Nach dem Putsch

Literatur Mario Vargas Llosa seziert das Scheitern der Demokratie in Guatemala
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2020

Wo Wahrheit beginnt und wo sie aufhört, was Fiktion kann und wie sie mit der sogenannten Realität in Beziehung tritt, das ist – so banal diese Feststellung sein mag – eine Ur-Frage der Literatur. Der in Spanien lebende und in Peru geborene Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa hat im Laufe seines inzwischen Jahrzehnte umfassenden Schaffens verschiedene Wege gefunden, sich diesem Unterfangen zu stellen. Mehrere dieser Annäherungsversuche kommen in seinem neusten Roman Harte Jahre wieder zum Einsatz. Das Über- und Ineinanderlegen von Handlungssträngen und Zeitebenen mit teilweise nicht gekennzeichneten Wechseln, die eine intensive Parallelität entstehen lassen; der Rückgriff auf die Methodologie des historischen Romans inklusive umfa