Kino im TV | Ich fahr Taxi

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Jeden Tag halte ich im Fernsehprogramm Ausschau nach den Schätzen, die ja durchaus gezeigt werden, die man aber aus den unterschiedlichsten Gründen verpasst.






22:25 Uhr 3sat
Verrückte Rettung (Sumaschedschaja Pomosch) von Boris Chlebnikow

Der nicht so ganz helle Jenja kommt vom Land nach Moskau, um als Hilfsarbeiter Geld zu verdienen. Nachdem er ausgeraubt wurde, nimm ihn ein ehemaliger Ingenieur bei sich auf und spannt ihn bei seltsamen Aktionen ein.

3sat hat gerade Russland-Thementage und der Film wird mit deutschen Untertiteln gezeigt. Ich fand hingegen nicht einmal einen untertitelten Trailer, aber ich denke, man kann sich auch so ein recht gutes Bild von der Stimmung in Verrückte Rettung machen. Da ich skurrille Figuren in einer wenig glatten Umgebung mag, erscheint mir der Film trotz der wenigen Informationen, die es zum Film im Netz gibt, sehenswert. Und da hier ja schon mal angemerkt wurde, ich würde immer nur West-Sachen anschleppen (na gut, es ging um Bücher), freue ich mich umso mehr, dass ich nun einmal eine Empfehlung für einen russischen Film aussprechen kann. Dawei dawei! (Das habe ich hier in der Community gelernt <3 )






23:15 Uhr wdr
Auf Anfang (Reprise) von Joachim Trier

Erik und Phillip sind konkurrierende Freunde mit schriftstellerischen Ambitionen. Phillip wird ein erfolgreicher Autor, Erik landet in einer psychiatrischen Klinik. Später ist es jedoch er, der Phillip wieder zum Schreiben bringen möchte, doch dieser will lieber seine zerbrochene Beziehung retten.

Hui, der Film hat einige Preise gewonnen und ein bisschen musste ich über die Erklärung auf Wikipedia lachen, Auf Anfang habe eine unnorwegische Erzählstruktur. Ich freute mich aber sogleich über den Nachsatz, dass sich Regisseur Trier von Truffaut und der Nouvelle Vague beeinflussen ließ.

Hier interessiert mich natürlich der Aspekt des Schreibens. Ich kenne mittlerweile so viele Menschen, die ein Buch geschrieben (und veröffentlicht) haben oder gerade eines schreiben, so dass es ziemlich anstrengend für mein Befinden wäre, hier in Konkurrenzdenken zu verfallen. Ich bin allenfalls neidisch auf die, die es sich – Dank Buchvertrag oder Stipendium – leisten können, einfach nur zu schreiben und das nicht nach der Arbeit machen müssen. So würde ich mit dem fiktiven Lottogewinn also nicht mehr in erster Linie eine Reise machen, sondern mir eine Auszeit finanzieren.







00:30 Uhr kabel1
Taxi Driver von Martin Scorsese, mit Robert De Niro, Peter Boyle, Cybill Shepherd, Jodie Foster und Harvey Keitel

Der unter Schlafstörungen leidende Vietnam Veteran Travis Bickle arbeitet nachts als Taxifahrer in New York. Die von ihm wahrgenommene Dekadenz und Verderbheit nähren seinen Drang, gewaltvoll durchzuknallen.

Die bekannteste Szene ist natürlich diese hier, und sogar Mr. Garrison aus Southpark wurde sie beim Waffenkauf untergejubelt.

Angeblich stand bei der Szene lediglich im Drehbuch, dass Bickle in den Spiegel schaut und der Rest stammt von De Niro selbst. Dieser soll sich methodactingmäßig auf die Rolle vorbereitet haben und fuhr hierzu selbst Taxi (die Angaben reichen von mehreren Tagen bis hin zu einem Monat) und trug der Sage nach hierbei die Kleidung von Paul Schrader, von dem das autobiografisch beeinflusste Drehbuch stammt.

Ich habe den Film nur ein Mal vor sehr langer Zeit gesehen und erst kürzlich, nachdem ich mir die DVDs zu Das Model und der Schnüffler bestellt hatte (ich bin ja heimlich in den jungen Bruce Willis verliebt), festgestellt, dass Cybill Shephard, die ich bisher eher aus Serien kannte, auch in Taxi Driver mitspielt. Um Jodie Fosters Beteiligung wusste ich natürlich, die fand ich früher viel zu toll, um das zu vergessen oder zu übersehen. Die wurde, weil sie damals noch so jung war, im Film von ihrer älteren Schwester bodygedoublet. Heute Abend also Peng Peng!

Und sonst so?

20:15 Uhr kabel1 Forrest Gump, von Robert Zemeckis
22:05 Uhr Vox Sieben (Seven), von David Fincher
22:15 Uhr kabel1 Ladykillers (The Ladykillers), von Ethan und Joel Coen
00:25 arte Ich kämpfe um dich (Spellbound), von Alfred Hitchcock

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Geschrieben von

Maike Hank

Die Eulen sind nicht, was sie scheinen.

Maike Hank