Die Bewältigung der kommenden Krise

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Der Ökonom Stefan Homburg sagt in der Süddeutschen zur Wirtschaftskrise:

SZ: Gibt es gar keine Hoffnung?

Homburg: Hoffnung haben diejenigen, die nichts besitzen, denn ihnen kann auch nichts genommen werden. Hoffnung haben auch jene ehrenwerten Mitglieder der Finanzindustrie, die jetzt noch ein oder zwei Jahre mit Steuerzahlers Hilfe Kasse machen, um sich dann mit dem eigenen Flugzeug auf die eigene Insel zu verabschieden und aus der Ferne zuzusehen, wie die übrigen hier klarkommen. Hoffnung hat schließlich, wer zu einer buddhistischen Lebensweise findet und materiellen Werten ganz entsagt. Für die anderen sehe ich schwarz.

Da reiche ich unheimlich nah dran: ich bin Buddhist, pleite und arbeitslos. Und was die Entsagung angeht gibt es tatsächlich eine neue Mode aus den USA, die langsam nach Europa rüberschwappt: den Minimalismus. Und sie ist tatsächlich vom Zen-Buddhismus inspiriert.

Nun höre ich da einen spöttischen Unterton in Homburgs Bemerkung. Homburg ist Ökonom und es ist das Wesen der Ökonomie, davon auszugehen, dass die Menschen den Hals niemals vollkriegen können. Es wäre eine Katastrophe, wenn die Menschen sagen würden: ich hab genug, mir reichts.

Aber genau das passiert mittlerweile. Immer mehr Menschen begreifen, dass der ganze Konsumquark eine deutliche Beeinträchtigung der Lebensqualität mit sich bringt. Wieso soll man fünf Jahre einen Autokredit abbezahlen? Wieso sollen Hunderte Bücher in den Regalen Staub fangen, wenn man sich das Zeug auch in der Bücherei ausleihen kann?

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Geschrieben von

lebowski

Ein Leben zwischen Faulenzerei und Leiharbeit.

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