Shocking: Schleichwerbung bei "Wetten dass.!"

Der Spiegel und andere Wochenperiodika haben ein Problem: es muss in einer Woche gerade so viel passieren, dass man damit ein ganzes Nachrichtenmagazin befüllen kann. Mal passiert mehr, dann ist man in der komfortablen Position, etwas weglassen zu können; mal passiert weniger, dann muss man Nachrichten oder Skandale erfinden, die überhaupt keine sind. Diese Woche muss die Nachrichtenmenge wohl sehr dünn gewesen sein. Das ist Pech für Thomas Gottschalk , denn der kassiert jetzt für einen Skandal Prügel, der überhaupt keiner ist. Oder finden Sie, dass es ein Skandal ist, wenn in einer Dauerwerbesendung obendrein noch Schleichwerbung platziert wird?

Die 1999 von Christoph Gottschalk, dem Bruder des langjährigen ZDF-Showmasters Thomas Gottschalk, gegründete Firma Dolce Media bietet seit Jahren zahlungswilligen Unternehmen die Möglichkeit, für Millionensummen verbotene Werbung in Deutschlands populärster Fernsehshow "Wetten, dass ..?" zu platzieren.

So enthüllt der Spiegel in seiner neuen Ausgabe oder tut das, was er so für eine Enthüllung hält. Bringt Sie diese Nachricht irgendwie in Wallung. Eben! Mich auch nicht! Da kommen Sendung für Sendung sogenannte Stars und Prominente vorbei, um ihre neuen CDs, Bücher, Sendungen oder Filme vorzustellen und zu bewerben; weibliche B-Prominenz führt die neuen Möpse spazieren und das Politgesindel möchte sich gerne mal von seiner menschlichen Seite zeigen. Und man soll sich darüber aufregen, dass auch Gottschalks Bruder, ein Geschäftsmann, ein paar hunderttausend Euronen an dem Stuss mitverdienen will.

Nö, der einzige Skandal an dieser Geschichte ist, was deutsche Nachrichtenmagazine mittlerweile für Skandale halten und wie diese inszeniert werden. Wenn man den Quatsch liest, wünscht man sich, das Zeitungssterben möge noch lange weitergehen und dass es endlich mal die Platzhirsche unter dem Mediengesindel trifft.

Achja, und damit dieser Beitrag auch die nötige Aufmerksamkeit erhält, noch ein kleines Israel-Skandälchen. Bushido soll der Bambi entzogen werden, weil er eine Nahost-Bild ohne Israel abgebildet hat.