Er existiert, der freie Wille

Philosophie Die Idee von der Determiniertheit des Menschen wird in der künstlichen Intelligenz zum Kult. Ein Einspruch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2021
Er existiert, der freie Wille

Illustration: der Freitag

In immer neuen Wellen erreicht uns die Nachricht, einen „freien Willen“ gebe es nicht. Alles, was wir Menschen tun, sei bis ins kleinste Detail vorab determiniert. Die Argumente wiederholen sich, treten aber jedes Mal als Neuigkeit auf, man kann das schon eine Sturmflut nennen. Dass sie ganz haltlos sind, soll hier gezeigt werden.

Das Erste, was auffällt, ist die immanente Unlogik des Determinismus. Wenn alles determiniert ist, sind dann nicht auch die Deterministen selbst zu ihrer Vorstellung, alles sei determiniert, gezwungen? Aber es gibt noch andere Vorstellungen, zum Beispiel die, dass Annahmen, die einigen oder allen Wissenschaftlern für wahr gelten, sich später als falsch erweisen können. Die Deterministen können diese Vorstellung selbst wieder nu