Krimi mit offenem Ende

Sexismus in den Medien Der Fall Julian Reichelt zeichnet ein verstörendes Bild von männlichem Klüngel in der Branche. Leitet sein Rauswurf bei Springer das Ende der Macker-Ära ein?
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Das Ippen-Investigativteam brachte „Bild“-Chef Julian Reichelt gegen Widerstände des eigenen Verlags und mit Schützenhilfe der „New York Times“ zu Fall
Das Ippen-Investigativteam brachte „Bild“-Chef Julian Reichelt gegen Widerstände des eigenen Verlags und mit Schützenhilfe der „New York Times“ zu Fall

Foto: Imago/Jörg Schüler

Hin und wieder ist die Realität filmreifer als ein Film. Wer die mehrteilige Amazon-Doku BILD.Macht.Deutschland? im vergangenen Jahr sah, bekam hier einen Einblick in die teils surrealen Zustände in einem von Deutschlands bekanntesten Medienhäusern: Wilde Redaktionskonferenzen, Kumpaneien mit hochrangigen Politiker*innen, viel Geschrei – und über allem stets der herrisch auftretende Chefredakteur Julian Reichelt. Nun ist klar: Dieser Film war echter, als man glauben mochte, und findet nun seine beschämende Fortsetzung als Krimi.

Schon im März diesen Jahres wackelte Reichelts Stuhl erheblich, nachdem ihm in einem Spiegel-Artikel unter anderem Machtmissbrauch und Drogenkonsum am Arbeitsplatz vorgeworfen wurde. Der 41-jährige soll seine Position fü