Trickle-down? Suck-up. Way-Out?

Ein Vorschlag. Es fehlt ein Begriff für das tatsächliche Phänomen.

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Die Erzählung vom Trickle-down-Effekt ist ein Märchen. Empirisch ist er überzeugend widerlegt (Thomas Piketty – Das Kapital im 21. Jahrhundert), in einem Standardlehrbuch zur Makroökonomie (Blanchard/Illing, 4. Auflage von 2006) findet er nicht einmal eine Erwähnung. Warum dieses Märchen immer noch in den Medien herumgeistert, wäre eine interessante Frage. Noch interessanter ist m. E. die Frage, ob ein Begriff für das tatsächliche Phänomen existiert. Dazu habe ich aus aktuellem Anlass (vgl. der Freitag/Nr. 27/6.Juli 2023, Seite 14 – Es wäre ja genug für alle da von Lukas Scholle) kurz im Internet recherchiert und nichts Überzeugendes gefunden. Mein Vorschlag wäre, das Ding Suck-up-Effekt zu nennen. Es läge dann an uns, diesen Effekt (abgeleitet von „to suck – saugen“) theoretisch, empirisch und medial zu beschreiben. Erst wenn klare Begriffe und Bilder für den Ist-Zustand existieren, können wir den Way-Out finden.

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