Drei Briefe von Benjamin Rom

Dokumentation Alle drei Briefe hier in vollem Umfang dokumentiert.

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[Disclaimer: Das Folgende soll bis auf Weiteres der letzte Blogbeitrag zu religiös-kirchlichen Themen auf der freitag.de-Plattform sein. Die Ausnahme wird nur gemacht, weil der Verfasser auf dem Dachboden beim Blättern in alten Floppy-Disks drei Briefe von Benjamin Rom gefunden hat. Diese sollen hier dokumentiert werden.]

1. Brief

Die Bibel ist eine wichtige Quelle, liebe G. So sagt es schon Athanasius. Eine Einführung in die biblische Sprachwelt ist daher immer nützlich. Von der Angst zur Zuversicht. Auf dem Weg rechter Selbsterkenntnis. Das alles findet sich in der biblischen Überlieferung.

Die Bibel dokumentiert auch den starken Zusammenhang der jüdisch-christlichen Tradition. Wie viel gemeinsames es gibt! Die Schöpfung zum Beispiel ist eines der Themen, durch die das Christentum mit dem Judentum definitiv verbunden ist. Die jüdische Weisheit formuliert beides: Eine Art Kosmosfrömmigkeit, und wie der Mensch sich in diesem Kosmos wiederfindet. Die Krone der Schöpfung - ihre Vollendung - ist demnach nicht der Mensch. Sondern der 7. Tag, mit dem sich das Werk vollendet. Behaltet dies!

2. Brief

Lutherische Theologie ist heute ökumenisch verbindend, liebe G. Sie hat auch eine Brückenfunktion und -aufgabe innerhalb der kirchlichen Gemeinschaften in Lateinamerika, sowie auf dem gesamtamerikanischen Kontinent. Luther ist schon längst ökumenischer Kirchenvater:

Dass die Güte Gottes unentgeltlich ist (nicht durch Ablassverkauf verhökert), ist längst ökumenisches Allgemeingut. Würde ein heutiger Papst so auftreten wie zur Zeit der Reformation - z.B. wie ein Renaissancepapst als Feldherr, der eine eigene Armee in den Krieg führt, u.a.m. -, würden gerade die „treuesten Katholiken“ heute dieselbe oder ähnlich scharfe Papstkritik äußern wie damals Martin Luther. Denkt darüber nach!

3. Brief

Das Licht aus Nazareth ist ein wichtiges Kriterium, liebe G. Von dort aus lässt sich fast alles klären. Bedenkt, dass sich alles an jenem ausrichten soll. Ich werde nicht wagen, etwas anderes zu sagen, zu lehrenoder zu vertreten als jener gewirkt hat, so sagt es der Apostel. Wer ihn vertritt, ist daran zu erkennen.

Schon das Konzil hat kaum andere Artikel aufgestellt [gemeint ist wohl das Apostelkonzil]. Und soll nicht ein jedes Kind [Gottes] so handeln und so reden wie dieser! Und sollen nicht alle in einem kirchlichen Amt so handeln und reden wie dieser! Und soll nicht die gesamte Kirchenspitze so reden und handeln wie dieser! So lasst uns darin uns üben, noch immer mehr und immer weiter. Gute Grüße

[Ergänzungen in Klammer sind Anmerkungen des Verfassers. Wer als Adressat mit „liebe G.“ gemeint ist, ist bislang ungeklärt.]

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

m.schuetz

Hobby-Intellektueller, angehender Humorist, (jetzt auch Spaßblogger, Aktivist und Bürgerrechtler), twittert hier nicht

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