Kino im TV | Allein in Japan

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Jeden Tag halte ich im Fernsehprogramm Ausschau nach den Schätzen, die ja durchaus gezeigt werden, die man aber aus den unterschiedlichsten Gründen verpasst.









20:15 Uhr arte
Nobody knows - Die Kofferkinder (誰も知らない Dare mo shiranai) von Hirokazu Koreeda, mit Yūya Yagira

Der zwölfjährige Akira muss auf seine kleinen Geschwister aufpassen, nachdem Mutter Keiko sie alleine gelassen und den jüngeren verboten hat, die Wohnung zu verlassen.

Der Film ist an eine wahre Begebenheit angelehnt, die sich in den Achtziger Jahren ereignete und Regisseur Koreeda sehr bewegt hat. Laut Wikipedia wollte er mit dem Nobody knows zeigen, dass es in dem Leben der Kinder auch etwas Schönes gegeben haben muss. Yūya Yagira bekam für die Darstellung des Akira die Goldene Palme.








22:35 Uhr arte
Kikujiros Sommer (菊次郎の夏, Kikujirō no Natsu) von Takeshi Kitano, mit Takeshi Kitano

Masao wohnt bei seiner Großmutter und macht sich auf, seine Mutter zu besuchen, nachdem er ihre Adresse erfahren hat. Unterwegs trifft er auf den Ex-Yakuza Kikujiro, der ihn begleitet.

Der Film ist von Takeshi Kitano und dieser spielt auch die Rolle des Kikujiro. Ich habe schon einige Filme von ihm gesehen. Die meisten sind ernst, eigenartig, aber bisher hat mich jeder beeindruckt. Erst kürzlich habe ich herausgefinden, dass es sich mit Kitano um jenen Takeshi handelt, von dem die bizarre Spielshow Takeshi's Castle stammt, die aber offenbar fürs deutsche Fernsehen kaputt synchronisiert wurde und somit noch sonderbarer anmutete.

Nachdem ich den Trailer gesehen habe, habe ich ein wenig Angst, dass auch Kikujirus Sommer kaputt synchronisiert sein könnte. Der japanische Humor ist ohnehin ein wenig befremdlich für mich, wirkt schnell einmal albern, obwohl dies ganz gewiss nicht die Intention ist. Umso interessanter also, hier weiter die Sinne zu schärfen. Da Kikujiros Sommer ein Road Movie ist, hoffe ich, viele unterschiedliche tolle Dinge Japans gezeigt zu bekommen und auch welche wiederzuerkennen.







00:25 Uhr zdf
Berlin is in Germany von Hannes Stöhr, mit Jörg Schüttauf, Julia Jäger und Robin Becker

Martin wird nach elf Jahren aus dem Gefängnis entlassen, wo er wegen Totschlags einsaß. Damals lebete er noch in der DDR, jetzt befindet er sich mitten im wiedervereinigten Deutschland, das er lediglich aus dem Fernsehen kennt.

Der Film hat einige Preise gewonnen und die auf Wikipedia zitierten Kritiken sind so gut, dass ich mir Berlin is in Germany auf jeden Fall aufnehmen werde. Immerhin verzichtet der Film angeblich auf Vorurteile und Klischees und macht vielleicht/hoffentlich genau das, was hier in der Community so oft gewünscht wird: ein realistisches Ost-West-Bild zeichnen.


Und sonst so?

20:15 Uhr kabel1 Top Gun von Tony Scott
20:15 Uhr eins Festival Zurück im Sommer (Fireflies in the Garden) von Dennis Lee
22:15 Uhr zdf Spy Game von Tony Scott
23:00 Uhr mdr Goya von Konrad Wolf
23:15 Uhr ndr Vier Minuten von Chris Kraus
00:15 Uhr mdr Lolita von Adrian Lyne
01:40 Uhr Das Erste Endlos ist die Prärie von Elia Kazan

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Geschrieben von

Maike Hank

Die Eulen sind nicht, was sie scheinen.

Maike Hank

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