Antisemitismus auf der Documenta: Die Propaganda-Schau

Kunst Politisch und nicht-westlich sollte die Documenta werden. Heraus kam plumper Antisemitismus. Das Kuratorenteam Ruangrupa kennt offenbar den Unterschied zwischen Ästhetisierung der Politik und Politisierung der Ästhetik nicht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2022
Der Vorhang fällt, doch die Debatte ist damit nicht vorbei – Ausschnitt aus dem Bild der indonesischen Künstlergruppe Taring Padi
Der Vorhang fällt, doch die Debatte ist damit nicht vorbei – Ausschnitt aus dem Bild der indonesischen Künstlergruppe Taring Padi

Foto: Peter Hartenfelser/Imago Images

Nicht einmal das erste Wochenende hat die Documenta fifteen schadlos überstanden. Was in den letzten Wochen allen Beschwichtigungen zum Trotz dräute, ist nun eingetreten: ein handfester Antisemitismus-Skandal. In Kassel hängt ein großes Banner in der Art eines Wimmelwandbilds, auf dem allerlei tierartige Figuren zu sehen sind. Darunter: ein Schwein, auf dessen Helm „Mossad“ steht und eine Karikatur eines orthodoxen Juden mit SS-Runen auf dem Hut.

Der Antisemitismus ist hier so offensichtlich, dass selbst jene, die in den letzten Wochen die Ausstellung und das verantwortliche Kuratorenteam Ruangrupa aus Indonesien noch in Schutz nahmen, ein Einsehen haben. So schrieb die Chefredakteurin des Kunstmagazins Monopol, Elke Buhr, vor wenigen Tagen noch empört &