Würde im Amt...bleiben

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oder: Ein Rat an Wulff

Gestern gabs mal wieder ganz viel Wulff-Reste-Essen. Der reine Kannibalismus bei Maischberger. Die guckte auch ganz genervt, aber wenn eine Sendung geplant ist, dann ist sie halt geplant.

Und da saßen sie nun alle wieder rum: Die Frau Gertrud Höhler, die auch immer höhler wird. Hohlwangig ist sie schon. Der Michel Friedmann, der der tief bewegten Öffentlichkeit mal vorgemacht hat, wie Bereuen geht. Es geht am besten, wenn man nach der Untat heiratet und ein Kind kriegt. Das kann der Wulff nun nicht, weil das schon hinter ihm liegt.

Dann noch ein Wulff-Freund, der nett und freundlich war und eben als Freund agierte. Dann - Hilfe Hilfe – der Schauspieler Sky Dumont, der den Rufer im Theater machte. Dem hätte ich auch gern zugerufen: „Geben Sie Wulff-Freiheit, Sir.“

Der - in den letzten Tagen immer wieder zitierte - Rechtsprofessorvon Arnimzitterte beim Zitieren vor Aufregung. Aber sooft wie von ihm habe ich das Wort Vermutung lange nicht gehört.

Jörges vom Stern

klärte auf

Aber, da war ja noch der Jörges vomStern. Und der hat sich die Medien vorgenommen - den ganzen Mist noch einmal aufgerollt:

Eigentlich wolltenSternundSpiegelrauskriegen, ob der Kredit von Wulff eventuell von dem schlimmen Maschmeyer, Carsten stammt. Und da hat der Pressesprecher von Wulff, der jetzt ja auch rausgeflogen ist, denen den Vertrag mit Frau Geerkens gezeigt, damit die endlich aufhören mit dieser Vermutung.

Es wäre demGlaesekerein Leichtes gewesen, den Namen des Kreditgebers zu verdecken und nur den hinteren Buchstaben zu zeigen, das wäre eben kein "r" gewesen und damit keinMaschmeyer. Punkt. Die Journalisten hatten - laut Jörges - auch zugesagt, nur zu gucken ob Maschmeyer oder nicht, aber dann haben sie doch nicht...usw. Dann kam BILD und so ging das dann immer weiter...

Das Amt ist schon

lange beschädigt

Und mir schoss ein: Wenn überhaupt jemand das Amt ernsthaft beschädigt, dann sind es die Parteien mit ihren blöden Aushandeleien. Wenn einer das Amt beschädigt hat, dann war es der Köhler, Horst, der - nach einer etwas schärferen Pressekampagne - beleidigt abhaut statt mal Klartext zu reden und sich zu stellen. Oder richtig zu stellen.

Die anderen Amtsträger, die mir in den Sinn kommen:

Von Weizsäcker - Richy (Neuss) die Silberzunge - ein Edler, der eine beachtliche Rede gehalten hat. Die Familie ist auch hinlänglich ...im Amt gewesen.

Agent Orange

Richard von Weizsäcker war von 1962 bis 1966 Mitglied der Geschäftsführung des Chemie- und Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim . Diese Firma lieferte im Jahr nach seinem Weggang 1967 720 Tonnen Trichlorphenolatlauge an Dow Chemical. „Mit großer Betroffenheit“ habe er erst Jahre nach seiner Tätigkeit bei Boehringer von Agent Orange erfahren, sagte von Weizsäcker.

Er hätte wohl mehr wissen können, wenn er es wirklich hätte wissen wollen, schrieb damals Rudolf Augstein im "Spiegel" über ihn.

Der Herzog mit seiner Ruckrede war auch kein "Knaller". Manche witzelten, es ginge kein Rück sondern der Struck durchs Land. Der war damals aber noch nicht Verteidigungsminister, glaube ich.

Oder danach: Bruder Johannes - ein Kleinkrämer. Wenn mich nicht alles täuscht, hat er die zweite Kandidatur für den BP mit einem merkwürdigen Deal verbunden. Er tritt nur in NRW zurück und überlässt Wolfgang Clement das Feld, wenn er noch einmal kandidieren darf.

WestLB-Affäre

Und dann noch dieses: "In seiner Zeit als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen war Rau in Affären der WestLB involviert. So berichtete DerSpiegelim Februar 2000 in einerdurch massive Versuche der Verhinderung der Berichterstattungbegleiteten Reportage, dass die WestLB in undemokratischer Weise zu einer geheimen Nebenkasse des Landes gemacht wurde, wobei Reisen für Regierung und Reisen für den Wahlkampf nicht sauber getrennt wurden und Regierungsarbeit aus Quellen finanziert wurde, die das Parlament nicht kannte und nicht kontrollieren konnte. Neben dem im Spiegel-Bericht genannten Protagonisten Johannes Rau handelt es sich auch um dessen Nachfolger Wolfgang Clement.

de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Rau#Politik-Aff.C3.A4ren

So hantieren die Medien – die veröffentlichte Meinung- tief in die Harfe greifend – mit der Würde des Amtes. Was aber bei den vergangenen Amtsinhabern besonders gewürdigt wird, ist ein ordentliches elitäres Theater der Würde. Der schöne medial polierte Schein

Mein Rat an Wulff: Würde im Amt bleiben. Aus volksmedizinischen und volkspädagogischen Gründen. Die sind so zugedröhnt die Deutschen, die kriegen einen turkey, wenn Sie verschwinden. Ich merks ja an mir selbst, ich bin auch schon ganz besoffen von dieser Buprä-Kredit-BILD-Arie. Da ist es doch am Besten, Sie halten sich weiter zur Verfügung.

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Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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