„Brust“ von Anja Zimmermann: Adorno soll bei Busenattentat geweint haben

Bilderwelten Die Kunsthistorikerin Anja Zimmermann befasst sich mit dem „politischen Körperteil“ schlechthin, der weiblichen Brust. Ihr Buch ist ein faszinierender Abriss der Geschichte des Busens und seiner kulturellen Rezeption
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2023
Die nackte Brust: Ein Politikum seit dem Anbeginn der Geschichte
Die nackte Brust: Ein Politikum seit dem Anbeginn der Geschichte

Foto: Miguel Medina/AFP/Getty Images

Sie ist Gegenstand von Kontrolle und Reglement, doch avancierte sie auf dem Feld des Politischen zum Symbol für Befreiung: die Brust. Sie wird eingeengt, sogar juristisch reglementiert, sie ist ein politisches Körperteil. Als solches betrachtet sie die Kunsthistorikerin Anja Zimmermann. Ihr Buch Brust ist ein faszinierender Abriss der Geschichte des Busens und seiner kulturellen Rezeption. Etwa als Körperteil, das wie kein anderes für Erotik steht, wobei das erotische Spiel auf der Dialektik von Sichtbarem und Unsichtbarem beruht.

Zimmermann zeichnet detailliert die Darstellungsgeschichte des Busens nach. So erscheinen in Malerei und Plastik die immer gleichen Brustformen: Sie sind klein, fest, aufrecht. Weil der erotische Busen halbkreisförmig sein muss und mit ger