Bedingt einsatzbereit

Porträt Arne Schönbohm soll Deutschland gegen Cyber-Attacken verteidigen. Doch Kritiker sehen Interessenkonflikte, weil er der Wirtschaft nahe steht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2016
IT-Experten bezeichnen Arne Schönbohm als inkompetent
IT-Experten bezeichnen Arne Schönbohm als inkompetent

Foto: HRSchulz/Imago

Bedingt abwehrbereit – so lautete die Diagnose, die Spiegel-Journalisten 1962 der Bundeswehr stellten und damit eine der größten deutschen Staatsaffären auslösten. Damals im Kalten Krieg ging es um Geheimdienste, Wirtschaftsinteressen und die politische Beeinflussung von Berichterstattung. Ein halbes Jahrhundert später taucht der Begriff wieder auf: In Interviews beschreibt Arne Schönbohm den Zustand der deutschen IT-Sicherheit als „bedingt abwehrbereit“. Die Wirtschaft, ja, der gesamte Staat sei in Gefahr, wenn sich Kriminelle in unsere Computersysteme hackten. Schönbohm ist Vorsitzender des Cyber-Sicherheitsrats Deutschland e.V. – den Verein hat er 2012 zusammen mit Wirtschaftsvertretern, Professoren und Politikern gegründet