„Leben in einer Blase“

Israel In ihrem Dokumentarfilm „Kinder der Hoffnung“ zeigt Yael Reuveny eine Generation, die es gut hat – eigentlich. Hier spricht sie über eine israelische Mittelklasse, über die man in Deutschland wenig weiß
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2021

Wir treffen uns in einem Kaffee irgendwo in Berlin-Mitte, wo die in Israel geborene Regisseurin seit einiger Zeit wohnt. Ihr neuer Dokumentarfilm porträtiert eine Generation von jüdischen Israelis um die 40 aus der Mittelklasse, über die man hierzulande wenig weiß, auch wenn man viel über Israel spricht …

der Freitag: Frau Reuveny, nehmen wir Avi, den Sie in einer Bar in Petach Tikwa treffen. Was arbeitet er eigentlich?

Yael Reuveny: Er arbeitet irgendwas im Hightech-Bereich. Wie die meisten meiner alten Klassenkameraden, die im Film zu Wort kommen.

Er bezeichnet sich selbst als „sehr patriotisch“. Ich nehme an, er würde Likud wählen.

Das weiß ich nicht. Er könnte genauso gut Mitte-Links wählen ... Die Gegend, in der wir aufge