Susanne Tägders „Das Schweigen des Wassers“: Eine Stadt sucht keinen Mörder

Vertuscht Susanne Tägder greift in ihrem Krimi einen realen Mordfall an einer jungen Frau in der DDR auf. Ihr Buch lebt von der atmosphärischen Dichte des Settings irgendwo in Mecklenburg-Vorpommern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2024
Susanne Tägders „Das Schweigen des Wassers“: Eine Stadt sucht keinen Mörder

Foto: Osman Rana

Ausgerechnet Wechtershagen! Hierher verschlägt es Hauptkommissar Groth, der als „Aufbauhelfer Ost“ von Hamburg nach Mecklenburg-Vorpommern in ebenjenes Kaff seiner Kindheit versetzt wird. Dort soll er ehemaligen Volkspolizisten korrekte Vernehmungslehre beibringen – die Art von Vernehmung, wie sie in einem Rechtsstaat praktiziert wird. Autorin Susanne Tägder lässt ihren Kommissar in Das Schweigen des Wassers im Sumpf von Machtmissbrauch und SED-Diktatur ermitteln. Gleich zwei Gerechtigkeitsebenen werden tangiert: Groth muss nicht nur einen Mörder ermitteln, sondern Einblick in die Machtstrukturen der Stasi gewinnen. Diese ließen Unschuldige zu Opfern werden und Schuldige ihrer gerechten Strafe entkommen. Ungerechtigkeit auf Meso- und Metaebene als