Jonathan Coe: „Wir waren nie voll dabei“

Interview Nun verlässt uns Großbritannien also. Ein zorniger Blick zurück mit dem Schriftsteller Jonathan Coe
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2020

Wer verstehen will, was in diesem Land in den letzten 50 Jahren vor sich ging, muss Jonathan Coes Geschichte der Familie Trotter lesen. Großvater Colin findet die BBC politisch viel zu korrekt, während seine Enkelin Sophie einen zugewanderten, schwulen besten Freund hat. Und so geht das weiter – nachzulesen in Coes Roman Middle England, der Anfang Februar auf Deutsch erscheint.

der Freitag: Herr Coe, ist die Geschichte der Trotters mit diesem Roman zu Ende erzählt?

Jonathan Coe: Nein. Obwohl viele von einer Trilogie sprechen, habe ich nicht das Gefühl, dass diese Geschichte schon zu Ende ist. Ich würde gern einen vierten Band schreiben, aber vielleicht erst in zehn bis 15 Jahren. Es ist sehr schwer, die jetzige Situation auf den Punkt zu bringen.

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