"König Ubu" in der Box des Deutschen Theaters

Theater-Kritik Ein Skandal ist „König Ubu“ heute längst nicht mehr. 1896 war das Publikum so schockiert, dass das Stück sofort verboten werden musste.

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itte, darf ich den König spielen“, kräht eine Uli Matthes-Maske dazwischen. Er hat doch bekanntlich schon den König Ödipus und den Macbeth auf der großen Bühne des Deutschen Theaters gespielt. Deshalb wäre es doch eine Majestätsbeleidigung, wenn er nicht auch bei diesem Stück als König in der Box des Deutschen Theaters sein Können zeigen dürfte.

Die drei Spielerinnen und Spieler des Abends (Elias Arens, Božidar Kocevski und Linda Pöppel) winken genervt ab und weisen die quengelnden Interventionen von Ulrich Matthes mehrfach ab („Nein, Uli, das geht nicht“), bis sie ihm doch nachgeben und ihn auf seinen geliebten Platz „Rampe Mitte“ zur Schlachtbank des Königsmords führen.

Nach dem Star des Hauses ziehen die unerschrockenen Drei die versammelte Internationale der Rechtspopulisten durch den Kakao: Marine Le Pen, Geert Wilders, Donald Trump und Victor Orbán, der Premier aus der Heimat des ungarischen Regisseurs András Dömötör, dürfen sich über die Parolen von „Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit“ lustig machen und ein paar Sprüche klopfen. Der Kurzauftritt der Polit-Prominenz bleibt aber wesentlich handzahmer als erwartet.

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