf China als Hauptgegner konzentrieren wollen und Entspannung (in Maßen) mit Russland. Oder ob sie den europäischen Vasallen klargemacht haben, dass sie in Zukunft für Russland, Ukraine und Belarus zuständig sind. Also lediglich eine klarere Form der Arbeitsteilung am (hoffentlich kalten) Zwei-Fronten-Krieg.
Russland-EU ist halt Regionalmächte-Business. Unter allen Verbündeten in NATO und Fernost, von denen hier schon die Rede war, ist nur Amerika sowohl transatlantisch als auch transpazifisch.
Lutz Herden und seine Vasallen kriegen da gelegentlich Begriffe durcheinander. Wenigkeit meinte sicherlich Trittbrettfahrer. Aber ich denke, da wird sich schon eine vernünftige Lastenverteilung aushandeln lassen.
So gehört sich das schließlich in Bündnissen, in denen keine Breschnjew-Doktrin gilt.
„Einfach - Vorsicht, es könnte ein asp dabei rauskommen! - ein "?t=5" (ersetze "5" durch die gewünschte Anzahl von Sekunden) oben in der URL-Leiste an die URL anhängen.“
Haben Sie Ihre Kommentare gelesen oder nur geschrieben und vielleicht überlegt warum w.endemann darauf nicht eingegangen ist:
„Ich habe seine Kommentare gelesen und auch darauf geantwortet. Mir will sich nicht ganz erschließen, welchen Zusammenhang Sie darin zu meinem Punkt sehen (auf den er schließlich gar nicht eingegangen ist)?“
Ich bin robuster in der Auseinandersetzung. w.endemann wahrscheinlich vorsichtiger. Sie bewegen sich in einem Schwarm von „Gleichgesinnten“, wobei ich bezweifele, dass einer eine Gesinnung hat. Spazieren waren sie, die Gesinnten, und wollten sich bei einem Stuhlgang entleeren. Hat nicht geklappt. Jetzt schreiben sie.
Hä?
Hä! Hä!
Ich übersetze Hallino mal: "Herr Wendemann ist nett, ich bin mutig, Sie sind doof, und alle, die Sie nicht doof finden, sind auch doof."
Da hätte er sich natürlich auch kürzer fassen können, das ist schon richtig.
Ein Teil des Schwarms ist wieder angekommen.
Ja, und das Schweinderl mit der Brille versteckt sich gerade hinter dem Wurstbusch. GET IT bevor es wieder entkommt!
„Ja, und das Schweinderl mit der Brille versteckt sich gerade hinter dem Wurstbusch. GET IT bevor es wieder entkommt!“
Ich werde Sie nicht melden. Aber Sie wissen schon, dass das eine lupenreine Beleidigung ist. Es wird Sie nicht stören. Sie werden so etwas kaum bemerken.
Wieso denn? Heißen Sie Lembke?
>>Wenn Europa China treffen will, dann über eine wirtschaftliche Entflechtung. Das wäre viel sinnvoller und schmerzhafter, wenn auch für beide Seiten, das lässt sich nicht leugnen.<<
Hach ja. Aber wer lässt sich schon gerne seine Geschäfte verderben? Zum Beispiel KuKa-Aktien verhökern, wenn Midea attraktive Angebote macht?
Die andere Frage ist natürlich wie der Erlös angelegt wird. Daran erkranken wir sehr nachhaltig, oder?
Lembke kenne ich nicht. Ich kenne nur diesen Text:
„Ja, und das Schweinderl mit der Brille versteckt sich gerade hinter dem Wurstbusch. GET IT bevor es wieder entkommt!“
Lembke kommt in dem Text nicht vor.
>>Wobei Monsanto amerikanisch war, das muss man schon auch erwähnen.<
Grösster Aktionär bei Monsanto und Bayer waren Blackrock, Vanguard und Capital World Investors. Denen waren Kontinente wie Amerika oder Europa scheissegal als sie den "deal" initiierten.
Über Gründe können wir ja mal reden, aber wer sich mit der Geschichte mal ein bisserl befasst hat kommt mit auch vorsichtig dosierter Logik selber darauf.
>>Blackrock, Vanguard und Capital World Investors.<<
Zusammen der grösste Aktionär.
https://makronom.de/was-sind-eigentlich-schattenbanken-und-wie-gefaehrlich-sind-sie-28271
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/vanguard-blackrock-schattenbanken-google-100.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Schattenbank
https://www.blackrock.com/de/privatanleger/produkt/product-list?switchLocale=y&siteEntryPassthrough=true
https://uni.de/redaktion/schattenbanken
kleine spontane Auswahl, viel Spass beim weiteren Recherchieren.
Interessant am Rande des Themas finde ich auch den Roman von Wolfgang Schorlau: "Der grosse Plan". Falls man mal bei einem Krimi entspannen und doch am Thema bleiben möchte.
Vermutlich eher langfristige Strategien im Interesse ihrer Kunden, ja.
Dass Sie überhaupt auf die Idee kommen, Sie könnten mich melden, spricht Bände zu Ihrer Einstellung. Mein Kommentar ist genauso sinnfrei wie Ihre vorigen. Aber zumindest drohen können Sie im Klartext.
Thanks for showing your colors.
Laut Merics ist das Aufkaufen mittlerweile nicht mehr so leicht - allerdings zeigen die Reaktionen "aus der Wirtschaft" darauf auch, wie unverschämt man es findet, wenn es auch nur in Ausnahmefällen einen Primat der Politik geben soll.
Beijings beste Freunde bleiben die, die man sich kaufen kann.
Vermutlich nicht. Aber die Wahrscheinlichkeit wächst, dass Hallino Brillenträger ist.
"Ja, diese europäischen Vasallen bereiten den USA Kopfzerbrechen. Mit einer Mischung aus Dummheit und Renitenz ließen die sich (bisher) zu nichts bewegen, außer ein paar schönen Worten."
Kopfzerbrechen? Womit denn? Wenn Merkel raunt, "Ausspähen unter Freunden, das geht gar nicht", interessiert das die Amis sicher noch weniger als die Chinesen, wenn auch die Menschenrechtslage angesprochen wird. Seit Schröders Nein zum Irak-Krieg (außer was die US-Logistik in D angeht...) haben wir doch nie lange rumgezickt. Das 2-Prozent-Ziel für Militärausgaben wird von allen als der heilige Gral akzeptiert, man kann höchstens diskutieren, ob's noch ein paar Jährchen länger dauern darf.
Natürlich bereitet es Minderzahlern Kopfzerbrechen, wenn der Mehrzahler, per bad cop schon mal klar gemacht hat, man könne es auch ganz lassen. Damit sind diejenigen, die vom Arrangement stärker profitieren - und das tun die europäischen Verbündeten - in der Situation, in der sie ihre Beiträge entweder im Bündnis mit den USA erhöhen oder ohne Bündnis mit den USA ihre Militärhaushalte erheblich stärker ausweiten müssen.
Sowas nennt man Verhandlungen.
Bei einer Wahl zwischen Pest und Cholera gibt es nichts zu verhandeln. Da geht man von falschen Voraussetzungen aus. Raus aus der Nato, überlassen wir sie den USA und den willigen Idioten. Rein ins Ziel: 1% Militäretat ist genug. Wird nur noch für eigene militärische Produktion ausgegeben, damit das Verbot des Waffenexports den Waffenschmieden etwas Zeit gibt zur Konversion.
Dass es auch diese Sicht der Dinge gibt, habe ich schon verstanden. Der von mir verlinkte Artikel schreibt allerdings, 85% Prozent der im Sommer 2019 von "ARD-Deutschlandtrend" Befragten lehnten eine Abschaffung der NATO ab.
Davon abgesehen fänden es viele Europäer beunruhigend, wenn Deutschland die NATO verließe. Dass es das tut, um Schwerter zu Pflugscharen umzuschmieden, würden sie lieber nicht voraussetzen.
Meine Erkenntnis der letzten 10 Jahre deutet eher auf das Gegenteil hin. Militärausgaben sind leider wieder nötig. Es gibt zunehemend aggressive Player in der Weltpolitik, die Krieg für eine reale Option halten, um ihre Ziele zu erreichen. Die Hoffnung, dass die Welt insgesamt zur Vernunft käme, wie wir sie in den 1990er Jahren noch hatten, hat sich nicht erfüllt.
Und bei aller berechtigter Kritik an den USA muss ich doch feststellen, dass Dinge, die die sich in den 1980er Jahren geleistet haben, heute von anderen betrieben werden, was viele in der europäischen Linken aber weder wahrnehmen noch die Konsequenzen daraus ziehen mögen, weil man das Koordinatensystem seit eben jenen 1980er Jahren kaum geändert hat.
was für eine schröckliche entdeckung für leute,
die immer wußten, wo das schlimme, böse immer herkommt:
schweinereien könne auch andere!
,
>>Militärausgaben sind leider wieder nötig. Es gibt zunehemend aggressive Player in der Weltpolitik, die Krieg für eine reale Option halten, um ihre Ziele zu erreichen.<<
Das hatte der Politik-Philosoph Donald Trump auch erkannt und insbesondere mit den Deutschen geschimpft, damit sie ihre Kriegsaufrüstung auf zwei Prozent des BSP aufstocken. BlackRock et al. wollen ihr Renditepotenzial weiter ausbauen. Trump hat salutiert.
Dann lassen Sie uns doch über die wirklichen Probleme diskutieren, Achtermann: nachhaltige Rüstung - damit ein Nothämmerchen zukünftig auch für Militärs nur so viel kostet wie im Baumarkt.
Dann erreichen wir das notwendige Ziel mit weitaus weniger Mitteln, und es kommt nicht mehr so leicht zu Missverständnissen wie "die NATO gibt ein Vielfaches der Russischen Föderation für Rüstung aus".
Also 15%, die den Austritt aus der Nato nicht ablehnen, sind mehr als das doppelte der PdL-Wähler. Das wäre für eine intelligente Partei doch ein gefundenes Fressen (ist ein blödes Bild, ich weiß).
Kein Europäer müßte sich Sorgen machen, daß gegebenenfalls nicht Schwerter zu Pflugscharen umgeschmiedet werden. Wenn der Geldfluß in den militärisch-industriellen Komplex rigoros gedrosselt wird, muß sich das Kapital umorientieren.
Oder ist das so zu verstehen, daß europäische Länder keine Angst vor der AfD haben, sondern nur vor der Linken? Nicht vorm deutschen Militrismus, sondern vorm deutschen Pazifismus? Das kann sein, aber müssen wir paranoiden, ruinösen Hasardeuren aus falsch verstandener Loyalität folgen?
Siehe auch Vorkommentar. Man kann natürlich sich fragen, ob man sich nicht mehr militärisch schützen muß, wenn die Welt aufrüstet, eskaliert, die Wut – ich nehme an aus der immer prekäreren Lage des sich nicht ganz zu unrecht machtlos fühlenden, dem Weltlauf ausgelieferten Individuums – nach Außen projizieren muß. In dieser Logik gäbe es nur die Strategie einer nationalen Atombewaffnung, die den Preis für kriegerische Aggression sprunghaft steigerte. Einige Länder verfallen ja auf diese Strategie, wollen unbedingt Atommacht werden. So verständlich das ist, so gefährlich und destruktiv ist eine solche Strategie. Es könnte der Ersteinsatz von Atomwaffen strengstens von der Weltgemeinschaft geächtet werden, und unter dieser Voraussetzung dem Iran, Israel und weiteren Aspiranten auf die Bombe ein Verzicht nahegebracht werden, natürlich mit möglichst effektiven Sicherheitsgarantien. Das wäre ein Angebot, das vernünftigerweise nicht abgelehnt werden kann. Aber D ist ohnehin nicht in dieser Lage. Aus geopolitischen Gründen würde D immer von den westlichen Staaten verteidigt werden, auch wenn es 0 zur gemeinsamen Verteidigung beiträgt. Und wenn nicht, wäre es kein sinnvolles Aggressionsobjekt. Und tatsächlich gibt es keinen besseren Schutz als eine sehr viel billigere zivile Verteidigung gegenüber der militärischen.
Kein Europäer müßte sich Sorgen machen, daß gegebenenfalls nicht Schwerter zu Pflugscharen umgeschmiedet werden.
Nichts gegen Visionen - aber Sie bräuchten eine "wohlmeinende Diktatur" nicht nur in Deutschland, sondern auch in seinen Nachbarländern, um das durchzuziehen, was Sie hier abbilden. Und die Diktatur selbst wäre eine weitere Angstquelle, nach innen und außen. In Ihrem Kommentar an Mbert sprechen Sie ja selbst vom "Kontrollverlust" des Einzelnen.
Doch, ich finde, dass wir auf unsere Nachbarn Rücksicht nehmen müssen. Auf die Kräfteverteilung zwischen Linker und AFD achtet der Gaston von nebenan gar nicht in erster Linie - wohl aber auf sein historisches Unterbewusstsein.
Dem muss Deutschland nicht Rechnung tragen, sollte es m. E. aber.
Das wäre für eine intelligente Partei doch ein gefundenes Fressen (ist ein blödes Bild, ich weiß).
Für konsequente "Parteisoldaten" wäre das wohl eins. Aber ist ja nicht jeder ein überzeugter Transatlantiker, sondern´manch einer ein opportunistischer. Und dann wird aufs persönliche Netzwerk geschaut, und auf die Partei nicht einmal mehr geschielt.
Übrigens vermute ich mittlerweile, dass die PdL für solchen Opportunismus ein besseres Beispiel ist als die SPD.
Würden wir nicht mit dieser Einstellung noch heute glauben, die Welt sei eine Scheibe?
Jetzt wird's aber kosmisch, Herr Wendemann. Können sie die historische Prozesskette skizzieren, mit der wir bei meiner Einstellung jetzt immer noch in Flatworld leben würden?
>>Dann lassen Sie uns doch über die wirklichen Probleme diskutieren, Achtermann: nachhaltige Rüstung - damit ein Nothämmerchen zukünftig auch für Militärs nur so viel kostet wie im Baumarkt.<<
Warum nicht? Reden wir über FACS. Dieses Nothämmerchen wird derzeit auf 500 Milliarden Euro geschätzt. Das Future Combat Air System zielt auf den "Player" (Membert-Diktion) Russland, denn vor dessen Sphären hat man gerade das größte Nato-Manöver seit dem Ende des ersten kalten Krieges beendet. FACS ist das größte geplante europäische Militärprojekt der nächsten Jahre. Eine fliegende Highend-Kampfmaschine, die gleichzeitig von unbewaffneten und bewaffneten Drohnen begleitet werden und mit anderen Waffengattungen im digitalen Austausch in Echtzeit stehen soll.
>>“FCAS wird eine Plattform, ein System von Systemen, wie wir es noch nie gesehen haben”, sagte der CEO von Airbus Defence, Dirk Hoke, im Interview mit Dr. Florian Taitsch bei der Berliner Sicherheitskonferenz. Das Future Combat Air System (FCAS) soll das zukünftige Waffensystem der Luftwaffen Deutschlands, Frankreichs und Spaniens werden. In ihm nur eine Eurofighter-Nachfolge oder ein Kampfflugzeug mit Drohnen zu sehen, greife allerdings deutlich zu kurz.<< (Quelle: Behördenspiegel)
Für den 23. Juni ist geplant, dass der Haushaltsausschuss des Bundestags darüber abstimmt. Es kann also bald losgehen mit diesem Projekt. Und wie werden die "aggressiven Player" (Membert-Diktion) reagieren? Kuschen oder dagegenhalten?
Grüne oder Grünaffizierte haben inzwischen die alten Regeln des Drohens und Muskelzeigens inhaliert. "Frieden schaffen ohne Waffen" war mal einer ihrer Slogans. Der neue ist: "Militärausgaben sind leider wieder nötig." (Membert)
Wenn Mehrheitsmeinungen in Stein oder Blei gemeiselt wären.
Übrigens: ich erkenne die Meinung der Mehrheit als Mehrheitsmeinung an und respektiere sie. Aber sie kann sich, und für mich als Linken ist es selbstverständlich, das zum Ziel zu haben, sie zu ändern. Ich setze mitnichten auf eine Diktatur, sondern auf den entschiedenen Mehrheitswillen zum Frieden. In D und in weniger gewichtigen Ländern halte ich das für erreichbar, und das kann dann ein Dominostein sein, oder das Virus, das die ganze Welt mit Frieden infiziert. Für viel weniger (die soziale und die ökologische Wohlordnung sind nicht weniger bedeutsame Ziele) zu streiten lohnt nicht.
Sie haben so schöne Worte gegen den Aufbau und Einsatz von Atomwaffen geschrieben. Sie haben uns erklärt, warum die Krym zu Russland gehören soll. Die Ukraine hat in einem Abkommen mit Russland, USA und UK auf Atomwaffen verzichtet und die drei unterzeichnenden Staaten garantierten der Ukraine sichere Grenzen. Eine dieser drei Staaten hat 2014 diesen Vertrag verletzt und hat Gebiete militärisch beansprucht.
Sehen Sie selbst, Ihre schönen Worte auf Atomwaffenverzicht sind nichts als leere Worte, weil Sie selbst im Zweifelsfall die Aggression eines Staates mit Atomwaffen auch noch rechtfertigen?
Gemach, Achtermann. Man kann auch einen Wald malen, um vom Baum abzulenken. Reden wir erst einmal über das Nothämmerchen. Danach der Joystick, oder eine Komponente Ihrer Wahl.
Wenn Mehrheitsmeinungen in Stein oder Blei gemeiselt wären.
Das ist aber eine sehr unbestimmte Strecke zu meinem Standpunkt. Davon abgesehen sind sie ja gar nicht in Stein gemeißelt. Nur ist selbst Ihr Standpunkt unter Linken eine Minderheitsmeinung - ein erheblicher Teil der Linken verteidigt das Recht des Stärkeren. Jeder von denen hat sein republikanisches Spanien, dem er seine Unterstützung versagt, weil es ja viel Schlimmeres gebe.
Unter den Umständen von einer deutschen Friedensrolle zu sprechen, um die Mehrheitsmeinung zu ändern, kann m. E. nicht überzeugen.
und @Calvin:
Ja, die USA sollen es doch bitte sofort lassen, uns militärisch zu "helfen". Und ihr ganzes Militär incl. Ramstein und AFRICOM mitnehmen!
Ich würde mich dadurch sehr viel sicherer fühlen als vorher. Wer möchte uns denn angreifen - der böse Russe? Übrigens bliebe Frankreich als Nuklearmacht weiterhin in Europa, nur mal so für's Protokoll... Diese werden in aller Regel nicht ernsthaft angegriffen. Hat sich wohl noch nicht so herumgesprochen.
Historisch gesehen waren es umgekehrt westeuropäische Mächte, die ihr Heil in Eroberungen im Osten gesucht - und nie gefunden - haben... Scheint auch nicht bekannt zu sein.
Ja, das bleibt eines der unerfreulicheren Kapitel der Deutsch-Amerikanischen Freundschaft.
Was glauben Sie wohl, Calvin, wie schnell das merkelsche Mobilfon in Ruhe gelassen würde, wenn sie das wirklich wollte. Tatsache ist: mit Hilfe der amerikanischen Ausspähung gelangt die Bundesregierung an Daten, die sie im Geltungsbereich des Grundgesetzes niemals "ernten" dürfte.
Und wenn dann die Nachrichtendienste noch den Vorwurf erhöben, ein "Terroranschlag" hätte sich verhindern lassen, wenn nur der erwünschte Datenzugang bestanden hätte, könnte sich die Bundesregierung eindosen lassen.
Es ist gar nicht immer Amerika, die meisten Probleme liegen viel näher.
Ja, die USA sollen es doch bitte sofort lassen, uns militärisch zu "helfen".
Ihr Wunsch wird den USA und der deutschen Mehrheitsgesellschaft ganz sicher Befehl sein, Wenigkeit.
Der große Krieg
US-Militärs debattieren über einen Krieg der Vereinigten Staaten gegen China. Der könnte „vielleicht schon 2026 oder 2024″ beginnen.
Vor dem Beginn der Asien-Pazifik-Fahrt der deutschen Fregatte Bayern schwillt unter hochrangigen US-Militärs die Debatte über Form und Zeitpunkt eines möglichen großen Krieges gegen China an. Admiral a.D. James G. Stavridis, Ex-NATO-Oberbefehlshaber und Autor eines aktuellen Romans über einen solchen Krieg, hielt bis vor kurzem den Beginn von Kämpfen im kommenden Jahrzehnt für denkbar. Als mögliche Auslöser gelten die Auseinandersetzungen um Taiwan oder um Inseln im Süd- und im Ostchinesischen Meer. Allerdings verschiebt sich Stavridis zufolge das militärische Kräfteverhältnis zwischen den USA und China rasant, und zwar zugunsten der Volksrepublik, die in Teilbereichen – etwa bei der Anzahl ihrer Kriegsschiffe oder in der Cyberkriegführung – bereits aufgeholt habe. Stavridis warnt mittlerweile, „die Schlacht“ zwischen Washington und Beijing könne „viel früher kommen“.
Dabei spielten US-Verbündete eine zentrale Rolle; die USA bänden sie gezielt in immer „aggressivere“ Operationen etwa im Südchinesischen Meer ein. Zu den erwähnten Verbündeten gehört auch Deutschland.
Naja, die Ökologie und Zukunftsgerechtigkeit fallen für mich auch noch ins Gewicht. :)
Aber das wird für mich nur interessant, wenn die Grünen es schaffen, mit der Union Kopf an Kopf zu rennen. Ansonsten ist es für mich die unsexy SPD.
Ich habe eigentlich nie zu hoffen gewagt, dass die Einsicht, Taiwan habe etwas mit Deutschland zu tun, hier irgendwann einmal einsickern könnte.
Und ich bin sehr froh darüber, dass das nun doch der Fall zu sein scheint. Aber es bleibt noch ein langer Weg.
Ja, das IST ja auch ganz schön. Immerhin sind sie in den Irak einmarschiert - das ist Fakt. Zusammen mit britischen Truppen - das ist auch Fakt. Und damit haben sie "Europa" gespalten - das ist ... naja. Ich muss mal eben.
>>Aber ja, gerade durch den Wechsel der amerikanischen Priotität hin zu China ist das sehr vernünftig, mehr in Verteidigung zu investieren.<<
Was die Vernunft alles ertragen muss, schrecklich. "Verteidigung" hört sich immer gut an. Aber was "verteidig(t)en" die Deutschen bei ihren Auslandseinsätzen, etwa in Afghanistan, von wo sie jetzt nach 20 Jahren fluchtartig abhauen? Eine Verteidigungsarmee zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie ausschließlich zum Einsatz kommt, wenn das eigene Land angegriffen wird. So wie es seit Jahren sich darstellt, handelt es sich bei der Bundeswehr eher um eine Kriegsarmee. Deshalb ist die Wortwahl "mehr in Verteidigung investieren" ein typischer Nato-Euphemismus.
Mich auch nicht, aber als Copyright-Inhaber sind sie für mich immer noch interessanter als die Copycats.
Sie haben völlig recht, die schönen Worte sind nicht viel Wert, wenn man nicht vertraut und vertrauen kann. Es ist ja absolut richtig, daß der Verzicht auf Atomwaffen nicht die konventionelle Kriegführung behindert, eher im Gegenteil. Nur das Schlimmste wird verhindert, und das ist in meinen Augen schon viel wert. Der Verzicht der Ukraine auf Atomwaffen liegt im eigenen ukrainischen Interesse, das war ein win-win für alle. Im Falle von ukrainischen Atomwaffen wäre es für R ein leichtes, die U mit einem Schlag fast unbewohnbar zu machen. Ich sehe keine Trostmöglichkeit darin, daß dann die ganze Welt unterginge. Sie sollten sich von der Vorstellung verabschieden, daß die U R mit diesem Verzicht ein kostspieliges Geschenk gemacht hat. Glauben Sie, die westliche Seite hätte Skrupel, die Vereinbarung zu brechen, wenn sie darin einen Vorteil sähe?
Ihre Argumentation beruht auf der unerschütterlichen Ansicht, nur die eine Seite sei das Opfer, die Verantwortung für den Konflikt läge nur auf der Gegenseite. Tut mir leid, aber das kann ich beim besten Willen nicht sehen. Ich drehe ja nicht den Spieß um.
»Membert«
Das ist nun ganz falsch.
https://player.vimeo.com/video/453489053#t=6s?color=447793&byline=0&portrait=0
Hier bin ich anderer Meinung. Nukleare Abschreckung hat bisher funktioniert. Das heißt nicht, dass sie das auch in Zukunft immer wird. Aber dadurch wird auch der Umkehrschluss nicht automatisch wahr. Mit anderen Worten: es spricht viel mehr dafür, dass ein nukleares Abschreckungspotential der Ukraine die russische Aggression der letzen Jahre erspart hätte. Freilich bewegen wir uns hier in Konjuktiven.
Kein Konjunktiv ist m. E., dass Nordkorea auf Atomwaffenbesitz bestehen und das auch durchsetzen wird - es sei denn, es gäbe Überraschungen im Land selbst.
Und ich meine, der Umgang mit der Ukraine bietet in dieser Hinsicht eine Lektion, die jeder Staat nur auf eigene Gefahr übersehen kann.
Ja, ob es uns gefällt oder nicht - sie werden die Diktatur dort schützen. Bleibt zu hoffen, dass sie wirklich nur das tun.
Verstehen wir uns nicht falsch: ich propagiere hier keineswegs, dass Länder Atommächte werden sollen. Die genannten Beispiele zeigen aber, dass Schutz mitunter notwendig ist, wenn man aggressive Nachbarn hat.
Ist in vielen Fällen eine Wahrnehmungssache. Koreaner sind aufgrund ihrer tributaren und kolonialen Vergangenheit generell sehr empfindlich gegen ihre beiden großen Nachbarn (China und Japan), und für Nordkorea gilt das noch einmal ganz besonders.
Bei der Größe des Landes (oder nördlichen Halblandes) und seinem geringen ökonomischen Gewicht kann das auch nicht wundern. Davon abgesehen sind die inneren Verhältnisse natürlich nicht unbedingt so stabil, wie sie von außen aussehen.
Noch was. Hab ich gestern, der späten Stunde geschuldet, vergessen.
https://www.blackrocktribunal.de/wp-content/uploads/2020/08/BlackrockCoFreitag.pdf
Das die Ukraine russisches Gebiet angegriffen hat, wäre mir neu. Vor zwei Tagen wuren vor dem Gericht in Den Haag aber Belege für Artillerieangriffe vom russischen Gebiet auf die Ukraine im Sommer 2014 präsentiert. Von daher kann ich das "beide Seiten haben Schuld, also wollen wir die Annexionen hinnehmen" nicht so ganz nachvollzehen. Hier ist allenthalben von abrüstung die Rede. Wie toll das doch sei und wie friedlich die Welt sein kann. Die Ukraine verfügte 2014 über kaum eine funktionierende Armee, hate auf Atomwaffen verzichtet. Wie man da noch auf den Gedanken kommen kann, Neutralität, Verzicht auf Verteidigungsfähigkeit und auf Atomwaffen wäre ein guter Schutz, will sich mir einfach nicht erschließen. Zumal Russland diese Woche erneut ein Dorf in Georgien annektiert hat. Auch dort verschiebt Russland seit Jahren Stück für Stück die Grenzen. Woher kommt eigentlich der Drang, Aggressoren zu verteidigen?
Passiert noch was, oder ist jetzt Wochenende?
>>Vor zwei Tagen wuren vor dem Gericht in Den Haag aber Belege für Artillerieangriffe vom russischen Gebiet auf die Ukraine im Sommer 2014 präsentiert.<<
Von einem Gericht, das unsere Verbündeten aus den USA nicht akzeptieren. Dort gibt es sogar ein Gesetz: Sollte jemals ein US-Amerikaner von diesem Gericht verurteilt werden und in den Knast wandern müssen, ist dieser notfalls mit militärischen Mitteln aus den Klauen den Haags zu befreien. Was soll man von einem solchen Gericht halten, das von der first Nation nicht anerkannt wird?
Was heißt das nun: dass es keine Artillerieangriffe aus russischem Gebiet auf die Ukraine gegeben hat?
Mit "Verteidigung" täuscht man die Leute und sie wollen sich täuschen lassen. Die Nato ist dazu da überall auf der Welt bestimmte Interessen durchzusetzen. Zum Beispiel UNSER Öl irgendwo gegen die Besitzer verteidigen.
Bevor man diese Frage beantworten kann, soll Netanyahu zu Wort kommen, der kürzlich sagte, dass das Gericht einmal mehr bewiesen habe, dass es eine politische und keine juristische Einrichtung sei. Damit meinte er nicht das Geschehen um die Ukraine, sondern sein eigenes Land und dessen Verhältnis zu den Palästina, das kein Staat sei. Israel erkennt den Gerichtshof in Den Haag ebenfalls nicht an. Israels Sichtweise hat sich Deutschland angeschlossen.
Aus all diesen Gründen dürfte naheliegen, dass der Gerichtshof keine neutrale Einrichtung ist, weil er Staaten dieser Welt unterschiedlich behandelt. Deshalb ziehe ich nicht gleich meinen Hut vor einem solchen Gericht, wenn es vorgibt, Belege zu liefern, mbert. (Dieses Mal hoffentlich richtig geschrieben.)
Nein, ich glaube, dass Netanyahus Meinung wirklich keine Relevanz für die Frage hat, ob die Ergebnisse von Nachforschungen stimmen.
Sehen Sie es mal so herum: ein internationaler Gerichtshof, der *nicht* bei allen möglichen Mächten aneckt, wäre schon stark dem Verdacht ausgesetzt, einiges nicht richtig zu machen.
Aber darum geht es auch nicht. Aus dem Bericht, den Wilfried verlinkt hat, geht hervor, dass zusätzlich zu den Berichten, die es schon länger gibt, weitere Beweise hinzu gekommen sind. Letztlich ist die Tatsache, dass Russland wochenlang von seinem Territorium aus ukrainische Einheiten mit Artillerie beschoss, schon lange bekannt, es gab aus verschiedensten Richtungen Berichte und Indizien.
Ich finde ganz einfach interessant, wie manche Zeitgenossen bei eben jenen verschiedensten Quellen dann Zeit und Mühe investieren, um darzulegen, dass jede davon aus irgendwelchen Gründen nicht glaubwürdig ist. Bei manchen obskuren Quellen, wie irgenwelchen Blogs würde ich da ja noch mitgehen, aber das sind ja gerade die Quellen, die meist gerade von der anderen Seite angebracht und nicht ähnlich kritisch hinterfragt werden wie etwa UN, OSZE, Bellingcat, "MSM", Augenzeugenberichte, ...
Der Umstand, es gab wochenlang Artillerieangriffe aus Russland, scheint Sie nicht zu interessieren. Könnten Sie mir den Grund verraten?
<<Aus all diesen Gründen dürfte naheliegen, dass der Gerichtshof keine neutrale Einrichtung ist, weil er Staaten dieser Welt unterschiedlich behandelt.>>
Keine Ahnung warum Sie ständig von einem internationalen Gerichtshof reden? So eine Verhandlung hat Russland doch erfolgreich verhindert.
Deshalb und weil die meisten Opfer der Katastrophe Niederländer waren, hat die Niederlande die Initiative ergriffen und verhandelt den Fall vor einem nationalen Gericht. Dabei ist nicht einmal Russland der Angeklagte, sondern konkrete russische und ukrainische Staatsbürger.
Der Prozess ist öffentlich und kann live im Internet mit englischer Übersetzung verfolgt werden. An welcher Stelle finden Sie die vorgelegten Beweise für einen Artilleriebeschuss von russischem Territorium denn unglaubwürdig?
Aber schauen Sie sich den Prozess lieber nicht an. Da wurde schon so oft, recht delikat, darauf verwiesen, wie russische offizielle Stelle die ganze Zeit über gelogen und betrogen haben. Nicht, dass da noch ein Weltbild angekratzt wird oder Sie sich auch noch durch Russland veralbert vorkommen.
Hier nochmal an alle Bellizisten
Sind erst einmal beide Seiten in einem Konflikt zu (Kriegs-)Feinden geworden, herrscht Krieg, fühlt sich jede Seite mehr oder weniger berechtigt, zu allen, auch den scheußlichsten Mitteln zu greifen. Dann nach Humanität zu rufen, ist Verblendung. Es gibt keinen humanen Krieg. Darum muß der Krieg, der Militarismus geächtet werden. Der Ruf muß sein: Sofortiger Stopp des Kriegs. Dann hat wieder die zivile Konfliktlösung eine Chance.
Ja.
Mit Kriegspropaganda lässt sich niemals Friedenspolitik einleiten, sondern nur der Krieg. Soweit zu denken sollten wir uns schon gönnen, man gönnt sich ja sonst nichts.
manche kriege haben einen anfang, einen initiator,
an den man seine aufrufe adressieren sollte.
man darf aber auch: un-adressiert herum-jammern...
wollen Sie putin davon abbringen,
an die macht des stärkeren zu glauben?
haben Sie Ihre konzeption des pazifismus
als vertreter der belegschaft im betriebs-rat gelernt?
Ich weiß, manchen Leuten gilt das Beschreiben schon als Gejammer, wer vom Frieden säuselt, ist ein Schwächling, Jammerlappen. Stramm gestanden!
Alle Transatlantiker, damit meine ich nicht die Amerikafreunde wie Richard Zietz, sind Kalte Krieger, Militaristen. Davon tummeln sich einige hier im Forum, ich hoffe aus Unbedachtheit. Daher schreibe ich sowas, es könnte ja sein, daß das doch noch einleuchtet und Transatlantiker vom Saulus zum Paulus werden. Ansonsten möchte ich die Friedfertigen stärken, sie haben recht, auch wenn die Säbel noch so laut rasseln. Ich rechne alle Eskalationswilligen zu den (noch) Kalten Kriegern, sie sitzen auf dem falschen Dampfer (selbstverständlich lassen hier einige nur Dampf ab). Und wenn das zu lange währt, ist es zu spät, kann man nicht mehr umsteigen.
Der Antimilitarismus ist einer der ältesten Traditionen der Arbeiterbewegung/Linken.
PS. Haben Sie Ihre "Erkenntnisse" im Kreis der Atlantikbrücke gelernt?
wer eine deutliche adressierung seiner friedens-erwartung scheut,
ist in meinen augen: kein kämpferischer aktivist für frieden.
auf derart belastungs-scheue brücken
wie auch die "allgemeine friedensliebe", setze ich keinen fuß,
da geh ich lieber durchs wasser.
- und das war gut so, und ist es immer noch dort,
wo der militarismus von unkontrollierbaren herrschaften
ausgeht !
- wo die arbeiterbewegung nicht im schlaf-umdrehen endete:
war sie kämpferisch, wenn auch nicht ziel-erreichend.
Dann wünsche Ich Ihnen Ausdauer, denn der Atlantik ist breit und tief. Und die hier erwähnte Brücke über den Teich ist ein Hirngespinst.
es gibt statt piraten jetzt eine beachtliche nato-flotte,
die den see-handel auf dem "großen teich" sicher stellt.
eine "atlantik-brücke" seh ich auch als lyrische invention.
Ist mir bekannt, daß die Nato der Kit der westlichen Unwertegemeinschaft ist. Aber ich bezweifele, daß die Kriegsschiffe in einer Reihe stehen, und selbst dann ist der Abstand von einem zum nächsten noch anspruchsvoll groß. Aber vielleicht sind Sie ja ein hervorragender Schwimmer.
Das schreibt sich no pasarán, Sie Pseudorevolutionär - innen braun, außen rot.
ich gestehe es ihnen unter uns:
ich preferiere ab gestern luft-schiffe...
>>Es kann der friedlichste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.<<
Man sollte unterscheiden zwischen Provokation und Reaktion auf die Provokation. Wer zum Schluss kommt, provoziert zu haben, könnte darauf aufbauend am eigenen Verhalten etwas ändern. Als Angebot, und dann schauen ob das Angebot angenommen wird.
"Alle Transatlantiker, damit meine ich nicht die Amerikafreunde wie Richard Zietz, sind Kalte Krieger, Militaristen."
Nicht jede Aussage ist eine Diskussionsgrundlage. Manchmal kann ich mir die Luft auch sparen.
War ja nur ne "Ich-Botschaft". :)
R und Ch sind annähernd wie die USA Großmächte, alle Großmächte entwickeln imperiale Tendenzen, es dürfte schwer sein, ein wirklich friedfertiges Imperium in der Geschichte aufzutreiben. Die frühen USA waren da eher zurückhaltend, sie haben Länder nicht erobert, sondern gekauft. Dennoch: Länder, die einen imperialen Anspruch erheben, sind mindestens im Modus des Kalten Kriegs. Man muß allerdings graduelle Unterschiede machen. Vom Imperialismus der ehemaligen Kolonialmächte ist nicht viel übrig geblieben, das stärkste und aggressivste Imperium sind die USA, R ist, weil in einer Position der Schwäche, eine defensive Imperialmacht, fühlt sich bedroht und daher in eine Notwehrsituation gedrängt. Wie berechtigt das auch immer sein mag, warum soll ich die russische Paranoia für geheuchelt halten und der westlichen folgen? Dieses Kunststück wollen uns Transatlantiker verkaufen, ich frage mich, wie man darauf hereinfallen kann. Wir könnten die Hälfte unseres Militärarsenals auflösen und wären immer noch in einer Position der Stärke gegenüber R. Daher ist jeder, der die Notwendigkeit weiterer Rüstung behauptet, ein Kalter Krieger, Punkt.
China ist ein im Entstehen begriffenes Imperium, daß sich, je stärker es wird, Tendenzen zum imperialen Verhalten einstellen, kann niemanden verwundern. Es bleibt aber die Unverhältnismäßigkeit der Kritik an China (ich weiß, das sieht JR anders) gegenüber den aggressiven USA, was sich Ch an Kriegstreiberei in der Vergangenheit geleistet hat, ist doch harmlos gegenüber den weltweiten Waffengängen der US-geführten Koalitionen. Natürlich muß das nicht so bleiben.
„Es kann der friedlichste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ - Das ist unbestreitbar. Allerdings ist niemand von Natur aus friedvoll oder böser Nachbar. Gelse hat ja schon geantwortet, hier reiche ich nach: Mal von Politik als Innenpolitik abgesehen, für die allerdings ähnliches gilt, ist Politik die Gestaltung eines gemeinsamen Ganzen, also die Kunst, zu einer gemeinsamen friedlichen, freundschaftlichen Nachbarschaft zu kommen. Erst wenn das nicht geht, muß man sich schützen; dieses Schützen muß so konsequent sein wie das Signal, daß der Selbstschutz keinen Willen beinhaltet, dem anderen zu schaden.
Ich wüßte nicht, womit ich die Schuld einseitig verteilt hätte. Genaugenommen rechne ich überhaupt nicht mit Schuld, sondern nur mit Verantwortlichkeit. Der Westen soll sich nicht schuldig fühlen, sondern nur in jedem Moment verantwortlich. Dann wird es auch leichter, Fehler zu korrigieren.
So, und wenn jetzt jemand moniert, und wo bleiben die Menschenrechte? - Das ist eine durchsichtige Strategie der Ablenkung vom Thema, hier geht es um Pazifismus. Aber ich beantworte gerne auch die Menschenrechtsfrage in einem anderen Kommentar.
die "tran-atlantiker" sind nicht so pfiffig wie die vom
chinesischen meer, die sich bewußt nicht "pazificker"
nennen!
Wir könnten die Hälfte unseres Militärarsenals auflösen und wären immer noch in einer Position der Stärke gegenüber R.
Denkbar - von den Möglichkeiten asymmetrischer Kriegsführung einmal abgesehen. Aber wenn von der "Stärke" des Westens und der "Notwehrsituation" anderer die Rede ist, beruht diese Argumentation meist auf den Militärbudgets. Die aber rechnet sich üblicherweise Menge mal Preis, und wie die Preisbildung funktioniert, zeigen ja gerade die Kritiker des Westens oft gerne auf, um zu zeigen, wer vor allem an den Militärbudgets Beute macht - die Investoren der Rüstungsindustrie.
Einen Feuerlöscher aus dem Baumarkt kann ich mir leisten. Den Preis, den die Militärs dafür zahlen, vermutlich nicht.
Es bleibt aber die Unverhältnismäßigkeit der Kritik an China (ich weiß, das sieht JR anders) gegenüber den aggressiven USA, was sich Ch an Kriegstreiberei in der Vergangenheit geleistet hat, ist doch harmlos gegenüber den weltweiten Waffengängen der US-geführten Koalitionen."
Stimmt, das sehe ich anders. So lange es Menschen gibt,die von Russland oder China konkret bedroht werden, weiß ich, auf welche Seite ich gehöre. Für Herrn Jonas, Kolobok oder Mbert ist das z. B. die ukrainische; für mich ist es die taiwanische.
Man mag Haltungen wie meine "unpolitisch" nennen - aber für mich ist das genau der Punkt. So unpolitisch bin ich. Politik muss für die Menschen funktionieren - nicht die Menschen für die Politik. Man kann auch vor lauter Mitdenken aus der Kurve fliegen.
Diesen Anspruch, dass man Menschen fragt, bevor man ihnen ein politisches System verpasst, stelle ich nicht nur an die, die mich regieren, sondern auch an die, die einige meiner Nächsten ungefragt regieren wollen.
Ich muss allerdings feststellen, dass ich die Formulierung »das stärkste und aggressivste Imperium sind die USA, R ist, weil in einer Position der Schwäche, eine defensive Imperialmacht, fühlt sich bedroht und daher in eine Notwehrsituation gedrängt« für reichlich fragwürdig halte. Ja, die deutsche Linke liebt das Narrativ vom "bedrängten Russland", hier zeigt sich aber leider - wie so oft - einfach Mangel an Wissen und/oder eine etwas selektive Wahrnehmung.
Die USA haben ihr Staatsgebiet seit dem 19. Jahrhundert nicht vergrößert. Ihr imperialismus manifestierte sich militärisch vor allem in direkten Interventionen gegen die Achsenmächte in der ersten Hälfte des 20. Jh., danach dann indirekten Konfrontationen mit der Sowjetunion und der VR China und Bushs "Krieg gegen den Terror". Interessanter ist da der nichtmilitärische, um den es, wie man argumentieren könnte, letztlich auch im militärischen ging: Schaffung einer stabilen Weltordnung, die die Voraussetzung für profitablen internationalen Handel ist, von dem die heimische Wirtschaft dann profitiert.
Beim Zarenreich waren territorale Gewinne immer ein zentrales Thema, und selbst die Sowjetunion ging davon nicht ab: weder entließ man die durch Eroberungen einst zwangsweise ins Zarenreich eingegliederte Völker in die Freiheit, noch ließ man sich die Chance von Landgewinnen nach dem 2. Weltkrieg entgehen. Ansonsten tat die Sowjetunion im 20. Jh. auch nichts anderes als die USA: man führte eifrig Stellvertreterkriege und kommandierte eigentlich unabhängige Länder im eigenen Sinne herum.
Wie sieht es nun in Sachen Imperialismus seit dem Fall des Eisernen Vorhangs aus? In den USA gab es Bushs "Krieg gegen den Terror" und aktives Eingreifen rund um den "arabischen Frühling". Bei Russland gab es zwei Tschetschenienkriege, ebenfalls ein aktives Eingreifen rund um den "arabischen Frühling" sowie den Aufbau von "Sezessionsbwegungen" rund um russisch geprägte Minderheiten in postsowjetischen Nachbarländern, bis hin zur gewaltsamen Vergrößerung des eigenen Territoriums 2014.
Ich kann bei der Politik der Regierung Russland wirklich nichts "defensives" erkennen, ganz im Gegenteil, Russland agiert als brutale Hegemonialmacht in der Region, was ein wenig an das Agieren der USA in den 1980er Jahren erinnert. Das Agieren Russlands ist nicht "defensiv", es ist revanchistisch. Die Annexion der Krym hat ein letztes Tabu fallen lassen. Eine "Föderation" zwischen der RF und Belarus könnte der nächste Schritt sein. Natürlich werden dann die Putin-Apologeten in der FC und woanders argumentieren, dass ja Russland von der NATO umzingelt sei und deshalb eine direkte Grenze (durch die Einverleibung von Belarus) selbstverständlich "sicherer" für Russland sei, als ein Pufferstaat zwischen Russland auf der einen und Polen, Litauen und Teile Lettlands auf der anderen Seite. Wer hier Sarkasmus findet, darf ihn behalten.
Wer das System Putin ein wenig studiert hat, wird ohne Probleme plausiblere Erklärungen für diese Politik finden als die der "Einkesselung" und "Bedrängung". Eine Regierung, die selber einen wesentlichen Teil der organisierten Kriminalität des Landes ausmacht, ist auf "äußere Feinde" angewiesen, um das Volk von der eigenen Armut, der erdrückenden Korruption und dem unermesslichen Reichtum der "slivoviki" abzulenken.
Das könnte man zumindest in Betracht ziehen. Allerdings kann man sich auch bedrängt fühlen, wenn der eigene traditionelle Führungsanspruch nicht mehr gilt. Es ist ja nicht so, dass sich in den Jelzin-Jahren der Westen Russland als Beute abgegriffen hätte. Die russischen Eliten hatten ihre Wunschpartner; jetzt haben sie halt andere. Soweit eine innere Angelegenheit. Aber die Attraktivität nach außen ist eben eine äußere - man bekommt sie nicht für lau.
Ich weiß nicht, ob die Selbstkritik bei der Linken ein bisschen auf den Hund gekommen ist, oder ob das immer nur Formelkram war - mir fehlt da die Erfahrung. Aber die Schnelligkeit, mit der dort die Weltdeutungen regelmäßig "fertig" sind, lässt daran zweifeln, dass auch eine Plausibilitätsprüfung mit drin ist.
selbst-kritik?
was vor marx an kritiken war, ist schlicht: unverständlich
(kant und so..).
und marx hat kritik als waffe bestimmt
(gegen die klassenfeinde).
also nutzen linke die kritik als keule.
und warum sollte man sich selbst keulen?
oda?
für bürgerlich-unzuverlässige:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kritik
Das stimmt, ich hatte aber tatsächlich oft größere Sympathien für die von der SU unterstützen Länder, weil da oft ein emanzipatorisches Element eine Rolle spielte. Für Osteuropa galt das natürlich nicht.
Generell gilt: je weiter der Hegemon mit seinen Ansprüchen räumlich entfernt ist, desto erträglicher sind seine Anmaßungen.
Das fängt bei Russland schon auf der anderen Seite des Mittelmeers an. Syrien würde es ohne Russland vermutlich schlechter gehen als ohnehin schon.
Für die Ukraine sehe ich schwarz.
Das liegt auch mit in der Hand der Ukraine - und des Westens. Entwickelt die Ukraine sich attraktiv - und die EU kann daran erheblich mitwirken -, beißen sich selbst die seinerzeit moskaufreundlichen Krimbewohner vermutlich irgendwann in den Arsch für ihr damaliges Votum.
Denn das ist Russlands Kernproblem: wer Moskau "querkommt", kriegt Scheiße zu fressen - aber auf den Regalen für Nettigkeiten wird nichts angeboten.
»Das liegt auch mit in der Hand der Ukraine - und des Westens.«
Ganz sicher. Und das betrifft sowohl die weitere politische und ökonomische Entwicklung des Landes als auch seine Fähigkeit, militärische Aggression (oder auch nur Erpressung) seitens der RF unattraktiv zu machen.
» beißen sich selbst die seinerzeit moskaufreundlichen Krimbewohner vermutlich irgendwann in den Arsch für ihr damaliges Votum.«
Hier muss ich widersprechen. Wir wissen gar nicht, wie damals votiert wurde. Das "Referendum" war brutal manipuliert worden, und bei einer erneuten Durchführung wären die, die damals hätten "wählen" sollen, zu guten Teilen nicht mehr da - dafür aber reichlich "neue" Krymbewohner vom russischen Festland. Ohnehin hätte das "Referendum" keine Auswirkung gehabt, die Einverleibung wäre in jedem Fall gekommen.
»aber auf den Regalen für Nettigkeiten wird nichts angeboten«
Das ist der entscheidende Punkt. Russland hat es in der Ukraine genau dadurch verkackt, obwohl es noch vor rund 15 Jahren regelrecht in der Pole Position war. Und hier ist auch die gebetsmühlenhafte "Kritik" mancher deutscher Linker an der Attraktivität der USA ganz einfach unehrlich: die haben nämlich schon vor längerer Zeit kapiert, dass Soft Power meist nachhaltiger wirkt und dabei oft auch noch weit billiger ist als brutale Gewalt. Es ist fast schon tragisch, dass der Gopnik Putin das sieht und - anstatt daraus zu lernen - einfach nur noch wütender einprügelt. Er kann halt nicht aus seiner Haut.
„Brauchen Sie nicht.“ - Aber genau dazu fordern mich die Transatlantiker auf. Nur eine inszenierte Paranoia legitimiert die Aufforderung, die Verteidigungsbemühungen auf 2% anzuheben.
„Klar, aber was ist hier das Argument?“ - Das Argument ist die andere merkwürdige Aufforderung, die zukünftigen Ungeheuerlichkeiten der Chinesen in die Schranken zu weisen, bevor sie passiert sind, ohne auf diplomatischem Wege zu versuchen, Möglichkeiten der Entspannung und des Interessensausgleichs zu suchen. Zudem kommt mir dieses kampagnenartige Skandalisieren Chinas wie die klassische Kriegsertüchtigungsformel von der „roten Gefahr“ vor, heute soll es die „gelbe Gefahr“ sein. Und zu guter letzt, die meisten Kriege werden aus wirtschaftlichen Gründen geführt. Ich werde den Verdacht nicht los, daß es die wirtschaftliche Stärke dieses Konkurrenten ist, die Amerika und den Westen zum Propagandakrieg gegen China treibt, die Menschenrechtslage in S-A und in Israel/Palästina hat nie einen Transatlantiker so aufgeregt wie die Lage der Uiguren, das ist die aus verborgenen wirtschaftlichen Interessen gespeiste Doppelmoral. Und das in dem Moment, wo die eigene Wirtschaft schwächelt. Das sind Gründe, die Argumente zur Menschenrechtslage für vorgeschoben zu halten. Was nichts daran ändert, daß die Argumente teilweise berechtigt sein mögen – hier stimme ich einmal vorsichtig zu. Aber was soll man von einem Folterer halten, der anderswo sich über Folter empört? Von einem, der Bespitzelung anprangert, und selbst das umfassendste Abhörsystem unterhält, der sich über Einmischung beklagt, und sich selber nach Gutdünken einmischt, Cyberangriffe als Kriegserklärung auffaßt und die eigenen Erfolge solcher Operationen feiert?
Vielleicht ist ja etwas dran an der Paranoia der osteuropäischen Staaten gegenüber Moskau und der Anrainerstaaten gegenüber Peking, aber ist denn die Paranoia von R und Ch gegenüber dem Westen völlig aus der Luft gegriffen? Das zu glauben, erfordert bedingungslose Einäugigkeit.
Ja, das Säbelrasseln Chinas wird wohl vernehmlicher, unseres war nie überhörbar, aber nicht das kritisiere ich, sondern daß man überhaupt nur die Sprache des Säbelrasselns zu verstehen scheint. Hat man keine andere Strategie auf Lager (wozu eine andere, zivile Verteidigungsstrategie gehört, auch darauf habe ich schon hingewiesen)? Dann sind wir verloren, denn das entzieht uns die Kraft, den wirklich anstehenden Problemen Paroli zu bieten.
Die Linken haben sich nie auf Geld und Macht, also militärische Stärke, stützen können, und das ist auch gut so. Denn so müssen sie sich auf Intelligenz, psychische Kraft, Menschlichkeit, Solidarität verlassen. Und nur so ist die Zukunft zu gewinnen.
Was ist das für ein Verständnis von der Welt, wenn wir durch militärische Stärke unsere Nachbarn davon abhalten müssen, uns zu überfallen. Das ist die Übertragung des american way of life von der privaten auf die zwischenstaatliche Ebene. So wie jeder Ami seinen Waffenschrank braucht, weil er sich gegebenenfalls selbst verteidigen muß. Und wir wollen diese transatlantische Ordnung auf die internationale Ebene übertragen? In diesem Sinn rede ich von Transatlantikern, sie sind von Exzeptionalismus und Machtfantasien beherrscht.
Gegen high-tech Defensivwaffen habe ich überhaupt keine Einwände, sie sollten dadurch auf die Defensivcharakteristik festgelegt sein, daß sie Freund und Feind gleichzeitig treffen/schädigen, und daher nicht sinnvoll als Offensivwaffen eingesetzt werden können und Kriegsgewinnler abschrecken. Von solchen Waffen braucht sich keiner bedroht fühlen, aber gleichzeitig erlauben sie keinem, der noch bei Verstand ist, einen Angriffskrieg. In ihnen zeigt sich, daß man keinen als Feind betrachten will, und es führt auf den wichtigsten Punkt in der internationalen Politik, dafür Sorge zu tragen, daß keiner seinen Verstand verliert. Das galt schon für den beiderseitigen Besitz von mächtigen Atomwaffen. Da man sich aber nicht bedingungslos auf die menschliche Vernunft verlassen kann, ist es eben doch besser, wenn man Vereinbarungen findet, allseits auf solch schlimmen Waffen generell zu verzichten.
Hat Antonius von Padua genug gepredigt?
Mir erscheint die Drohung, Taiwan mit Waffengewalt in die VRCh einzugliedern, als disziplinierende Drohgebärde, um zu verhindern, daß vollendete Tatsachen geschaffen werden, die die Möglichkeit einer Wiedervereinigung ausschließen. Tatsächlich scheint mir für Peking die Wiedervereinigung so irreal zu sein wie es die Wiedervereinigung Deutschlands (scheinbar) war, und die Rechtsauffassung zur Einheit ein nicht wirklich für einlösbar gehaltenes Lippenbekenntnis. Im Fall Formosas muß man berücksichtigen, daß durchaus viele Taiwanesen sich für den status quo einsetzen und gute Nachbarschaft mit der VRCh bevorzugen. Die Meinungen in dieser Frage gingen nach meiner zugegeben dürftigen Kenntnis immer hin und her, mag sein, daß die antichinesische Haltung zugenommen hat.
Ihre Sicht aus einer spezifischen taiwanesischen Perspektive kommt mir erschreckend eindimensional vor, aber ich kann mich täuschen, sollte die VRCh sich Taiwan einverleiben (nach Ihrer Prognose innerhalb von 15 Jahren), erkenne ich an, daß sich China zu der brutalen Imperialmacht gemausert hat, wie es hier immer schon unterstellt wird. Ich halte für möglich, daß China zu solch einer Annexion bald in der Lage ist, aber ich kann nicht glauben, daß man so dumm ist, das zu tun. Und wir können dazu beitragen, daß es bei der Vernunft bleibt, der Aufmarsch der Amerikaner in den Gewässern vor China wird nichts verhindern können. Naja, so haben wir unsere entgegengesetzten Prognosen, warten wir ab, was da kommt.
Im Übrigen bin ich überzeugt, daß man einer Mehrheit von Bürgern nicht dauerhaft ein Gesellschaftssystem aufzwingen kann.