Frühlings Erwachen (Berliner Ensemble)

Theater-Kritik Frank Wedekinds Figuren sind grell überzeichnet und seine Sympathien klar verteilt. Die Eltern und Lehrer sind Karikaturen, die keine Autorität mehr besitzen.

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Genauso stellt sie auch Claus Peymann auf die Bühne. Sein Theater ist von der Texttreue geprägt: ohne Verfremdungen und Aktualisierungen lässt er den Wedekind quasi „vom Blatt spielen“. Dass das streckenweise altbacken wirkt, ist fast unausweichlich.

Dem jungen Ensemble machen diese Rollen sichtlich Freude, auch wenn der ganze Abend etwas holzschnittartig in Schwarz-Weiß-Malerei verharrt, die sich konsequent bis zum Bühnenbild (Achim Freyer) und zur Lichtregie durchzieht.

Das Manko der gestrigen Vorstellung waren jedoch vor allem die zahlreichen Schulklassen, die ihren Unmut über den zwangsweise verordneten Theaterbesuch dadurch demonstrierten, dass sie vor allem mit lauten Gesprächen und ihren Smartphones beschäftigt waren. Das Stück auf der Bühne konnte die Aufmerksamkeit meiner Nachbarinnen nur dann für kurze Zeit fesseln, als sich die jungen Schauspieler zur Gruppen-Masturbation in der Erziehungsanstalt auszogen und sie ein Foto knipsen konnten, bevor sie sich ihrem Smartphone zuwandten. Ihre männlichen Mitschüler waren zum Glück bei weitem nicht so störend.

Ausführliche Kritik ist hier zu lesen

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