Verordnete Solidarität

Dienstpflicht Die CDU schlägt den verpflichteten Dienst an der Gesellschaft für junge Erwachsene vor. Freiwillig oder gar gut bezahlt ist Solidarität nicht mehr zu denken
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Antreten zum Zusammenhalt. Junge Männer, die 2010 noch zum Wehrdienst eingezogen wurden
Antreten zum Zusammenhalt. Junge Männer, die 2010 noch zum Wehrdienst eingezogen wurden

Foto: Sean Gallup/Getty Images

Schon im Sommer 2018 diskutierte die Union auf dem Weg zu einem Grundsatzprogramm ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für junge Erwachsene nach dem Schulabgang. Und schon damals schien der Vorschlag merkwürdig. Dunkel mag sich mancher erinnern, dass es 2011 auch die Union unter einem gewissen Verteidigungsminister Karl-Theodor war, die die Wehrpflicht und damit auch den Wehrersatzdienst, gemeinhin als Zivildienst bekannt, zugunsten einer Berufsarmee „aussetzte“. Tausende Zivildienstleistende, die vorher in Krankenhäusern, Altenheimen, Reha-Kliniken, städtischen Gartenbauämtern und so weiter arbeiteten, fielen weg. Der nachfolgende Bundesfreiwilligendienst war offen für weit mehr Menschen als nur junge Männer, aber dramatisch unterbezahlt. Im