Nach dem Luftholen

Kampfzone 50 Jahre lang war ein überflüssiger Flughafen in Frankreich besetzt. Jetzt rückt die Staatsmacht vor
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2018
Unheimliche Begegnung der dritten Art: Polizisten bei der Räumung des Graswurzelcamps
Unheimliche Begegnung der dritten Art: Polizisten bei der Räumung des Graswurzelcamps

Foto: Loic Venance/AFP/Getty Images

Da ist noch freies Land, frei für Utopien! Weit im Westen Frankreichs gelegen, groß wie ein Flughafen, der hier einst geplant war, Aéroport du Grand Ouest, über 16 Quadratkilometer. Fruchtbares Land mit Wäldern, Wiesen, Feuchtgebieten, das unter Beton verschwinden sollte, zwischen Nantes und der Gemeinde Notre-Dame-des-Landes, es ist nicht weit bis zur Mündung der Loire in den Atlantik. Es geht um einen vor 50 Jahren geplanten, überflüssigen und seitdem umkämpften Flughafen – LA ZAD. Nicht zum ersten Mal rückt die Staatsgewalt an, um Besetzer, die zu Bewohnern wurden, zu vertreiben, um das Gebiet „zu räumen“. In diesem Jahr wieder: seit dem 9. April die geballte, überdimensionierte Staatsgewalt, pausenlos Granate