1917: Paradies und Sünde

Zeitgeschichte Im Film „Leuchte, mein Stern, leuchte“ zieht der Schauspieler Iskremas durch Revolution und Bürgerkrieg in Russland. Sein Credo: Die Kunst kann größer als das Leben sein
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2017

Das waren Zeiten, als ein Film wie Leuchte, mein Stern, leuchte, der 1969 in der Sowjetunion entstand, mit einer gewissen Verzögerung in die Kinos der DDR kam (am 4. Februar 1972), um dann mit dem lässigen Abstand von einem Monat besprochen zu werden. In der Kulturzeitung Sonntag (ostdeutsche Vorgängerin des Freitags) vom 12. März 1972 lobt Rolf Richter das Werk des Regisseurs Alexander Mitta als weiteren Beweis „für das schöpferische Verhalten der sowjetischen Filmleute zu den Problemen der Wirklichkeit“. In der DDR war der Spielfilm über einen kunstvernarrten Wanderschauspieler im Jahr 1920 ein Hit in den Klubkinos, vergleichbar mit Michail Kalatosows Wenn die Kraniche ziehen von 1957 (der derzeit in einem an Zuschauerwünschen ausgerich