Teheran underground

Nicht in Berlin Sobald sich in Irans Hauptstadt die Türen schließen, wird die Metro zum mobilen Basar. Je verschleierter die Verkäuferinnen, desto provokativer die angebotene Unterwäsche
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2016

Die verschleierte Frau auf dem gelben Schild lächelt. Jemand hat ein Smiley in die leere Fläche ihres Gesichts gemalt. Denn hier gilt: Women only. Hinter der gelben Linie haben sich derweil die Frauen schon an der Bahnkante aufgestellt. In der Öffentlichkeit sind Berührungen eher selten. Geht es aber darum, in die Metro einzusteigen, verlieren die Frauen untereinander jegliche Distanz. Nur jene, die die Freiheit der iranischen Frau jenseits der gelben Linie verteidigen, haben sich zwischen den Männern eingereiht.

Lala und ihre Mutter sind zwei von ihnen. Vorher haben sie in einem Hinterhof Fleisch mit Bohnen gegessen, obwohl Ramadan ist. Das sind die ersten Dinge, die man von ihnen erfährt. Das und den Namen von Lalas 2.000 Follower starkem Instagram-Account, a