Kino im TV | Jojo-Effekt

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Jeden Tag halte ich im Fernsehprogramm Ausschau nach den Schätzen, die ja durchaus gezeigt werden, die man aber aus den unterschiedlichsten Gründen verpasst.






23:15 Uhr wdr
Der Maschinist (The Machinist) von Brad Anderson, mit Christian Bale und Jennifer Jason Leigh

Trevor Reznik, ein an Schlaflosigkeit leidender, abgemagerte Fabrikarbeiter, führt ein tristes Leben und gleitet immer tiefer hinein in seine Welt aus Paranoia und Selbstzerstörung.
Der Name der Figur ist eine eine Anspielung auf Trent Reznor (Nine Inch Nails) und der Film fühlt sich auch so an wie Reznors Musik: düster, aber dennoch wie ein Sog, dem man gerne folgt.

Christian Bale hat für die Rolle des Trevor Reznik sehr viel abgenommen und ist damit sozusagen die Antithese zu Renée Zellweger, die für ihre Bridget-Jones-Filme ein paar Kilo schwerer wurde – um anschließend gerade mal so auszusehen wie der Durchschnitt der westlichen Welt.

Weitere Schauspieler, die für eine Rolle ihr Gewicht veränderten:
Charlize Theron für Monster (+), Tom Hanks für Philadelphia (-) und Cast Away (-), 50 Cent (haha, Schauspieler) für All things fall apart (-), Matt Damon für Der Informant (+) und Courage under Fire (-), Sylvester Stallone für Copland (+), James Spader für Supernova (+) und Jared Leto für Chapter 27 (+).

Als ausgleichenden Snack empfehle ich zum Film ein paar Kinder Riegel. Begleitendes Getränk: Coke zero.






00:30 arte
I killed my mother (J'ai tué ma mère) von Xavier Dolan, mit Xavier Dolan

Die irgendwie autobiografische Geschichte des homosexuellen Xavier, der während seiner Pubertät nicht mehr mit seiner spießigen Mutter zurechtkommt, sich die ganze Zeit mir ihr streitet.

Ich schäme mich immer ein wenig, wenn ich von 17-jährigen Jugendlichen lese, die in diesem Alter bereits (Dreh)bücher schreiben, Lieder komponieren, anderen die Welt erklären oder sie im Kleinen womöglich sogar retten, weil sie sich mit Haut und Haar für eine gute Sache einsetzen. Xavier Dolan war genau so jung als er das Buch zu J'ai tué ma mère schrieb und 19 als er den Film drehte. In Cannes gewann er damit drei Preise und ich höre jetzt sofort auf zu arbeiten und mache mit meinem Roman weiter!

Und sonst so?
22.25 Uhr, 3sat, Eine demanzipierte Frau (Plenty) – dieser deutsche Titel!
00:20 Uhr, Das Erste, Frantic – Indie!*

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Geschrieben von

Maike Hank

Die Eulen sind nicht, was sie scheinen.

Maike Hank