„Man braucht jetzt etwas Ausgleichendes“

Interview Anna Holfeld ist Paartherapeutin. Sie weiß, wie man einander die Zeit der Quarantäne erleichtert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2020
„Man braucht jetzt etwas Ausgleichendes“

Illustration: Ira Bolsinger für der Freitag, Foto: Stefan Kessel

Das Gespräch findet per Skype statt. Anna Holfeld sitzt allein in ihrer Praxis für Paartherapie in Berlin-Neukölln, die anderen Kollegen sind im Homeoffice. Nebenan spielen ihre beiden Söhne, sagt sie. Bisher waren sie meist bei der Oma. Holfeld will bald mit ihrem Ex-Mann, der Freundin und den Kindern zusammenziehen – es wird ein Experiment. Sie muss dafür noch Regale aufbauen, was ablenke in diesen aufgeladenen Zeiten. So ein neues Projekt könne sie jedem empfehlen, zum Beispiel endlich mal Fotos sortieren oder Frühjahrsputz. Holfeld hat eine sanfte Stimme und sie wirkt etwas müde.

der Freitag: Frau Holfeld, Sie sind Paartherapeutin. Wie wirkt sich Corona auf Ihre Arbeit aus?

Anna Holfeld: Ich erlebe gerade eine große Verunsicherung. Paare