Nachtseite

Kunstbau Zürich hat bald das größte Museum der Schweiz. Doch die Sammlung Bührle ist heftig umstritten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 40/2021
Georg Bührle im Kreise seiner Sammlung, Zürich 1954
Georg Bührle im Kreise seiner Sammlung, Zürich 1954

Foto: Getty Images

Zürich ist schön. Gehen wir auf den Waidberg, sehen wir auf die alte Stadt mit ihren Türmchen, gerahmt von bewaldeten Kuppen. Dahinter glänzt der See und die verschneiten Alpengipfel geben ein Zeichen, dass es noch etwas Größeres gibt als das Gewimmel dort unten. Zürich hat aber auch richtig hässliche Seiten. Die Hügelkette nach Norden ist zugleich Wohlstands- und Scheidegrenze zwischen Establishment und Prekariat. Hier Goldküste und Sonnenseite an der Limmat, dort die Nachtseite im Glatttal: Affoltern, Seebach, Oerlikon mit Hallenstadion, stupiden Wohnquartieren, Büroklötzen. Dahinter kommt der Flughafen Kloten und in Regensdorf der größte Knast im Land.

So richtig unwohl wird einem jedoch, wenn man weiß, dass hier