Wer kriegt Kredit?

Kapital Linda Scotts neue Studie nimmt die ökonomische Lage der Frauen in den Blick
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2020
Wichtiger Indikator ökonomischer Entwicklung: Unternehmerin in ihrem Friseurladen in Ghana
Wichtiger Indikator ökonomischer Entwicklung: Unternehmerin in ihrem Friseurladen in Ghana

Foto: C. Sappa/Getty Images

Das Buch Das weibliche Kapital beginnt mit der Reise einer Gruppe von Frauen um Linda Scott durch Ghana: Sie wollen herausfinden, was die dort lebenden Frauen daran hindert, an der Wirtschaft jenseits von Hausarbeit teilzunehmen. Scott weiß als Wirtschaftswissenschaftlerin, dass das Bruttoinlandsprodukt eines Landes „stark und anhaltend steigt“, sobald auch verheiratete Frauen in den Arbeitsmarkt vordringen. Da deren Ausgaben für das Wohlergehen der Haushalte – Ernährung, Bildung, Kinderbetreuung und so weiter – das Grundgerüst einer werdenden Mittelschicht darstellen und diese wiederum eine Marktwirtschaft stabilisiert (während Männer als Gruppe eher Luxusgüter für sich selbst kaufen), spielen sie bei der ökonomischen En