Wohin das Militär fliegt ... oder auch nicht. Australien und Vanuatu.

Ärger im Indopazifik. Ein Szenario, das sich überall im Pazifik abspielt und das Potenzial hat, zu erheblicher politischer Instabilität zu führen, insbesondere in kleineren, weniger gut regierten Ländern.

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Ärger in Vanuatu …

Vanuatu ist eine kleine ehemalige französische Kolonie, etwa 400 km nordöstlich von Neukaledonien und 900 km westlich von Fidschi. Letzte Woche war das Land in eine politische Debatte über seine Sicherheitsbeziehungen zu Australien verwickelt. Die Oppositionspartei des Landes äußert Bedenken hinsichtlich eines kürzlich zwischen beiden Nationen unterzeichneten bilateralen Abkommens.

Die Kritik wird von einem ehemaligen Premierminister, Bob Loughman, angeführt, der unter anderem wegen des neuen Sicherheitsabkommens mit Australien einen Misstrauensantrag gegen Premierminister Ismael Kalsakau gestellt hat.

Bob Loughman wurde während seiner Amtszeit dafür kritisiert, ein ähnliches Abkommen mit China unterzeichnet zu haben.

In dem Antrag heißt es unter anderem: „Der ehrenwerte Premierminister und seine Regierung müssen ihre Beziehungen unparteiisch führen und dürfen nicht zulassen, dass unsere unabhängige und souveräne Nation in ein Spiel hineingezogen wird, das sie nicht will, und von konkurrierenden Nationen unangemessen ausgenutzt wird, um in unserem Land die Vorherrschaft auszuüben."

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Vanuatu ist offensichtlich ein weiteres kleines pazifisches Land, das im chinesisch-amerikanischen Wettbewerb gefangen ist und darum kämpft, den besten Weg zu finden, mit der Situation umzugehen.

Ein Szenario, das sich überall im Pazifik abspielt und das Potenzial hat, zu erheblicher politischer Instabilität zu führen, insbesondere in kleineren, weniger gut regierten Ländern.

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Dazu gehört:

Großes australisches Militärmanöver ist zu Ende – Was sagt es uns über den Pazifik?

Die Übung 'Talisman Sabre 2023' endete letzte Woche und die Übung verrät uns viel über die zunehmende Militarisierung des Pazifiks.

Die Übung war die größte jemals in Australien durchgeführte internationale Übung und umfasste 30.000 Soldaten aus 13 Nationen. Einige wichtige Beobachtungen sind:

Zu den 13 beteiligten Nationen gehörten die UK, Kanada, Deutschland und Frankreich.

Die NATO-Staaten bauen Beziehungen auf und praktizieren Interoperabilität mit pazifischen Staaten. Ein frühes Beispiel dafür, wie die neue strategische Ausrichtung der NATO auf den Pazifik umgesetzt wird. Die gemeinsame Ausübung von See-, Luft- und Bodentruppen testet die Interoperabilität in einem gemeinsamen Umfeld und bestätigt, dass diese Komponenten der Kampfkraft effektiv zusammenarbeiten können.

Die Übung bietet den Vereinigten Staaten die Gelegenheit, ihre Ansätze für die Zusammenarbeit sowohl mit ihren europäischen Verbündeten im Pazifik als auch mit technologisch weniger fortgeschrittenen lokalen Streitkräften zu testen und anzupassen. Ziel ist es, eine Interoperabilität zu erreichen, die es ermöglicht, das lokale Wissen und die Beziehungen lokaler Armeen als Teil gemeinsamer Streitkräfte zu nutzen.

Logistische Regelungen wurden getestet. Australien beherbergte 30.000 Menschen auf einem riesigen Gebiet und bot die Gelegenheit, die Verwaltungsverfahren und die Logistik zu testen, die erforderlich wären, wenn in dem Gebiet eine große gemeinsame Streitmacht gebildet würde.

Darüber hinaus stellte der umfangreiche Umfang der Übung die Fähigkeit der Verbündeten auf die Probe, Aktivitäten in einem großen geografischen Gebiet zu koordinieren, eine wichtige militärische Fähigkeit im Pazifik.

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Die wichtigste Beobachtung der diesjährigen Übung 'Talisman Sabre' ist, dass Australien, die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten die Vorbereitungen für einen Konflikt im Pazifik sehr ernst nehmen – eine starke Botschaft für alle, die sich für die Region interessieren.

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Dazu gehört:

China und die Philippinen geraten im Südchinesischen Meer weiterhin aneinander.

Die Philippinen beanspruchen ein Gebiet namens „Second Thomas Shoal“ und ließen Ende der 90er Jahre ein verlassenes Kriegsschiff auf dem Riff landen, um es als Stützpunkt für die Durchsetzung ihrer Souveränität über das Riff zu nutzen. Soldaten des Philippines Marine Corps besetzen das Schiff und machen den philippinischen Anspruch auf das Riff geltend.

Seitdem fordert China die Entfernung des Schiffes und ist in den letzten Jahren immer lauter geworden, einschließlich der Blockade der Nachschubversorgung. Am 5. August setzten Schiffe der chinesischen Küstenwache Wasserwerfer und Manöver ein, um philippinische Schiffe daran zu hindern, die Garnison auf dem Riff mit Nachschub zu versorgen.

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Diese Situation besteht schon seit längerem und zeigt den Einsatz einer Mischung aus militärischen und zivilen Interventionen, die in eine „Grauzone“ unterhalb der Kriegsführung fallen.

Wenn die Spannungen im Pazifik weiter zunehmen, sollten wir mit mehr Aktivitäten dieser Art in anderen Teilen der Region rechnen. Konkurrenten nutzen solche gemischten Strategien, um territoriale oder diplomatische Initiativen ihrer Gegner zu blockieren.

(Aus dem Englischen, verschiedene Quellen)

Dazu gehört auch:

In diesem Zusammenhang sind nicht nur Geschehnisse im direkten pazifischen Raum beachtenswert, sondern auch Ereignisse, die über Indien westlich hinausreichen, z.B. nach Pakistan, Afghanistan, etc. bis hin zur Türkei.

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https://thedailyblog.co.nz/2023/08/15/guest-blog-ben-morgan-pacific-intelligence-update-25/

https://www.defence.gov.au/exercises/talisman-sabre

https://www.bundeswehr.de/de/organisation/heer/aktuelles/schwerpunkte/talisman-sabre

https://www.dailypost.vu/

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man.f.red

„Wenn einer, der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum, schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der.“ ... permakultur@startmail.com

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