Süß scheint Krieg den Unerfahrenen

NATO-Gipfel Die Allianz setzt auf „Vorwärts-Präsenz“ und westliche Brückenköpfe in Osteuropa. Russland soll weiter isoliert werden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2016

So viel kann sicher vorhergesagt werden, die deutsche Delegation beim NATO-Gipfel in Warschau wird ein Bild der Geschlossenheit abgeben wie die gesamte Allianz der inzwischen 28 Mitgliedstaaten. Mit Sondervoten etwa von Frank-Walter Steinmeier im Abschlusskommuniqué ist kaum zu rechnen. Die minimale Schwankungsbreite deutscher Außenpolitik wurde maximal ausgereizt, als der Minister vor zwei Wochen der NATO eine fatale Lust am „Säbelrasseln“ gegenüber Russland bescheinigte. Sehr viel anders hätte es der Kollege Lawrow auch nicht formuliert. Oder Wladimir Putin gar.

Es klang fast so, als urteile Steinmeier nicht als Außenminister, sondern als Außenstehender über einen NATO-Kurs, der sein Missfallen erregt. Was unter anderem dem Vorhaben gelt