"Wir bewegen uns im Blindflug"

Nordbank Die marode HSH Nordbank sollte geordnet abgewickelt werden, sagt der Ökonom Rudolf Hickel im Freitag-Interview. Dem Staat fehle es bei seinen Hilfen an einer klaren Linie

Der Freitag: Schon wieder wird ein angeschlagenes Finanzinstitut, die HSH Nordbank, durch staatliche Hilfe, diesmal der beiden Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, gerettet, die damit an den Rand des Bankrotts geraten. Wie lange soll das noch so weitergehen?


Also nicht retten.


Wie sehen Sie das bei Opel?


Warum diese kategorische Voraussetzung?


Nun spricht Norbert Walther als Chefvolkswirt der Deutschen Bank von einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes in diesem Jahr von fünf Prozent, Wirtschaftsminister Karl Theodor zu Guttenberg widerspricht ihm sofort - gibt es einen Wettlauf der Pessimisten?


Weshalb?


Also hat sich Herr Walther letzten Endes zu weit aus dem Fenster gelehnt?


Wenn ich Sie richtig verstehe, sehen Sie die Finanzmärkte weiter als Epizentrum der Krise.


Weil in den Banken-Portfolios noch jede Menge toxische Papiere stecken?


Welche Prognose geben Sie für das Wirtschaftsjahr 2009 ab?


Diese minus 3,5 Prozent beziehen sich auf die Produktionswirtschaft oder das Bruttoinlandsprodukt insgesamt?


Worauf stützen Sie sich dabei?


Noch Ende November hat der Sachverständigenrat ein Minus von 0,2 Prozent bei der Wirtschaftsleistung für 2009 prognostiziert, jetzt erweist sich das als völlig verfehlt. Wie kommen solche Vorhersagen zustande?


Das Gespräch führte Lutz Herden

Rudolf Hickel ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler. Er war Professor für Finanzwissenschaft an der Universität Bremen und ist seit 2001 Direktor des Instituts Arbeit und Wirtschaft in Bremen. Aktuelle Texte finden sich auf seiner Homepage

Nur für kurze Zeit!

12 Monate lesen, nur 9 bezahlen

Geschrieben von

Lutz Herden

Redakteur „Politik“, zuständig für „Ausland“ und „Zeitgeschichte“

Lutz Herden studierte nach einem Volontariat beim Studio Halle bis Ende der 1970er Jahre Journalistik in Leipzig, war dann Redakteur und Auslandskorrespondent des Deutschen Fernsehfunks (DFF) in Berlin, moderierte das Nachrichtenjournal „AK zwo“ und wurde 1990/91 zum Hauptabteilungsleiter Nachrichten/Journale berufen. Nach Anstellungen beim damaligen ORB in Babelsberg und dem Sender Vox in Köln kam er Mitte 1994 als Auslandsredakteur zum Freitag. Dort arbeitete es von 1996 bis 2008 als Redaktionsleiter Politik, war dann bis 2010 Ressortleiter und danach als Redakteur für den Auslandsteil und die Zeitgeschichte verantwortlich.

Lutz Herden

Freitag-Abo mit dem neuen Roman von Jakob Augstein Jetzt Ihr handsigniertes Exemplar sichern

Print

Erhalten Sie die Printausgabe zum rabattierten Preis inkl. dem Roman „Die Farbe des Feuers“.

Zur Print-Aktion

Digital

Lesen Sie den digitalen Freitag zum Vorteilspreis und entdecken Sie „Die Farbe des Feuers“.

Zur Digital-Aktion

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Unabhängiger und kritischer Journalismus braucht aber Unterstützung. Wir freuen uns daher, wenn Sie den Freitag abonnieren und dabei mithelfen, eine vielfältige Medienlandschaft zu erhalten. Dafür bedanken wir uns schon jetzt bei Ihnen!

Jetzt kostenlos testen

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden