Hans Modrow: „Die DDR war Ballast“

Interview Hans Modrow spricht über Michail Gorbatschows Rolle bei der deutschen Wiedervereinigung und dem Zerfall der Sowjetunion
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2021
Blick in die Asservatenkammer des Deutschen Historischen Museums
Blick in die Asservatenkammer des Deutschen Historischen Museums

Foto: Norbert Enker/laif

Hans Modrow hat eine andere Lesart des Putschversuchs im August vor dreißig Jahren als andere. Der Linke-Politiker und letzte Ministerpräsident der DDR sieht die Rolle von Michail Gorbatschow weit kritischer als viele. Die Ereignisse in Moskau, die später zu Gorbatschows Rücktritt und dem Ende der Sowjetunion führten, interpretiert er als Ergebnis einer gescheiterten Politik.

der Freitag: Herr Modrow, wie beurteilen Sie die deutsch-russischen Beziehungen? Die Beziehungen des gesamten Westens zu Russland sind extrem schlecht, aber Deutschland hält immerhin an Nord Stream 2 fest und hat der ukrainischen NATO-Mitgliedschaft widersprochen.

Hans Modrow: Deutschlands Verhalten ist extrem unbefriedigend. Bundesaußenminister Heiko Maas bringt die Möglichkeiten