1988: Kopf im Sand

Zeitgeschichte In der DDR-Serie „Polizeiruf 110“ wird „Drei Flaschen Tokajer“ ein Meilenstein: Die Momentaufnahme einer Jugendclique taugt als Stimmungsbild einer Generation
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2018

Der Wohnblock spuckt sie in den kalten Abendwind, wo sie zu Hause sind. Ab und zu nur sieht noch einer frierend hin, ... wo die Fenster locken mit so gelbem Licht“, singt Rocklady Tamara Danz mit der DDR-Band Silly Ende der 1980er Jahre von „verlorenen Kindern“. Die würden so gern „in die warmen Länder“ fliehen, müssten aber bleiben, „wo sie zu Hause sind“. Auf ihrem Spielplatz zum Beispiel, der ein Rummelplatz ist und Weihnachtsmarkt heißt. Dort können die verlorenen ganz schön verdorbene Kinder sein, hat es zunächst den Anschein im Film Drei Flaschen Tokajer aus der Reihe „Polizeiruf 110“ des DDR-Fernsehens (DDR-F), gedreht 1988.

Die Geschichte beginnt in von Winter und Nebel gedämpftem Licht. Vo