Mit dem Wahlsieg von Boris Tadic sei Serbien auf dem Weg nach Europa, wird versichert, als sei das Land zeitweilig in die Wüste Gobi ausgelagert worden. Serbien gehört zu diesem Kontinent wie Portugal oder Ungarn. Vielleicht gehört es nicht unbedingt zu einem Europa, das gerade einen Völkerrechtsbruch begeht, indem es die Provinz Kosovo zum Staat ausruft. Ganz bestimmt sogar sollte es zu einem Europa auf Distanz gehen, das mit dem vagen Versprechen einer serbischen EU-Kandidatur grob fahrlässig handelt. Mit einer EU der 27 sind die Grenzen der Belastbarkeit erreicht - und Serbien kann nur dann ein EU-Ticket lösen, wenn auch Mazedonien, Montenegro sowie Albanien an diesen Schalter dürfen und die EU-Aufnahme Kroatiens beschleunigt wird. Nichts davon wird in den nächsten Jahren passieren, weil sich die EU reorganisieren will.
Warum eigentlich wird dann nicht Russland in die Verantwortung für das postjugoslawische Staaten-Mosaik einbezogen, statt dass man in Brüssel oder Berlin so tut, als komme jede Nähe zwischen Moskau und Belgrad einer Verschwörung gleich? Sehr einfach: Man grenzt gern Staaten aus, die zwar in Europa liegen, aber nicht zu Europa gehören.
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