Aus dem Leben geraubt: Doris Salcedo in der Fondation Beyeler

Kunst Die kolumbianische Installationskünstlerin Doris Salcedo geht der Gewaltgeschichte der Welt nach – aktuell inmitten von blitzblank gewienertem Wohlstand in der Schweiz
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2023
„A Flor de Piel“ (links) erzählt von einer zu Tode gefolterten Krankenschwester
„A Flor de Piel“ (links) erzählt von einer zu Tode gefolterten Krankenschwester

Foto: Mark Niedermann

Wenn der vielsprachige, gewandte Sam Keller, Direktor der vornehmen Fondation Beyeler, im nicht minder vornehmen Basler Vorort Riehen eine Ausstellung eröffnet, sind die Werke immer herausragend und sensationell. Vielleicht fällt deshalb ein kleiner Nebensatz auf: Keller hält kurz inne, Untergeschoss des Renzo-Piano-Baus, kleine Bühne für die Pressevorstellung, Doris Salcedo sei hier nicht wegen ihres politischen Aktivismus. „Sondern wegen der herausragenden Qualität ihrer Arbeiten.“ Eine zarte Einschränkung, kleiner Verweis, in diesem wohlgenährten Umfeld (das Museum gehört zu den finanziell bestausgestattetsten der Welt, stellen Sie sich bitte Riehen als blitzblank gewienerten Wohlstand mit Blick auf stets idyllische Hügel vor