„Es braucht keine Sanktion, sondern Zeit“

Interview Inge Hannemann war Arbeitsvermittlerin im Jobcenter und kämpft gegen die Hartz-IV-Sanktionen – nun mit dem Projekt „Sanktionsfrei“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2016
„Erwerbslose kennen oft ihre Rechte nicht. Wir ändern das“
„Erwerbslose kennen oft ihre Rechte nicht. Wir ändern das“

Foto: CommonLens/Imago

In einem Café unweit des Bundeskanzleramtes sitzt Inge Hannemann und blickt zum nahen Berliner Hauptbahnhof. So bereitwillig sie Zeit für dieses Interview gewährt hat: Hannemann kann es kaum erwarten, gleich zurück nach Hamburg zu fahren, wo sie seit 2015 im Parlament des Stadtstaates sitzt, in der Bürgerschaft. Und wo sie, je nach Blickwinkel, zur „Nestbeschmutzerin“ oder zur „Hartz-IV-Rebellin“ wurde – als Mitarbeiterin des Jobcenters, die ihren Ermessensspielraum nutzte, um viele Sanktionsbescheide für Arbeitslose aufzuheben und per Blog die von der Agenda 2010 vorgesehene Bestrafungspolitik kritisierte. Nun hat Hannemann mit dem Gründer von mein-grundeinkommen.de, Michael Bohmeyer, und anderen das Projekt „Sanktions