Gysi gegen Wagenknecht

Streit in der Linken Das war abzusehen: Ein Brief Gregor Gysis wird breit diskutiert. Vor allem kritisiert er die absolute Empathielosigkeit mancher Linker, die den Krieg Putins höchst unglaubwürdig noch immer für eine logische Konsequenz halten.

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Es gibt einen sehr heftigen Streit zwischen einigen Linken um Sahra Wagenknecht und Gregor Gysi.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article237212671/Brief-an-Sahra-Wagenknecht-Gregor-Gysi-rechnet-mit-Genossen-ab.html

Ein paar Zitate daraus:

++ Im Rahmen eines Briefes an Parteikollegen zeigt sich der außenpolitische Sprecher der Linken, Gregor Gysi, entsetzt über das Verhalten mehrere Kollegen seiner Bundestagsfraktion. Grund für den Brief ist, laut „Welt“ eine Erklärung der Briefadressaten, darunter auch Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht, in der sie die westliche Politik der vergangenen Jahre für die Situation in der Ukraine mitverantwortlich machen.

Was ihn aber wirklich entsetze, sei „die völlige Emotionslosigkeit hinsichtlich des Angriffskrieges, der Toten, der Verletzten und dem Leid“, schreibt Gysi. Millionen Menschen seien so wie er tief bewegt, Hunderttausende demonstrierten. „Ihr seid nur daran interessiert, eure alte Ideologie in jeder Hinsicht zu retten. Die Nato ist böse, die USA sind böse, die Bundesregierung ist böse und damit Schluss für euch“, heißt es in dem Brief weiter, der an die gesamte Fraktion verschickt wurde. Ebenso wie für die von ihm angesprochenen Genossen sei das Völkerrecht entscheidend, auch er kritisiere die Nato. In diesem Fall habe das Bündnis aber „keinen einzigen Fehler begangen“, der den Krieg rechtfertige.++

Es bleibt für mich dabei, dass die Linke in dieser Zeit einfach mal hätte innehalten müssen mit dem allseits abgespulten Erklärungswesen. Die Ukraine hat Russland nicht bedroht. Die NATO hat ihren Einfluss ausgedehnt, weil Länder dort Mitglied werden wollten. Inzwischen denke ich auch: Aus gutem Grund.

Gabriele Krone Schmalz: Ich habe mich geirrt

https://www.berliner-zeitung.de/welt-nationen/putin-kennerin-gabriele-krone-schmalz-ich-habe-mich-geirrt-li.214288

Sie erinnert an die Brandt-Bahrsche Entspannungspolitik nach Prag 1968.

++ Was entspannungspolitisch alles möglich ist, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Obwohl die Sowjetunion 1968 die Demokratiebewegung in der Tschechoslowakei, den „Prager Frühling“, mit Panzern niedergewalzt hat, haben sich der damalige deutsche Bundeskanzler Willy Brandt und sein Berater Egon Bahr 1970 auf den Weg nach Moskau gemacht. Das war der Beginn der sogenannten Ostpolitik, die auf lange Sicht für alle Beteiligten nur Vorteile gebracht hat. Humanitär und wirtschaftlich. ++

Breshnew konnte allerdings in diesen Zeiten auf internationalen Respekt pochen. Die SU war hochgerüstet, unerbittlich und ihr Einflussgebiet war groß.

Das will Putin auch, aber er hat es verspielt.

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Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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