Die Bilder aus Pakistan haben die Spendenfreunde hierzulande noch nicht derart überwältigt, dass große Summen für die Notleidenden zusammen kämen. Im Gegenteil – es herrschen allenthalben Erstaunen und Bedrückung über mageren finanziellen Beistand. Für spendable Gönner, die gern von sich selbst gerührt sind, ist noch viel Platz auf der "Achse des Guten". Doch sie zögern.
Wie sollte es auch anders sein? Aus einem Homeland des islamistischen Aufruhrs, einem Refugium der Gotteskrieger, dem Hinterzimmer des Afghanistan-Krieges, der Autokratie und Atommacht wird über Nacht kein Hort der Ehrbarkeit, dem Solidarität und Mitgefühl nur so zufliegen. Zu lange schon wird Pakistan in der medialen Reflexion und öffentlichen Wahrnehmung mit Stigmen versehen, die es in die Nähe eines Schurken- und Paria-Staates versetzen. Über Regierungen in Islamabad wird selten ohne das Adjektiv „korrupt“ geredet. Das rächt sich in einem Moment, da dieses Land durch Monsun und Flut in den Sog der Apokalypse zu geraten droht.
Es hat sich inzwischen herumgesprochen: Die Wiege der Taliban stand in den Religionsschulen in der Gegend von Quetta, unweit der Grenze zu Afghanistan. Aufgestellt in den frühen achtziger Jahren. Umstellt von amerikanischen Taufpaten, die ihrer Begeisterung darüber freien Lauf ließen, dass zornige, gottesfürchtige junge Männer eine islamische Guerilla formierten, um auf der anderen Seite der Grenze die sowjetische Armee büßen und ausbluten zu belassen. Dass dieser Widerstand allen Besatzern zu allen Zeiten Gerechtigkeit widerfahren lässt, davon können sich seine Geburtshelfer seit einem Jahrzehnt überzeugen.
Bis heute wird kolportiert, dass die afghanischen Taliban ohne ihre pakistanische Bruderschaft kaum denkbar wären. Dass sie alle das Laufrad des Krieges in Schwung hielten. Ohne Terror nicht auskämen. Dass aber die meisten Aufständischen zum Volk der Paschtunen gehören und nicht länger durch eine Grenze getrennt sein wollen, mit der koloniales Erbe auf ihnen lastet, erscheint sekundär und kaum der Erwähnung wert.
Es sei daher vermutet (nicht mit letzter Gewissheit ausgesprochen), der schlechte Ruf des gern in Verruf gebrachten Pakistan lässt in der Heimat rechtschaffener Menschenketten und Kerzen bestückter Pflastersteine kein Spendenfieber ausbrechen. Erschrecken und tiefe Erschütterung halten sich in Grenzen. Frontstaaten sind generell suspekt, islamische erst recht, und kein Bewährungsfeld christlicher Nächstenliebe. Wir lernen: Katastrophenhilfe muss dem Kulturkampf widerstehen, wenn sie stattfinden soll. Schlimm für die Bedürftigen. Schade für die Wohltäter, die das Wohlgefühl entbehren müssen, sich in ihrer Wohltätigkeit spiegeln zu können. Dabei geht es um sehr viel weniger als den Sprung zur Opferbereitschaft.
Kommentare 47
wenn in der tagesschau erstmal die pakistani selbst bekunden, dass sie nicht glauben, dass von dem spendengeld groß was bei ihnen ankommt ... und gleich danach das spendenkonto eingeblendet wird, dann muss man schon ziemlich debil sein, da noch geld rauszugeben.
der rest ist suggestion.
mfg
mh
Es sind 20 Millionen oder mehr Betroffene, es ist auch eine Form von Suggestion anszunehmen, dass die alle zu denken, wie Sie zitieren.
das ändert nichts an meiner aussage. können ja noch nen punkt dazu nehmen:
erfahrung (iran erdbeebenspenden = 1% angekommen) + form der aktuellen berichterstattung = kein geld.
damit sind oben benannte punkte nicht ausgeschlossen, ich rücke sie nur in den hintergrund, der mehr unterbewusst wirkt.
mfg
mh
Der Westen will ja den Talibanen die Hilfe "verbieten" und damit die Spendenlücke schließen.
Es ist natürlich immer ein Argument, nicht nur für Pakistan, dass Hilfe (Geld) nicht ankommt. Meistens wird es auch noch von jenen immer wieder vorgeholt, die wenige oder nix spenden.
Wenn Geld als Sachspende ankommt, ist die Gefahr des Missbrauchs kleiner. Ein richtige Feuerwehr oder eine richtiges Rettungsboot lässt sich weniger zur Korruption einsetzen.
Auch der Vorschlag von Sarkozy, eine Task-Force der EU für Katastropheneinsätze, sollte aufgegriffen, zivilisiert und diskutiert werden. Ein europaweites "THW", nur besser, schneller und effektiver, kann dann gern im Ausland wirken. Gern bin ich auch bereit, neben einer falschen Ökosteuer, eine echte(!) Katastrophensteuer mitzutragen.
Lieber Lutz Herden,
ich denke, Sie haben mit dem Grundtenor Ihres Kommentars durchaus recht. Man muss aber schon etwas weiter in die Geschichte ausholen. Denn die USA haben lange Pakistan zum Frontstaat ausgebaut und dafür politisch instabile Verhältnisse in Kauf genommen. Hilfe für Pakistan war immer Hilfe zum Selbstzweck, ohne an den Verhältnissen in diesem Land etwas zu ändern. Und leider ist das weiter Doktrin vor allem der westlichen Demokratien. Man hilft Ländern, vielmehr man hilft ihren korrupten Regierungen, um sie gegen andere ungeliebte Länder oder Bewegungen in diesem Land in Stellung zu bringen, ohne aber etwas wirklich für die Menschen zu tun. Dafür gibt es genug Beispiele vor allem in Afrika, aber eben auch in Südasien.
Man sollte und muss trotzdem helfen.
Wir können doch kein Haus abbrennen und die Mieter ersticken lassen, nur weil dort der Vermieter keine Brandmelder eingebaut hat.
Wenn man kein Vertrauen in seine Regierung hat (nachvollziehbar!), so gibt es immer noch zahlreiche Nicht(!)regierungsorganisationen, bei denen man Kisten packen und tragen kann.
Vermutlich spenden die meisten deshalb nicht, weil ihnen deutlich genug beigebracht wurde, daß Almosen böse sind.
Danke, Pakistan ist als Brückenkopf in dem faktisch seit 1980 stattfindenden Afghanistan wirklich ein Sonderfall.
Hoffentlich kommen wir niemals in eine Lage, in der wir auf 'böse' Almosen angewiesen sind...
Eigentlich eine abartige Diskussion. Sollten wir jegliche Hilfe einstellen, nur weil es noch Millionäre und Monaco auf dieser Erde gibt? Sicher nicht.
Vielleicht sollte jeder Helfer und jedes Paket einen Flyer in der entsprechenden Landessprache tragen, auf dem zu lesen ist: "Wir könnten mehr tun, wenn..."
Selbstverständlich sollten wir das nicht, Gustlik, denn mit dieser Schere im Kopf könnte sich jeder mit Ausnahme dessen, der ganz oben an der Spitze der Forbes-Liste steht, immer und überall der Hilfe enthalten. Das ist mehr als absurd.
Aber interessant ist es allemal, auf die innere Logik hinzuweisen, die das »Nein danke!« an die Milliardäre begründete: Wenn es nämlich tatsächlich das wahre Übel sein sollte, daß überhaupt jemand in der Lage ist, Almosen zu verteilen, dann gilt das in globaler Perspektive auch für die, die zwar hierzulande arm, aber im weltweiten Vergleich sogar ziemlich reich sind. Wenn es stimmt, daß der jeweils Reichere es dem jeweils Ärmeren 'gestohlen' hat, dann müssten nun die Menschen in Pakistan etwaige Spenden aus aller Welt wieder zurückschicken und sagen: Nein danke, schon die Tatsache, daß ihr überhaupt spenden könnt, ist das Übel.
Es gibt keinen einzigen Grund, Solidarität zu verweigern.
Es gibt aber jede Menge Fragen:
1. Wieviel haben wir, hat D für die Brandopfer in Rußland gegeben?
2. Wieviel haben wir, hat D seinerzeit für die Tsunamiopfer in Asien gegeben?
3. Wieviel haben wir, hat D für die Hochwasseropfer in Polen (vor ein paar Monaten) gegeben?
4. Wieviel haben wir, hat D für die Erdbebenopfer in China gegeben?
usw.
Und jedes Mal ist zu fragen:Warum bzw. warum nicht?
Und es ist m.E. auch auf den Blog von heute früh von Streifzug hinzuweisen:
www.freitag.de/community/blogs/streifzug/wer-muss-den-guertel-enger-schnallen
Wenn jene mit Vermögen proportional zu ihren Vermögen so spenden würden, wie es gar nicht so wenige trotz ihrer Nichtvermögen tun, dann dürften umgehend wirksame Beträge zusammenkommen.
Und wir sollten durchaus mal dem Gedanken nachgehen, daß diese extremen Naturereignisse lediglich erst die Anfänge einer sehr komplizierten Zukunft sein könnten! Was dann?
1819 hat Gercault das hier gemalt:
de.wikipedia.org/wiki/Das_Flo%C3%9F_der_Medusa_%28Gem%C3%A4lde%29
Ich meine ja, wir leben alle auf einer Art Floß.
Ich kann die mangelnde Spendenbereitschaft auch nicht verstehen.
Immerhin drohen Spendengalas mit Johannes B. Kerner, Günter Jauch, Maybritt Illner usw.. Allein die Angst davor sollte die Geldbörse öffnen.
"Über Regierungen in Islamabad wird selten ohne das Adjektiv „korrupt“ geredet."
Das könnte daran liegen, dass es stimmt.
"Dass aber die meisten Aufständischen zum Volk der Paschtunen gehören und nicht länger durch eine Grenze getrennt sein wollen, mit der koloniales Erbe auf ihnen lastet, erscheint sekundär und kaum der Erwähnung wert."
Jedem Volk ein eigenes Gehege im Völkerzoo (außer den Juden natürlich). So spricht der Linke.
Da sowohl die afghanische als auch die pakistanische Zentralgewalt in den Paschtunengebieten nicht allzuviel zu melden haben, mag ich nicht so richtig glauben, dass das koloniale Erbe so schwer wiegt.
Machen wir doch einmal Nägel mit Köpfen. Hier geht's zum Pakistan-Spendenaufruf von medico international, einer Organisation, die nach meiner Einschätzung effektiv arbeitet, in der Lage ist, politisch zu reflektieren und mit gefühligen Spendengalas und bloßem Almosenverteilen nichts am Hut hat:
www.medico.de/themen/nothilfe/dokumente/nothilfe-fuer-die-opfer-der-flutkatastrophe-in-pakistan/3850/ .
Ich finde den Begriff "Völkerzoo" absolut neben der Spur und ausgesprochen arrogant. Wurde nicht den Kosovo-Albanern gerade bestätigt, wie rechtskonform und gerechtfertigt ihre von der EU intendierte Staatsgründung war?
*****
Ich glaub, man glaubt einfach nichts mehr, was westliche Medien aus der Gegend berichten, und hat auch keinen Bock, irgendwelche westlichen Gschaftlhuber durch Spenden zu unterstuetzen. Siehe auch Haiti, wo die Konkurrenz der "NGO"s besonders uebel gewesen sein soll. Man kann es drehen wie man will, irgendeine "NGO" wird immer unterstuetzt, schon indem man sie in die Lage versetzt, ueber Spendengelder zu verfuegen.
Wie machen es denn "Taliban und Co"? Die sollen ja dort sofort einiges Gute getan haben, zum Aerger der "Eindringlinge". Sind die nicht naeher dran? Die stehen natuerlich auf irgendwelchen "Terrorlisten" und SWIFT schlaegt zu. Hilfe an solche Organisationen waere sicher nachhaltiger.
Pakistan hat sonst ein gutes Image. Es ist halt unterentwickelt und es gibt viel politische Gewalt unter den Anhaengern der verschiedenen Parteien. Der Rechtstaat funktioniert aber einigermassen.
Ich find ihn nicht so schlecht, wenn man ihn auf den Nationalismus des 19. Jahrhunderts bezieht, aus dem auch Israel seinen Honig saugt. Eine urspruenglich gegen Oesterreich gerichtete Ideologie. Bei den Paschtunen, was immer das hier diese betrifft, gehts um eine Trennlinie im eigenen Gebiet. In Israel gehts um einen eigenen Staat, nicht ganz das gleiche, usw, vor allem usw, sollen wir das weiterdiskutieren?
Gibts denn ueberhaupt ein Problem, das man mit Geld loesen koennte? Aergern nicht vor allem die "Islamisten", die effektive Hilfe leisten und womoeglich im Geld schwimmen?
Es gibt keine "NGO"s, die haengen alle an irgendwelchen staatlichen Toepfen und kriegen Geld nur soweit wie sie ihre Sache besser als Beamte machen. Sozusagen ein outsourcing, gewissermassen P2P, die Staaten bedienen sich ihrer um Aufgaben zu erfuellen, die eigentlich ihre (staatliche) Angelegenheit sind bzw. die Staaten praktischerweise ueberhaupt nicht leisten koennen.
Nach dem Erdbeben in Haiti war die Spendenbereitschaft sehr viel größer, vielleicht weil das deutsche Urlaubsziel Dominikanischen Rep. in der Umgebung liegt. Wir haben im "Freitag" 32/2010 im Übrigen über die Hilfsmaßnahmen lokaler Taliban-Strukturen berichtet.
Mission erfüllt. Gestern 105€ ans DRK für Pakistan. *****
https://www.drk.de/spenden/online-spenden.html
"Wurde nicht den Kosovo-Albanern gerade bestätigt, wie rechtskonform und gerechtfertigt ihre von der EU intendierte Staatsgründung war?"
Ist das ironisch gemeint? Gerade der Kosovo ist ja wohl ein Paradebeispiel für eine gescheiterte Staatsgründung.
Vor ihrer Staatsgründung haben die Kosovo-Albaner noch die Kosovo-Serben vertrieben und den Kosovo-Zigeunern soll es auch nur suboptimal gehen.
Nur ist die Grenze zwischen Pakistan und Afghanistan wirklich ein Resultat der Kolonialzeit,. während die für Israel 1947 vorgesehenen Grenzen Ergebnis eines Votums der Vereinten Nationen waren.
Macht es das für die Palestinänser besser? Macht es den Israelis das Leben leichter?
Ein globales Spendenfieber bei Katastrophen ist doch immer nur ein Symptom für eine kranke Welt.
Wenn die Welt gesund wäre, würden Leute hierzulande bei Katastrophen in ärmeren Gegenden kein schlechtes Gewissen bekommen, und Pakistan (2,5mal so groß und doppelt so viele Einwohner wie die BRD) würde nicht weltweit um Spenden betteln, sondern höchstens technische Unterstützung anfordern.
Spenden und Almosen sind schlecht, sie verlängern das Elend. Das wussten schlaue Leute schon im 19.Jahrhundert.
Vergebt eure €100 lieber als Microkredit, jetzt oder wenn das Wasser abgeflossen ist.
"oder wenn das Wasser abgeflossen ist..."
Mitsamt den Leichen?
Prima Nanogedanke!
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"Ist der schlechte Ruf Pakistans daran schuld, dass in Deutschland angesichts der Flutkatastrophe kein Spendenfieber ausbricht?"
-> Hm, ... ist die Sonne schuld, das es Licht wird allmorgendlich?
Schlechter Ruf macht Mühe ... wer hat sie sich denn gemacht?
Ist schon immer wieder (nicht) lustig, wenn sich ausgerechnet Deutsche über Recht oder Unrecht des guten oder schlechten Rufs der Bewohner anderer Länder arrogant auslassen. Geschichtsbewusstsein Fehlanzeige. Höhepunkt war für mich in den letzten Tagen der Thread in Spalten der Homepage des WDR, ausgelöst durch den Spendenaufruf der Welthungerhilfe. Die Haltung, die den deutschen Spießer zu selbstgerechter Arroganz gegen die Angehörigen anderer Völker treibt, und die "Argumente", mit denen er Hilfe verweigert, erst recht, wenn er fühlen darf, man kann das jetzt mit einer vermeintlichen Mehrheit alles sagen: es ist widerlich. Ich wiederhol noch mal Pica-Picas Link auf die Homepage von medico, geht gar nicht oft genug:
www.medico.de/themen/nothilfe/dokumente/nothilfe-fuer-die-opfer-der-flutkatastrophe-in-pakistan/3850/
Im Unterschied zu so manchem leider auch hier sind das zum Glück Leute, die wissen, worüber sie reden und schreiben.
haben die Kosovo-Albaner noch die Kosovo-Serben vertrieben
>>
Das ist ja garantiert nicht wahr.
während die für Israel 1947 vorgesehenen Grenzen Ergebnis eines Votums der Vereinten Nationen waren.
>>
Ich weiss nicht, was der Unterschied sein sollte. Es war noch vor dem Zeitalter der Dekolonisierung.
Die Taliban machen es wohl prima. Sicher ist eine Spende ans Rote Kreuz das beste, was man ausser einer Spende an die Taliban machen kann, denn die sind jedenfalls unparteiisch.
Ich denke, die mangelnde Spendenbereitschaft beruht entscheidend darauf, dass man den Westen bei seinen Aktivitaeten nicht unterstuetzen will. Das mag hier etwas exotisch klingen, ist aber offensichtlich so. Es ist die Kehrseite der Ablehnung des Krieges und jeglicher westlichen Einmischung.
Schliesslich wird die Notwendigkeit westliche Hilfe mit defr Notwendigkeit des Kampfes gegen einen wachsenden Einfluss der Taliban begruendet. Das wirkt schaebig.
Was uns an angeblichen Gruenden fuer die Zurueckhaltung der Spender genannt wird, Angst vor einer heimlichen Finanzierung der Taliban, Angst vor der Korruptheit der Pakistanis usw, ist bestenfalls Wunschdenken wenn nicht reine Propaganda. Alltaegliche Luege.
Welthungerhilfe
>>
Frau Dickmann kann sicherlich nicht mit Geld umgehen. Und was spricht fuer Medico, was nicht noch mehr fuer das Rote Kreuz spraeche? Was soll ich irgendwelche GONGOs unterstuetzen?
Wegen Microkrediten haben sich schon einige Leute umgebracht. Die Leute im Punjab sind REICH.
@Fritz Teich:
Fritz Teich schrieb am 19.08.2010 um 00:18
haben die Kosovo-Albaner noch die Kosovo-Serben vertrieben
>>
"Das ist ja garantiert nicht wahr."
Der Einwand ist doch nicht ernst gemeint, oder ? Vielleicht bin ich ja etwas begriffstutzig, aber Ironie kommt im Internet manchmal nicht so gut rüber, deswegen meine Nachfrage.
Wenn diese Galas drohen, sollte man vielleicht spenden, um sie zu verhindern.
"Was soll ich irgendwelche GONGOs unterstuetzen?"
Lieber Fritz Teich und wenn ich das ärmste Schwein der Welt wäre, von Ihnen direkt würde ich nichts nehmen, Sie würde ich höchsten sofort überfallen und ausrauben.
Gehn sie schon mal in Deckung.
@Magda: :-)))))
@Rama: es ist schon erstaunlich, welche übelriechenden Blüten die Diskussion da treibt. Neben dem, was so in jedem Kommentarstrang zum Thema auf diversen online-Nachrichtenwebsites zu lesen ist, bemerke ich in den letzten Tagen auch wieder das Phänomen, dass mein blog etliche Treffer mit der Suchfrage erhält, ob denn auch Muslime spenden würden - wie auch immer formuliert. Als es um Haiti ging, kochte da eine Diskussion hoch, und daher gab es dazu etwas bei mir zu lesen.
Die Frage ist sicher insofern berechtigt, als sich die Berichterstattung über die Hilfe aus muslimischen Ländern und von muslimischen NGO, vornehm ausgedrückt, in engen Grenzen hält.
Auf Nelly hab ich jetzt keine Lust, vielleicht belegt sie ihre Behauptung.
Ich bleib mal beim Thema und verlinke einen sehr lesenswerten Artikel.
Man schaemt sich fuer die UN:
taz.de/1/politik/asien/artikel/1/der-islamist-dein-freund-und-helfer/
ich höchsten sofort überfallen und ausrauben.
>>
Du kennst mich doch ueberhaupt nicht und was weisst Du schon von NGOs. Ich hab fuer das Rote Kreuz plaediert und gesagt, dass Frau Diekmann sicher nicht mit Geld umgehen kann.
Wenn ich die Wahl haette wuerde ich sicher lieber die "!slamisten" unterstuetzen. Was interessiert mich die westliche Propaganda?
Ihr merkt ueberhaupt nicht welches kolonialistische Vorverstaendnis Ihr habt. Dass es in islamischen Laendern islamisch zugeht, ist voellig selbstverstaendlich, und der Ausdruck "Islamist" ist nur Propaganda. Als ob Usama ein Komplettidiot gewesen waere, der voellig undifferenziert ueberall auf der Welt "Unglaeubige" verfolgen wuerde aus einem religioesen Irrglauben heraus. Dabei hatte er sehr praezise politische Vorstellungen. Die moegen uns nicht gefallen, sind aber kein Grund, von "Islamismus" zu reden.
Dabei hatte er sehr praezise politische Vorstellungen.
>>
Und das Witzige ist eigentlich, dass er sich mit diesen Vorstellungen weitgehend durchgesetzt hat. Zumindest sind die USA schon mal raus aus Saudi Arabien.
Dabei hatte er sehr praezise politische Vorstellungen.
>>
Und das Witzige ist eigentlich, dass er sich mit diesen Vorstellungen weitgehend durchgesetzt hat. Zumindest sind die USA schon mal raus aus Saudi Arabien.
Und jetzt haben die Pakis den Taliban die Hilfe verboten.
Und die liebe Sueddeutsche schreibt ueber eine angebliche globale Zivilgesellschaft:
Sie ist weniger aktiv als reaktiv, sie ist unkoordinierter und intuitiver, sie ist der Tendenz nach auf Opposition und Einspruch eingestellt, sie ist viel karitativer und sie ist in ihren politischen Motiven freier, aber auch rechtfertigungsfreier als ihre nationalen Pendants. Sie ist historisch die Avantgarde, die anarchisch-verantwortungswillig nach vorne drängt und den Erdball umfangen möchte, sie ist aber auch der stets hinterherhinkende besorgte Geist der Nothilfe und Reparatur.
Das alles schlägt sich nieder in dem bunten Spektrum vom Roten Kreuz über Amnesty International, Greenpeace, Ärzte ohne Grenzen, kirchliche Hilfswerke, freiwillige Entwicklungshelfer bis hin zu den Open-Society-Stiftungen eines George Soros und nicht zuletzt im universellen Agitationsforum des Internets und allen anderen privatbetriebenen Medien.
Das schlägt sich aber eben auch darin nieder, wie jetzt bei Pakistan, dass für sich genommen legitime politische Gründe wie die Bekämpfung des Islamismus unreflektiert über das humanitäre Gewissen, ja selbst über längerfristige politische Klugheit obsiegen. Die globale Zivilgesellschaft ist kein kontrollierter Diskurs, sondern ein Spontanprozess.
>>
Das nenn ich pseudokritischen Brei. Als ob der Kampf gegen den angeblichen "Islamismus" ein Anliegen irgendeiner Zivilgesellschaft waere.
http://www.tdg.ch/files/imagecache/468x312/story/meteo.jpg
"Du kennst mich doch ueberhaupt nicht und was weisst Du schon von NGOs."
Das ist das Gute, denn das, was ich von Dir hier lese, verstärkt den Willen zum Abstand.
Ahja, was weiß ich schon. Ein bisschen aus meiner redaktionellen Arbeit, und Du?