Die Gewalt des Feindes

Selbstverteidigung Wo erlaubte Gewalt endet

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Ein Terrorist kommt nicht als Terrorist auf die Welt.
Die Frage könnte daher lauten: Welche Umstände bringen einen Menschen dazu, ein Terrorist zu werden? Welche Umstände bringen einen Menschen dazu, Menschen einer anderen Gruppe zu hassen? Welche Umstände bringen einen Menschen dazu, als Teil einer Gruppe ein Massaker an einer anderen Gruppe von Menschen zu begehen?
Nach diesen Umständen zu fragen heißt nicht, das Verbrechen rechtfertigen zu wollen. Nach diesen Umständen zu fragen heißt, sie benennen zu wollen, um sie aus der Welt schaffen zu können, damit Menschen nicht zu Terroristen werden.
Terroristen sind Terroristen und müssen unschädlich gemacht werden. Was Menschen zu Terroristen gemacht hat, sind deren subjektiv erlebte Gewalt, Ungerechtigkeit und Ohnmacht. Bevor Menschen zu Terroristen wurden, haben sie sich als Opfer erlebt.
Wie kommen wir aus dieser Opfer-Täter-Opfer-Logik heraus?
Ich bin - in jedem Konflikt - immer Opfer und Täter zugleich. Das Gefühl, Opfer zu sein, rechtfertigt keine Gewalt. Rache und Vergeltung haben keinen Platz im Konzept eines "Gerechten Friedens". Das einzige Recht, das Gewalt erlaubt, ist das Recht auf Selbstverteidigung. Diese Gewalt erlaubt es, die Gewalt des Feindes zu stoppen, mehr nicht.
Diesem Grundsatz folgen derzeit weder die ukrainische noch die israelische Regierung.
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