Libertines auf Zimmerlautstärke

Porträt Tom Schilling dreht Filme, seit er sechs ist und bekam mit 24 sein erstes Kind. Nun sagt er, sei er langsam erwachsen geworden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2018
„Es ist unmöglich, die Kinder vor dem eigenen Ruhm zu schützen“
„Es ist unmöglich, die Kinder vor dem eigenen Ruhm zu schützen“

Nikita Teryoshin für der Freitag

Treffpunkt Kohlenquelle, ein Café, genauer gesagt ein Laden in Berlin-Prenzlauer Berg, dem Stadtteil, in dem Tom Schilling lebt. Abgeranzte Sofas, eine verblichene rosa-gelb gestreifte Tapete, es könnte ein Ort aus Oh Boy sein. Diesem Film, in dem ein abgebrochener Jurastudent ziellos durch die Stadt treibt, lässig, leicht depressiv. In einer der in Schwarz-Weiß gedrehten Episoden will der Müßiggänger, den Tom Schilling spielt, Kaffee zum Mitnehmen bestellen. „Den Arabica oder den Columbia Morning?“, fragt die Kellnerin. Er guckt irritiert. „Welche Sorte kommt dem normalen Kaffee am nächsten?“ Tom Schilling bekam für die Rolle 2012 den Deutschen Filmpreis.

„Hallo, wir sind verabredet, oder?“, sagt Tom Schilling