"Fachkräftemangel"

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In Deutschland herrscht angeblich Fachkräftemangel. Harte Daten oder Belege für diese Behauptung gibt es nicht. Auch ich persönlich als arbeitslose Fachkraft habe bislang noch nichts von einem Fachkräftemangel gespürt, z.B. Arbeitgeber, die mich anflehen, für ein Mördergehalt in ihrer Firma zu arbeiten. Stattdessen ist der Arbeitsmarkt weiterhin ein schwarzes Loch, in das Hoffnung weder reingeht noch rauskommt. Natürlich gibt es jede Menge Leih- und Zeitarbeit. Aber wenn das die Lösung sein soll, können wir direkt wieder die Sklaverei einführen, denn das wäre ja wohl der schnellste Weg zur Vollbeschäftigung.

Meine Vermutung, wie der Unsinn vom Fachkräftemangel in die Welt kommt ist folgende: Dieter Hundt und Martin Kannegießer haben Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen vom Fachkräftemangel erzählt. Hintergrund war wohl, dass sogar Inder sich weigern, für 1500,- Netto im Monat für deutsche Arbeitgeber zu roboten. von der Leyen war hocherfreut, da der Mangel an Fachkräften ein Beweis für den "Jobboom" mithin ein Beweis für ihre erfolgreiche Beschäftigungspolitik ist und hats einem "Spiegel"-Journalisten erzählt. Der hats auf Spiegel online gebracht und die restliche Doofjournaille hats abgeschrieben. Und danach ist der ganze Quatsch bei Illner und Co in den Talkshows abgearbeitet worden. Und schon hat man einen Jobboom, ohne dass auch nur ein einziger Arbeitsplatz entstanden wäre.

Um den nicht-existenten Fachkräftemangel zu beheben, möchte die Arge in Spanien um Fachkräfte werben. Von mir aus nichts dagegen, denn die Spanier, die ich kennengelernt habe, waren angenehme und freundliche Menschen, die zu leben wußten. Von denen kann es hier gar nicht genug geben. Aber wenn sich die Arge bei dem Anwerben von spanischen Facharbeitern ähnlich geschickt anstellt wie beim Vermitteln deutscher Arbeitsloser wird es kein einziger Spanier bis nach hierhin schaffen und wenn doch, dann nicht wegen sondern trotz der Arge. Eigentlich schade, denn die Spanier könnten uns ein paar wichtige Dinge beibringen, z.B. wie man eine gepflegte Siesta macht, wenn es schon nichts zu tun gibt.

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Geschrieben von

lebowski

Ein Leben zwischen Faulenzerei und Leiharbeit.

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