Kein Emirat mit uns

Zentralasien Turkmenistan, Usbekistan und Tadschikistan schotten sich gegen die Taliban vorerst ab. Ihre eigene Stabilität ist in Gefahr
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2021
Eine Truppenübung von Usbekistan, Tadschikistan und Russland in der Nähe der afghanischen Grenze
Eine Truppenübung von Usbekistan, Tadschikistan und Russland in der Nähe der afghanischen Grenze

Foto: ITAR-TASS/Imago

Undenkbar, dass Afghanistan je von der sicherheitspolitischen Agenda der postsowjetischen Staaten Zentralasiens verschwunden wäre. Nie in den vergangenen drei Jahrzehnten gab es dazu nur den geringsten Anlass. Bei einer mehr als 2.400 Kilometer langen Grenze, die Turkmenistan, Usbekistan und Tadschikistan von Afghanistan trennt oder mit dem südlichen Nachbarn verbindet – je nachdem –, eine durchaus nachvollziehbare Perspektive. Zu groß die Furcht vor islamistischer Infiltration oder militanten Dschihad-Netzwerken in den Grenzregionen, wenn diese zum Rückzugsort für versprengte Taliban oder andere Formationen zu werden drohten. Überdies rumorte die Gefahr, in den Sog eines afghanischen Staatsverfalls zu geraten oder Transitrouten des internationalen