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Ukrainekrieg "Wir" sind nicht "die Guten" - das belegt der Beitrag eines ehemaligen Geheimdienstlers eindringlich

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Der Verfasser des Beitrags "La situation militaire en Ukraine" ("Die militärische Lage in der Ukraine"), Jacques Baud, ist ehemaliger Oberst des Schweizer Generalstabs, ehemaliges Mitglied des strategischen Nachrichtendienstes der Schweiz und Spezialist für die osteuropäischen Länder. Er wurde bei den amerikanischen und britischen Geheimdiensten ausgebildet. Er war u.a. auch für die NATO, die UN und die Afrikanische Union tätig. Unmittelbar nach dem Zusammenbruch der UdSSR führte er Gespräche mit hochrangigen russischen Militär- und Geheimdienstvertretern. Innerhalb der NATO verfolgte er die Ukraine-Krise von 2014 an und beteiligte sich anschließend an Hilfsprogrammen für die Ukraine. Sein Beitrag ist im März 2022 auf der Seite Centre Francais de Recherche sur le Reinseignement (French Center for Intelligence ResearchCF2R) erschienen.

In seinem Beitrag untersucht er im ersten Teil den Vorlauf des Kriegs Russlands gegen die Ukraine. Im zweiten Teil äußert er sich zum bisherigen Verlauf des Kriegs (Stand Mitte März 2022). Im abschließenden dritten Teil legt Baud seine Schlussfolgerungen dar.

Demzufolge sei dieser Krieg hauptsächlich ein provozierter Stellvertreterkrieg des Westens unter Führung der USA gegen Russland. Baud zeigt u.a., wie Erkenntnisse vieler Geheimdienste von den politisch Verantwortlichen im Westen, insbesondere in der EU, zugunsten einer aggressiven, ideologiegetriebenen Politik gegenüber Russland ignoriert wurden und wie dies in den gegenwärtigen Krieg führte. Eine seiner Schlussfolgerungen daraus lautet:

"Die Europäische Union war nicht in der Lage, die Umsetzung der Minsker Vereinbarungen zu fördern, im Gegenteil, sie hat nicht reagiert, als die Ukraine ihre eigene Bevölkerung im Donbass bombardierte. Hätte sie dies getan, hätte Wladimir Putin nicht reagieren müssen. Durch ihre Abwesenheit in der diplomatischen Phase zeichnete sich die EU dadurch aus, dass sie den Konflikt anheizte.
[...]
Westliche Minister, die versuchen, die russische Wirtschaft zum Einsturz zu bringen und das russische Volk leiden zu lassen, und die sogar zur Ermordung Putins aufrufen, zeigen (auch wenn sie die Form ihrer Äußerungen teilweise zurückgenommen haben, aber nicht die zentrale Aussage!), dass unsere Führer nicht besser sind als die, die wir hassen."

Das Original des Beitrags ist hier zu finden (https://cf2r.org/documentation/la-situation-militaire-en-ukraine/).

Eine deutsche Übersetzung findet sich hier (https://krass-und-konkret.de/politik-wirtschaft/die-militaerische-lage-in-der-ukraine/).

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