„Sie und Bob“: In Dänemark haben Helle Helles Bücher Kultstatus

Roman Die Literatur der Dänin Helle Helle liest sich unspektakulär. Und doch entwickeln ihre Romane – sorgsam durchdacht und präzise in der Sprache – einen Sog. In ihrer Heimat ist sie ein Star. Eine Begegnung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2022

Wenn man Helle Helle am Morgen in einer stillen Ecke der Hotellobby fragt, ob sie sich als politische Schriftstellerin versteht, zuckt etwas ganz kurz unter ihrem Gesicht. Sie will antworten, aber auch: über die Frage nachdenken. Am Abend hatte sie im großen Saal der nordischen Botschaften in Berlin ihre Romane Sie und Bob vorgestellt, beide erscheinen gerade auf Deutsch, vereint in einem Band. Kann man so machen, die Geschichte der Tochter, die ihre Mutter an Krebs verliert, geht später in Kopenhagen weiter.

Vorab grüßte die stellvertretende dänische Botschafterin – als Fan aus dem Süden des Landes. Das ist schon ein klitzekleiner Hinweis auf eine Eigenheit von Helle Helles Romanen: Ihr Personal kommt aus einer Region Dänemarks, die im modernen