Architekt Oliver Elser: „Protestarchitektur zielt auf die Ewigkeit“

Interview Der Architekt Oliver Elser ist seit 2007 Kurator am Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main. Hier zeigt er jetzt in der Ausstellung „Protest/Architektur. Barrikaden, Camps, Sekundenkleber“, welche Bauten Revolten hervorbringen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 40/2023
In der Ausstellung ist unter anderem eine Brücke aus dem Hambacher Forst zu sehen -  eine Verbindung von funktionaler und symbolischer Architektur
In der Ausstellung ist unter anderem eine Brücke aus dem Hambacher Forst zu sehen - eine Verbindung von funktionaler und symbolischer Architektur

Moritz Bernoully

Frankfurter Osten, ehemals Lager und Verkaufsgebäude des Neckermann-Versandhandels, hier sitzt seit vorletztem Winter übergangsweise das Deutsche Architekturmuseum. Inzwischen, erzählt Kurator Oliver Elser, habe der weite Bau mehrfach den Besitzer gewechselt. Pläne, alles abzureißen, wurden im Frühjahr gestoppt. Nicht, weil es Proteste gab – die neuen Eigner planten um.

der Freitag: Herr Elser, wieso interessiert sich das Architekturmuseum für die baulich eher flüchtige Form des Protests?

Oliver Elser: Vor allem wegen des Erfindungsreichtums und der Energie, die investiert wird, um das schier Unmögliche hinzubekommen. Unter widrigsten Umständen.

Wir sitzen hier vor der Brücke aus dem Hambacher Wald …

Da sind neue Schrauben drin