Die Fallen sind gestellt

Europawahl 2019 Dem künftigen EU-Parlament könnten die gewohnten Mehrheiten abhanden kommen. Emmanuel Macron hat darauf mit einer Kampfansage reagiert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2019
Der deutsche Kandidat für den Vorsitz der EU-Kommission: Manfred Weber (CSU)
Der deutsche Kandidat für den Vorsitz der EU-Kommission: Manfred Weber (CSU)

Foto: Louisa Gouliamaki/Getty Images

Die demokratische Qualität dieses Urnengangs ist nicht über jeden Zweifel erhaben. Schert Großbritannien in letzter Minute aus, weil das Unterhaus den Brexit-Vertrag doch noch abnickt, müssen Hunderttausende britischer Staatsbürger (z. B. 14.451 in Deutschland), die außerhalb des Vereinigten Königreichs in einem EU-Staat leben, über Nacht aus den Wählerlisten verschwinden. Für nicht britische EU-Bürger auf der Insel wiederum (z. B. 12.342 Deutsche) dürften die dortigen Behörden kaum gesonderte Wahllokale öffnen, damit sie von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen. Nehmen die Briten an der Wahl teil, werden ihre Abgeordneten nur ein begrenztes Dasein im nächsten EU-Parlament (EP) fristen. Voraussichtlich scheiden sie Ende