Wie COVID-19 unsere Städte beeinflusst

Städte im Wandel Dass unser Leben sich seit Anfang dieses Jahres immer weiter ändert und die Coronakrise unseren Alltag beeinflusst, ist die harte Realität.

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In Städten muss improvisiert und neu gestaltet werden, um die Abstandsregeln und die Hygienemaßnahmen einzuhalten. Ein großer Bereich, welcher sich im Zuge des Coronavirus ändern kann und vielleicht auch muss, ist der des öffentlichen Nahverkehrs. Es ist zu beobachten, dass immer mehr Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel innerhalb einer Stadt meiden und auf das Fahrrad, Auto oder sonstige Transportmöglichkeiten umsteigen. Hier kann es sinnvoll sein, eine Erweiterung der Radwege in Erwägung zu ziehen. Die Vermehrte Nutzung des Fahrrades bringt auch mehr Gefahr für die Fahrer. Durch den Ausbau der Radwege kann eine Entlastung der Straßen erzielt werden. Mehr Stellplätze für Fahrräder innerhalb der Stadt und bei Einkaufszentren sind ebenfalls ein erstrebenswertes Konzept.

Home-Office ist auch eine Auswirkung des Coronavirus. In Zukunft werden immer mehr Unternehmen auf die Arbeit von Zuhause bauen, da so beispielsweise die Ansteckungsgefahr in engen Büroräumen nicht mehr gegeben ist. Hierdurch ändert sich aber auch die Beziehung zwischen Mensch, Arbeit und dem Heim. In diesem Bereich gibt es Überlegungen, bei Wohnanlagen und Wohngenossenschaften Freizeiträume anzubieten, welche auf verschiedenste Arten genutzt werden können. So entsteht ein sozialer Treffpunkt für die von Zuhause arbeitenden Angestellten.

Nachdem viele Menschen eine lange Zeit in ihrem Zuhause verbracht haben, entsteht der Wunsch, nach draußen zu gehen und außerhalb des eigenen Heims Zeit zu verbringen. Dies lässt sich mittlerweile stark in den Städten beobachten, denn viele halten sich auf öffentlichen Plätzen auf, treffen sich mit Freunden oder verbringen dort ihre Freizeit. Da dies ein immer größer werdendes Bedürfnis ist, ist eine Vergrößerung bzw. Umgestaltung solcher Plätze ein großes Thema. Um mehr Plätze der Begegnung zu schaffen, ist eine Veränderung von großen Plätzen eine Möglichkeit. Mithilfe von Sitzgelegenheiten und Tischen können leere Parkplätze oder freistehende Wiesen in einen Ort der öffentlichen Nutzung umgewandelt werden. An den Wochenenden, wenn viele Parkplätze von Geschäften und Büroanlagen leer stehen, können auch diese mithilfe von Möbeln und Freizeitbeschäftigungen einladende Sammelstellen für Bewohner werden.

Die Gastronomie leidet unter den strengen Hygienevorgaben und Abstandsregelungen in der Coronazeit. So haben viele Gaststätten und Restaurants eine große Leerfläche und können nur einen Bruchteil der Gäste in ihren Wänden empfangen, die sie noch letztes Jahr aufnehmen konnten. Hier muss eine Lösung her, wie die Gastronomie vor einem finanziellen Schaden entlastet und mehr Raum für Gäste bieten kann. Eine Lösung ist die Vergrößerung der Gastgärten, indem umstehende Parkplätze als zusätzlicher Raum für Tische und Stühle zur Verfügung stellt. Ein zusätzlicher Lösungsansatz ist das To-Go-Prinzip. Restaurants bieten an, ihre Mahlzeiten und Getränke auf für unterwegs zu kaufen. So können mehr Kunden bedient und gleichzeitig die Nutzung der neuen sozialen Treffpunkte der Stadt vorantreiben.

Im Gegensatz zur Gastronomie, welche eindeutig ein Verlierer der Krise ist, gibt es auch Branchen, die im letzten Zahr klar profitieren konnten. Ganz vorne sind natürlich Onlinegeschäfte zu nennen, aber auch in der "Old Econonmy" sind Gewinner auszumachen. So werden Detekteien beispielsweise mehr Aufträge erhalten, sind die Coronamaßnahmen oder das Homeoffice nicht nur von Unternehmen zu kontrollieren. Auch werden Behörden Interesse an der Aufklärung von unrechtmäßigen Fernbleiben von Lehrern haben. Andere Gewinner sind die Medizinkonzerne, die sich über den stark gestiegenen Absatz freuen dürften.

Die Coronakrise hat den Alltag der meisten Menschen beeinflusst und Veränderungen sind unumgänglich. Für die Städteplanung ist dies jedoch eine aufregende Zeit der Innovationen und Transformationen. Viele Orte und Plätze können neu bespielt und in ein neues Licht gerückt werden, um so den neuen Ansprüchen und Bedürfnissen der Bevölkerung entgegen zu kommen.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Monika Ahrends

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Monika Ahrends

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