„Ich bleibe eben bei den Dramen hängen“

Porträt Gisbert zu Knyphausen wuchs als Spross einer Adelsfamilie auf, lernte Musiktherapie und besingt nun seine eigene Schwermut
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2020
Ist Melancholie Luxus? – „Ja, absolut!“
Ist Melancholie Luxus? – „Ja, absolut!“

Foto: Doro Zinn für der Freitag

Verscheuern wir unsern Tag, gehn zum Flohmarkt, spielen Cowboys, ganz egal, wohin das führt. Keiner kann dieses „Immer nur suchen, niemals bleiben“, das Unstete, so besingen wie er, bloß nicht entscheiden, immer so ’ne Sehnsucht.

Gisbert zu Knyphausen live, für manche ist das Glück, er macht was mit den Leuten, beim kleinen Festival in Königs Wusterhausen, im Kesselhaus in Berlin, im Wohnzimmer. Vordergründig ist es die Instrumentierung, seine raue Stimme. Danach kommen die Worte, seine zarte Poesie. Der 41-Jährige gehört zu einer jüngeren Generation von Singer-Songwritern, die deutschsprachigen Chanson-Rock machen, andere sind Max Prosa, Felix Meyer oder Olli Schulz. Das Magazin Rolling Stone lud Gisbert zu Knyphausen und Reinh