Na, das ist doch Super. So ein Gepladder herrschte am vergangenen Samstag. Man konnte nichts sehen außer dem rinnenden Regenwasser am Fenster. Ich finde diese Aufnahme ist eine absolute Widerspiegelung des geistigen Klimas im Lande – man sieht nichts, es ist aber trotzdem viel Krach und man freut sich, wenn man nicht raus muss.
Also: An Regentagen, wie diesen braucht man sich nichts vorzunehmen außer den täglichen Überlebensaktionen. Ein bisschen zum nächsten Discounter und dann zu Hause bleiben. Das ist übrigens das Beste am Pensionärsleben. Man kann wandern bis zum Abwinken, wie ich gestern fast durch den ganzen Wedding oder aber hier hocken und weiter Prokrastinieren.
Ja, man kann allerlei aufschieben im Leben – zuerst mal den Tod und dann alle näherliegend übernommenen Verpflichtungen.
Man kann es natürlich so machen und im Regen weinen, weil es dann keiner sieht, wie es die von mir so bewunderten Everly Brothers immer taten.
Hat man aber genug im Regen geweint, kann man auch mal ein bisschen drunter spazieren gehen wie dieser Held meiner Kindheit und Jugend Johnny Ray, der sich nicht durch Niederschläge in Niedergeschlagenheit versetzen ließ.
Oder sich erinnern - wie hier Dalida , die große Chansonette an jenen Tag, an dem er kam, der Regen.
Denn er ist ja eigentlich ein Segen, der Regen . Nur wenn es zuviel plätschert, seufzt man wie hier die Supertramps dass es schon wieder regnet.
Und am Ende stellt man mit CCR die Frage an die Menschheit, "Who stops the rain" .
Man könnte noch massenweise Regentitel hier anbieten.
Um ein bisschen Bildungsbürgerschaft noch abzuarbeiten, kann man noch auf die berühmte
Regentropfen-Prelude von Chopin verweisen.
Prelude 28 Nr. 15 . Da schmilzt einem die Seele, wenn man eine hat und es tropft und reinigt das Gemüt. Mich führt sie zurück in die Kindertage und jene, an denen ich - bei Regen und Sonne - am Klavier saß und versuchte, diese Prelude zu spielen.
Was ist Ihre Meinung?
Kommentare einblendenDiskutieren Sie mit.