Die Bekloppten

Grotesk Nie waren die Neurosen einer Familie unterhaltsamer als in Nele Pollatscheks furiosem Debüt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2016

Möglicherweise hat Nele Pollatschek an den ersten Satz aus Anna Karenina gedacht, als sie an ihrem Roman Das Unglück anderer Leute arbeitete: „Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre Weise unglücklich.“ Wobei man fragen muss, ob Tolstoi tatsächlich recht hat: Sind alle unglücklichen Familien auf ihre Art unglücklich? Oder gibt es doch nur eine Art des familiären Unglücks?

Das Unglück beginnt ja meist schon damit, dass man überhaupt eine Familie hat, siehe Nele Pollatschek. Dabei ist Thene, die 25-jährige Protagonistin aus ihrem Debütroman, familienmäßig gewissermaßen mehrfach vom Schicksal geschlagen: Da wären nicht nur die manipulative Borderline