Hirokazu Koreedas „Die Unschuld“: Aus Monstern werden Freunde

Kino Hirokazu Koreeda gilt als bedeutendster zeitgenössischer Autorenfilmer Japans. In seinem neuen Film „Die Unschuld“ geht es um die Suche nach der Wahrheit, die für jeden eine andere sein kann – je nach Perspektive
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2024
Welche Rolle spielt Klassemkamerad Yori (Hinata Hiiragi, li.) in Bezug auf Minatos (Soya Kurokawa) seltsames Verhalten?
Welche Rolle spielt Klassemkamerad Yori (Hinata Hiiragi, li.) in Bezug auf Minatos (Soya Kurokawa) seltsames Verhalten?

Foto: Monster Film Committee

Japans bekanntestes Monster ist eine Riesenechse. Sie ist groß, ungelenk und das Ergebnis einer von der menschlichen Zivilisation verschuldeten Katastrophe. Im jüngsten Film des japanischen Filmemachers Hirokazu Koreeda gibt es ebenfalls ein Monster, doch es kommt auf leisen Sohlen daher, indem es sich scheinbar im Kopf eines Jungen einnistet. Ob man denn noch ein Mensch sein könne, wenn man das Gehirn eines Schweins implantiert bekommen hat, will der Fünftklässler Minato (Soya Kurokawa) von seiner Mutter Saori (Sakura Ando) wissen.

Natürlich nicht, lautet die eindeutige Antwort. Die beiden schauen vom Balkon ihrer Hochhauswohnung auf ein brennendes Gebäude mitten in der japanischen Kleinstadt. Nicht Godzilla hat es in Schutt und Asche gelegt, sondern ein